Spaziergänge mit Hunden sind toll: Ihr seid gemeinsam an der frischen Luft, bewegt Euch und erlebt vielleicht auch das eine oder andere Abenteuer. Aber wusstest Du, dass Du Euren Spaziergang auch für den Muskelaufbau beim Hund nutzen kannst? Du kannst ein paar Übungen ganz einfach einbinden und so spielerisch etwas für die Gesundheit Deines Hundes tun. Wie das geht, verraten wir Dir in diesem Beitrag.
Warum ist Muskelaufbau beim Hund so wichtig?
Inhaltsverzeichnis
Vielleicht hast Du es ja schon mal selber erlebt. Du hast eine Verletzung oder eine Fehlbelastung. Vielleicht auch Verspannungen oder einen eingeklemmten Nerv. Dadurch entstehen Schonhaltungen. Aber auch nach einer akuten Verletzung oder einem Befund vom Orthopäden wird Dir Physiotherapie verschrieben. Durch gezielte Übungen wird Deinem Körper geholfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen oder andere Defizite auszugleichen. Und so geht es auch unseren Vierbeinern. Nur können sie uns nicht sagen, wo es weh tut. Durch das Training können Fehlbelastungen verhindert oder ausgeglichen werden.
Lasse Deinen Hund unbedingt vorher untersuchen
Es ist sehr wichtig, dass Dein Hund untersucht wird, bevor Du über Muskelaufbau beim Hund nachdenkst. Das heißt, Dein Hund sollte einem Tierarzt vorgestellt werden. Wenn Du die Möglichkeit hast, ist ein Orthopäde sehr hilfreich. Aber auch Allgemeinmediziner können einen ersten Gesundheitscheck durchführen. Sollte Dein Hund akute Lahmheit haben, kann auch ein Röntgenbild, CT oder MRT Aufschluss geben, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Außerdem solltest Du unbedingt Termine bei einem Hundephysiotherapeuten. Diese Therapeuten sind speziell darauf geschult, den Bewegungsapparat Deines Hundes zu analysieren und Baustellen festzustellen. Außerdem können sie Verspannungen und Blockaden lösen. Neben Unterwasserlaufband, Laserbehandlung und gemeinsamen Turnen können Therapeuten auch gezielt Massieren und viel mehr. Daher sollte jeder Hund regelmäßig zur Physiotherapie gehen – egal, ob gerade etwas akut anliegt.
Zudem kann Dir der Therapeut auch Übungen für Zuhause mitgeben. Er zeigt Dir genau, worauf Du achten musst. Viele Hunde gehen gerne zum Physiotherapeuten, denn sie lernen schnell, dass die Behandlung ihnen gut tut. Und ich bin mir sicher, dass es auch in Deiner Nähe eine Praxis gibt.
Warum sind Übungen zum Muskelaufbau beim Hund auf dem Spaziergang sinnvoll?
Natürlich sollten die Übungen Deinem Hund Spaß machen. Denn man macht nur das gerne, was man positiv verbindet, oder? Zudem mögen es viele Hunde, wenn ihnen auf den Spaziergängen etwas Abwechslung geboten wird. Wenn Du immer die gleiche Strecke läuft, kann das auch unsere Hunde langweilen. Und die Natur ist wie ein Fitnesscenter für Hunde. Du kannst so viel unterwegs nutzen, um ein paar einfach Übungen zu implementieren. Dein Hund wird es nicht mal merken und mit Eifer dabei sein.
Übrigens haben wir Dir in unserem Beitrag Spaziergänge mit Hund interessant gestalten schon drei tolle Inspirationen gegeben, wie Du grundsätzlich mehr Abwechslung in Euren alltäglichen Weg bringen kannst.
Muskelaufbau beim Hund – 4 Übungen als Inspiration für Dich
Nun wollen wir gar nicht länger um den heißen Brei rum reden. Denn Du bist ja schließlich hier, um Tipps für ein paar Übungen zum Muskelaufbau mitzunehmen, oder? :-) Dann lass uns direkt loslegen. Solltest Du etwas daran nicht verstehen, dann hinterlasse uns gerne ein Kommentar mit Deiner Frage. Natürlich antworten wir dann schnellstmöglich darauf.
Denke bitte zudem bei allen Übungen daran, dass Du Deinem Hund keiner Gefahr aussetzen solltest. Spitze Äste oder Splitter können Deinen Hund verletzen. Es lohnt sich, also vorab einen genauen Blick darauf zu werfen, bevor Du mit dem Muskelaufbau beim Hund anfängst.
