Dein Hund niest und Du fragst Dich nun vielleicht, ob das bedenklich ist oder Du Dir gar Sorgen machen musst? Genauso wie wir Menschen niesen auch unsere Vierbeiner und dafür gibt es verschiedene Gründe, Ursachen und Auslöser. Viele davon sind harmlos, aber eben nicht alle. Daher wollen wir Dich in diesem Artikel darüber informieren, woran Du erkennst, dass das Niesen harmlos ist und wann Du unbedingt zum Tierarzt gehen solltest.
Hund niest oft – was ist der Grund?
Inhaltsverzeichnis
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund niest. Es kann eine gesundheitliche Ursache haben oder aber ein Teil seines Verhaltensspektrums sein.
Gerne wollen wir Dir direkt eine Übersicht der möglichen Ursachen geben, auf die wir natürlich im weiteren Verlauf noch genauer eingehen werden:
- Übersprungshandlungen
- Calming Signal / Beschwichtigungssignal
- Fremdkörper in der Nase
- Pilzerkrankungen
- Parasiten
- Infektion durch Bakterien
- Infektion durch Viren
- Allergie
Nun fragst Du Dich vielleicht, woran Du erkennen kannst, warum Dein Hund niest? Wie Du weißt, empfehlen wir grundsätzlich einen routinemäßigen Check beim Tierarzt, Wenn Dir ein Verhalten auffällt, was Dein Hund sonst nicht zeigt. Damit Du aber einen Anhaltspunkt hast, wollen wir auf die eben genannten Punkte detaillierter eingehen.
Hund niest häufig – ein Teil der Kommunikation Deines Hundes
Wenn Hunde niesen, denken wir wahrscheinlich alle sofort an einen Fremdkörper in der Nase oder eine Erkrankung. Tatsächlich ist es aber so, dass das Niesen zur Kommunikation Deines Hundes gehören kann. Achte auf die Umstände, wenn Dein Hund niest.
So kann Dein Hund niesen, wenn er eine Übersprungshandlung zeigt. Was genau eine Übersprungshandlung ist, erfährst Du in einem anderen Blogbeitrag von uns. Wir haben ihn Dir oben in der Auflistung verlinkt. So niesen viele Hunde durchaus auch vor Freude oder Aufregung. Meine Hündin niest immer, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme oder in Situationen, wo sie sich besonders freut.
Niesen gehört aber auch zu den Beschwichtigungssignalen von Hunden. Hiermit signalisieren sie dem Gegenüber, dass keine Gefahr von ihnen droht. Sie wollen also beschwichtigen und tun dies durch deeskalierendes Verhalten. Es gibt viele weitere sogenannte Calming Signals. Wir empfehlen Dir, Dich unbedingt mit der Hundesprache auseinander zu setzen, damit Du Deinen Vierbeiner besser verstehen kannst.
Fremdkörper in der Nase – warum Hunde häufig niesen
Ein weiterer häufiger Grund, warum Dein Hund niest, könnte ein Fremdkörper in der Nase sein. Wenn Du diesen Verdacht hast, solltest Du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Gerade in der aktuellen Jahreszeit sind Grannen eine große Gefahr. Denn meist bleiben sie nicht an Ort und Stelle, sondern wandern. Im manchen Fällen sogar bis in die Lunge.
Hat Dein Hund einen Fremdkörper wie zum Beispiel eine Granne in der Nase, solltest Du nicht versuchen, sie selbst zu entfernen. Die Granne könnte abbrechen und ein Teil davon zurück bleiben.
Viele Hunde niesen dann nicht nur sehr häufig, sondern auch besonders stark. Als Symptom für einen Fremdkörper kommt das Niesen aber selten allein. Daher solltest Du noch auf folgende Symptome achten:
- Husten
- Nasenausfluss
- Das Reiben des Kopfes bzw. der Nase auf dem Boden
- Kopfschütteln
- Nasenbluten
- Dein Hund versucht, mit der Pfote den Fremdkörper zu entfernen
Pilzerkrankungen beim Hund
Wenn Dein Hund niest, und das sehr häufig, könnte es sein, dass er an einer Infektion mit einer Schimmelpilzart leidet. Der Fachbegriff hierfür lautet Aspergillose. Dieser Schimmelpilz setzt sich besonders häufig auf den Atemwegen von Hunden fest. So finden sich die Sporen bei einem Befall in der Lunge, den Nasennebenhöhlen aber auch auf der Nasenschleimhaut.
Das erste Anzeichen für einen Befall ist Nasenfluss, welcher anfangs auch unauffällig und klar ist, sich jedoch im weiteren Verlauf auch blutig und / oder eitrig darstellt. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass das für Deinen Hund schmerzhaft sein kann, weswegen er sich auch versucht, daran zu jucken oder zu kratzen. Durch den Nasenausfluss ist es häufig, dass ein betroffener Hund niest. Auch Atemgeräusche können auftreten.
Leider kannst Du Deinen Hund nicht vor einem Befall schützen, denn letztendlich befinden sich Schimmelpilze und ihre Sporen überall in der Natur. Lasse Deinen Hund aber bitte nicht an verschimmelten Dingen riechen.
Eine Pilzerkrankung mit Aspergillose muss unbedingt behandelt werden, damit sie nicht den ganzen Körper befällt. Die Diagnose stellt Dein Tierarzt durch eine Nasenspiegelung und das Entnehmen von Proben als auch durch bildgebende Verfahren. Daraufhin stimmt der Tierarzt die Behandlung ab. Eine typische Behandlungsmethode ist die Nasenspülung, die unter Narkose statt findet.
Hund niest oft – Milbenbefall?
Auch Parasiten können in der Nase bzw. in den Atemwegen Deines Hundes leben und sie reizen. Die Folge davon: Dein Hund niest. Bekannt dafür ist die Nasenmilbe Pneumonyssoides caninum, die es sich besonders gerne in den Nasen unserer Vierbeiner gemütlich macht.
In den meisten Fällen sind Nasenmilben für unsere Hunde unproblematisch. Deinen Hund davor zu schützen, ist sowieso schwierig. Die Aufnahme erfolgt wahrscheinlich durch Kontakt einen anderen infizierten Hund oder durch die Aufnahme in einer infizierten Umgebung, da die Milbe auch ohne Wirt lange überleben kann.
Wenn Dein Hund niest, kannst Du zusätzlich noch auf weitere Symptome achten: So leiden viele Hunde zusätzlich unter Juckreiz an der Nase als auch an Atemproblemen. In manchen Fällen wird sogar der Geruchssin geschädigt. Die Hündin einer Freundin bekam richtig Anfälle und wir hatten dabei Angst, dass die Hündin keine Luft mehr bekommt. Somit kann es auch wie ein Anfall aussehen.
Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst, solltest Du mit diesen Symptomen oder dem Verdacht auf Nasenmilben unbedingt zum Tierarzt gehen. Neben Nasenmilben können Atemwegsprobleme auch auf eine ganze Reihe andere Erkrankungen hinweisen.
Leider ist die Diagnose von Nasenmilben gar nicht so einfach. Lass Dich bitte unbedingt von Deinem Tierarzt beraten.
Infektionen durch Viren und Bakterien beim Hund
Bakterielle und virale Infekte beim Hund sind keine Seltenheit. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wenn Dein Hund niest. Denn wie wir Menschen, kann auch er sich zum Beispiel verkühlen und sich erkälten. Welche Symptome eine Erkältung haben kann, hast Du ja sicherlich schon mal am eigenen Leib erfahren müssen.
Wenn Dein Hund niest, kommt als weitere Möglichkeit der sogenannte Zwingerhusten in Frage. Vielleicht hast Du auch schon mal vom Begriff Zwingerhustenkomplex gehört, da hier sowohl Viren als auch Bakterien die Gesundheit Deines Hundes beeinflussen. Zwingerhusten kann durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden und ist hochgradig ansteckend.
Eine weitere Möglichkeit ist die Hundestaupe. Auch Hundestaupe ist hochgradig ansteckend und endet häufig tödlich. Daher solltest Du Deinen Hund dagegen unbedingt impfen lassen.
Sollte Dein Hund eine Erkrankung an den Atemwegen zeigen, solltest Du zur Sicherheit einen Tierarzt aufsuchen. Zum einen, um die genaue Ursache festzustellen und zum anderen, damit Du mit ihm besprechen kannst, wie Deinem Hund am besten geholfen wird.
Allergie beim Hund – dauerhaftes Niesen
Genau wie wir Menschen, können auch Hunde unter einer Allergie leiden. Wenn Dein Hund niest, kann das somit auch eine allergische Reaktion sein. Typische Reizstoffe für Hunde sind unter anderem Staub, Nahrungsmittel, Schimmel, Flohbisse, Umweltallergien (Pollen etc.) und Nahrungsmittel.
Eine der möglichen allergischen Reaktionen ist das Niesen, welches häufig von Nasenausfluss und tränenden Augen begleitet wird. Auch Atemgeräusche können auf eine Allergie beim Hund hinweisen. Zusätzlich reagieren viele Hunde mit Juckreiz – je nach Allergen an bestimmten Stellen oder am ganzen Körper. Auch Ohrenentzündungen und Hot Spots beim Hund können auf eine Allergie hinweisen.
Wichtig an dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es einen Unterschied zweischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit beim Thema Futter gibt. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem. Bei einer Unverträglichkeit bzw. Intoleranz ist das Immunsystem Deines Hundes nicht beteiligt. Daher lassen sich Futterunverträglichkeiten durchaus auch behandeln bzw. lösen und Dein Hund kann auch häufig eine kleine Menge vertragen. Bei einer Allergie kann es im schlimmsten Fall tödlich enden (allergischer Schock).