Außerdem solltest Du natürlich langsam anfangen. Übertreibe nicht. Denn zum einen kannst Du Deinem Hund damit mehr schaden als ihm helfen und zum anderen kann Dein Hund bei zu viel das Training negativ verknüpfen. Und natürlich soll er mit Spaß und Motivation dabei bleiben. Am Anfang reichen 10 Minuten am Tag. Und lege ruhig immer wieder Ruhetage ein, damit sich die Muskeln regenerieren können.
Elefantentrick an einem Baumstumpf
Kennst Du schon den Elefantentrick? Er ist nicht nur eine tolle Beschäftigung für Deinen Hund, sondern er dient gleichzeitig zum Muskelaufbau beim Hund. Aber was ist der Elefantentrick? Stell es Dir so vor: Dein Hund steht mit den Vorderpfoten auf einem Podest und dreht sich mit den Hinterläufen drum herum. Der Name stammt sicherlich noch aus dem Zirkus. In der Manege war es ein Kunststück, dass sich Elefanten eben so um ihr Podest gedreht haben. Dass Wildtiere nicht dressiert in einen Zirkus gehören, müssen wir hier sicherlich nicht diskutieren oder? Und auch beim Hund geht es nicht darum, ihn zu dressieren. Diese Übung fördert bei Deinem Hund die Koordination, aber auch die Muskulatur der Hinterläufe. Denn vor allem mit der Hinterhand muss Dein Hund hierbei aktiv werden.
Muskelaufbau beim Hund – so baust Du den Elefantentrick auf
Gerne möchten wir Dir erklären, wie Du den Elefantentrick mit Deinem Hund aufbaust. Natürlich führen auch bei dieser Übung viele Wege nach Rom. Ich erkläre Dir, wie ich es meiner Hündin beigebracht habe. Dein Hund muss hierzu mit den Vorderbeinen auf dem Baumstumpf stehen. Die Hinterbeine stehen auf dem Boden. Stelle Dich nun auf eine Seite Deines Hundes an seine Schulter. Nimm Futter in die Hand und drehe damit den Kopf Deines Hundes nach außen von Dir weg. Du wirst sehen, er wird mit seinem Popo rum kommen. Sofern Dein Hund ein perfektes „Bei Fuß“ kann, kannst Du auch das natürlich nutzen.
Mir geht es bei dieser Übung gar nicht um die perfekte Ausführung des Tricks, denn er soll ja zum Muskelaufbau beim Hund dienen. Du kannst aber natürlich auch noch weiter daran arbeiten. Wenn Dein Hund verstanden hat, dass er sich mitdrehen soll, wenn Du ein Schritt weiter gehst, kannst Du die Futterhand auch nach und nach etwas wegnehmen. Zusätzlich kannst Du ein Wortkommando aufbauen. Wenn Du es regelmäßig übst, wird Dein Hund sich bald von alleine drehen.
Bergauf und Bergab im Schritt
Schritt ist für Hunde die anstrengenste Gangart. Deswegen laufen viele Hunde an der Leine auch im Pass. Das ist nicht immer nur eine Schonhaltung, sondern kann auch einfach eine Anpassung an das für sie zu langsame Tempo sein. Dennoch eignet sich gerade der Schritt wunderbar, um die Muskulatur zu trainieren.
Wenn Du in einer Gegend wohnst, die hügelig ist oder vielleicht sogar in der Nähe vom Strand wohnst und Dünen „in greifbarer Nähe“ hast, kannst Du mit Deinem Hund gezielt bergauf und bergab gehen. Du brauchst hierzu auch nicht nach einem großen Berg ausschau halten. Denn ein kleiner Hang reicht vollkommen aus. Bei diesem Training werden unter anderem die Rückenmuskulatur, die Hinterlaufsmuskulatur, die Rumpfmuskulatur und auch die Bauchmuskulatur gestärkt.
Für diese Übung solltest Du Deinen Hund anleinen. Denn je langsamer Du es mit ihm machst, desto mehr Effekt kannst Du erzielen. Denn Dein Hund setzt hierdurch seine Beine noch bewusster auf.
Wenn Du denkst, dass diese Übung Deinem Hund zu langweilig werden könnte, kannst Du auch nicht gerade hoch und runter gehen, sondern verschiedene Wege laufen. Wenn Du zwischendurch doch mal das Tempo anziehst und dann wieder langsamer wirst, bleibt Dein Hund aufmerksam und wird sich Dir anpassen.
Gerade Sand hat übrigens einen besonderen Effekt. Wenn Du also nicht so nah am Strand wohnst, aber mal im Urlaub bist, solltest Du das direkt nutzen und die Dünen langsam hoch und runter gehen mit Deinem Hund. Ich bin mir sicher, dass Du auch selbst merken wirst, wie anstrengend das ist :-)
Auf und Ab am Bordstein oder Baumstamm
Nun hat aber nicht jeder Hügel oder Dünen in der Nähe :-) Was dann? Du kannst auch einfach einen Bordstein nehmen und Deinen Hund im Zickzack hoch und runter führen. Zwar hat das natürlich nicht einen so starken Effekt, aber es geht genauso gut und ein Bordstein lässt sich bestimmt irgendwo in Deiner Umgebung finden.
Auch liegende Baumstämme können hierfür benutzt werden. Auch sowas wirst Du im Wald bestimmt finden.
Wenn Du noch andere Ideen hast, möchten wir Dich ermutigen, kreativ zu sein. Es gibt so viele Möglichkeiten, auch in der Natur Muskelaufbau beim Hund zu fördern.
Kavaletti-Training mit Ästen
Vielleicht kennst Du von Reitern den Begriff Cavaletti? Er wird häufig im Reitsport genutzt. Manchmal wird es auch als Bodenrick bezeichnet. Zwei Kreuze werden durch eine Stange verbunden. Das Cavaletti kann aufrecht gestellt oder gelegt werden. So erreichst Du verschiedene Größen. Für Hunde gibt es Kegelhürden, die Du gleichermaßen fertig kaufen und nutzen kannst.
Aber wer hat schon Kegelhürden auf den Spaziergängen mit dabei? Ich zumindest nicht :-) Deswegen kannst Du Dir auch kleine Kavalettis mit Ästen machen. Hilfreich ist es, wenn der Weg etwas niedriger ist als der Wegesrand (ein schmalerer Waldweg ist hilfreich). Im Wald wirst Du sicherlich einige Äste finden, die Du dann auf den Boden legen kannst. Achte bitte darauf, dass die entstehenden Hürden nicht zu hoch sind. Du kannst als gutes Maß die Sprunggelenke Deines Hundes nehmen. Der Abstand zwischen den Ästen sollte für Schrittübungen ungefähr eine halbe Rückenlänge betragen.
Nun kannst Du mit Deinem Hund drüber gehen. Wichtig: Dein Hund soll bewusst seine Beine heben. Den besten Effekt erzielst Du auch bei dieser Übung im Schritt. Manche Hunde werden von Futter in der Hand so stark abgelenkt, dass sie ihre Beine nicht mehr gut koordinieren. Dementsprechend solltest Du individuell darauf achten, wie Du Deinen Hund über Deine Cavalettis führst.
Diese Übung kannst Du später übrigens auch im Trab ausführen. Dann solltest Du die Äste aber weiter auseinander legen (ungefähr eine dreiviertel bis eine ganze Rückenlänge – auch hier bitte individuell anpassen).
Wenn Du mit dem Training fertig bist, denke bitte daran, alles wieder vom Weg wegzuräumen. Denn natürlich soll niemand darüber stolpern!
Fazit: Muskelaufbau beim Hund ist wichtig und sollte Spaß machen
Muskelaufbau ist bei jedem Hund wichtig. Oft kommt es aber erst dann zur Sprache, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und Schadensbegrenzung betrieben werden muss. Natürlich soll das kein Vorwurf sein, denn für viele Verletzungen und Fehlbelastungen können wir Hundebesitzer nun mal nichts. Was ich damit sagen will ist nur: Gehe mit Deinem Hund schon früh zum Physiotherapeuten und passe Dein Training auf Alter und Gesundheit Deines Hundes an. Dieses Thema sollte also nicht nur präsent sein, wenn ein Befund vorliegt, sondern von Anfang an. Eine gute Muskulatur schützt Deinen Hund nämlich vor Verletzungen. Er kann bestimmte Bewegungen besser ausgleichen und ist hierdurch nicht so anfällig.
Und wer hat gesagt, dass Muskelaufbau beim Hund keinen Spaß machen darf? :-) Deswegen gehe mit offenen Augen auf Euren Spaziergängen auf die Natur. Und ich bin mir sicher, Du wirst einiges finden, was Du in Eure Runde einbauen kannst. Gib uns gerne auch ein Feedback, wenn Du unsere Tipps ausprobiert hast. Wir freuen uns sehr darüber!
Bildnachweis: Depositphotos.com Happy mother and daughter walking with golden retriever dog on sea shore @ AllaSerebrina
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