Dein Hund schüttelt sich sehr häufig und Du fragst Dich, ob das ein normales Verhalten ist oder eventuell doch eine Erkrankung oder etwas anderes dahinter steckt? In diesem Beitrag wollen wir Dir die häufigsten Ursachen für das Schütteln zeigen und Dir Tipps geben, wie Du erkennst, ob das Verhalten in dem Moment normal ist oder Du genauer hinsehen solltest.
Dein Hund schüttelt sich? In diesen Situationen ist es normal
Inhaltsverzeichnis
Dein Hund schüttelt sich? Dann musst Du natürlich nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Das Schütteln ist in den meisten Fällen ein natürliches Verhalten und kann entweder auf Feuchtigkeit im Fell oder auf die Art und Weise hindeuten, wie Hunde mit bestimmten Situationen umgehen.
Wichtig hierbei ist, dass Du das Schütteln Deines Hundes in der gesamten Situation siehst. Dann kannst Du meist auch sehr schnell erkennen, warum sich Dein Hund schüttelt, zum Beispiel nach dem genüsslichen Wälzen im Wald oder im Schnee.
Man geht übrigens davon aus, dass das Schütteln von vorne nach hinten zum eigenen Wohlbefinden gilt und das Schütteln „in der Mitte“ eher mit Stressabbau, Übersprungshandlungen oder ähnlichem zusammen hängt.
Feuchtigkeit abschütteln
Viele Vierbeiner lieben es, zu schwimmen. Nach dem Badegang schütteln sich Hunde ausgiebig (vorzugsweise in der Nähe ihrer Besitzer – das kennst Du sicherlich auch :-) ). Das ist natürlich vollkommen normal. Durch das Schütteln kann Dein Hund einen großen Teil der Feuchtigkeit wieder los werden.
Und das ist sogar wichtig. Denn würde Dein Hund das nicht machen, würde die Flüssigkeit verdunsten müssen. Hierfür müsste Dein Hund sehr viel Energie aufwenden, was vor allem kleine Hunde nicht leisten können. Außerdem könnte eine Unterkühlung drohen.
Dein Hund schüttelt sich und wird die Feuchtigkeit damit los? Dieses Prinzip wird auch in unser aller Haushalte genutzt. Hast Du eine Idee wo?
Wir wollen es nicht zu schwer machen: In der Waschmaschine. Das Schleudern wurde dem gleichen Prinzip nachempfunden. Durch das schnelle Drehen löst sich das Wasser von der Kleidung und kann getrennt aufgefangen werden. Und wer hat es erfunden? Die Natur :-)
Gerüche aufschütteln
Dein Hund schüttelt sich, zum Beispiel beim Mantrailing, bei der Fährtensuche oder nachdem er einen interessanten Geruch aufgenommen hat? Manche deuten es dann so als würde der Hund den Geruch vielleicht nicht mögen.
Allerdings ist es häufig eher so, dass Hunde sich schütteln, um Gerüche besser aufzunehmen. Durch das Schütteln werden die Geruchspartikel in der olfaktorischen Wahrnehmung stärker verteilt. So kann Dein Hund den jeweiligen Individualgeruch noch besser filtern.
Stress abschütteln
Dein Hund schüttelt sich nach einer Hundebegegnung? Es gab gerade eine angespannte Situation, egal ob mit Menschen oder Hunden? Viele Hunde schütteln den Stress dann im wahrsten Sinne des Wortes ab. Achte mal darauf.
Man geht davon aus, dass sie dadurch ihre Anspannungen los werden wollen.
Stress verbinden wir Menschen schnell mit etwas Negativem. Aber mal ganz ehrlich: Wie schön wäre es, wenn auch wir eine aufregende Situation danach einfach abschütteln könnten?
Natürlich sollte Dein Hund nicht dauerhaftem Stress ausgesetzt werden. Allerdings lässt es sich nicht immer vermeiden und damit Dein Hund lernt, mit gewissen Situationen umzugehen, bleibt Dir auch gar nichts anderes übrig. Dein Hund muss einer gewissen Dosierung Stress ausgesetzt werden.
Sollte sich Dein Hund also mal nach einer Hundebegegnung oder ähnlichem schütteln, ist dies ganz normal. Aber auch nach einem ausgelassenen Spiel mit einem Argenossen kann das Schütteln vorkommen und ist nicht besorgniserregend.
Hund schüttelt sich nach dem Schlafen
Nun kommen wir zu meinem persönlichen Lebenstraum: Du stehst auf, schüttelst Dich ein Mal und die Frisur liegt :-) Diesen Vorteil haben unsere Hunde. Aber natürlich geht es bei dem Schütteln nach dem Nickerchen nicht um eine sitzende Frisur.
Dein Hund schüttelt sich nach dem Ruhen? Dann schüttelt er quasi den Schlaf ab. Häufig wirst Du davor ein herzhaftes Strecken und vielleicht auch noch ein Gähnen sehen. Definitiv kein Grund zur Sorge.
Hund schüttelt sich – diese Krankheiten können dahinter stecken
Dein Hund schüttelt sich andauernd? Dann kann leider auch eine Erkrankung dahinter stecken. In den meisten Fällen wirst Du sogar einen Unterschied beim Schütteln bemerken. Häufig wird dann zum Beispiel nur der Kopf geschüttelt.
Hund schüttelt Kopf – eine Ohrenentzündung
Dein Hund schüttelt sich? Das ist ein typisches Symptom für Probleme mit den Ohren. Häufig haben Hunde eine Ohrenentzündung. Zwar kann dieses Symptom auch alleine kommen, aber in den meisten Fällen zeigen Hunde mit entzündeten Ohren noch weitere Symptome. Sie kratzen sich zum Beispiel an den Ohren, Reiben den Kopf am Boden, an den Beinen oder an Gegenständen und zeigen ggf. andere Schmerzsymptome.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: Das Schütteln unterscheidet sich vom „normalen Schütteln“ deutlich. Hat Dein Hund eine Ohrenentzündung, wirst Du das bei einem Blick in die Ohren auch schnell erkennen. Dann solltest Du selbstverständlich umgehend zum Tierarzt. Ohrenentzündungen sind sehr schmerzhaft und sollten zeitnah behandelt werden.
Dort kann auch geprüft werden, ob es eine bestimmte Ursache für die Ohrenentzündung gibt, wie zum Beispiel ein Milbenbefall oder ein Fremdkörper.
Tipp: Reinige die Ohren Deines Hundes regelmäßig!
Ohrenentzündungen können auch durch Verunreinigungen im Gehörgang kommen. Gerade, wenn Du einen Hund hast, der sich liebend gerne einsaut oder durch seine Anatomie dazu neigt, ist die regelmäßige Ohrenpflege wichtig.
Das Thema Ohrenpflege beim Hund ist jedoch sehr umfassend, weswegen wir an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen wollen. Wichtig ist aber: Nutze bitte keine Wattestäbchen. Damit würdest Du den Schmutz nur noch tiefer schieben und könntest den Gehörgang beschädigen.
Wenn Du Dir einen Beitrag über die richtigen Ohrenpflege beim Hund wünschst, dann hinterlasse uns doch gerne ein Kommentar und wir werden uns dem Thema in einem zukünftigen Artikel annehmen.
Fremdkörper im Gehörgang
Dein Hund schüttelt sich? Dann könnte er auch einen Fremdkörper im Gehörgang haben. Sehr typisch gerade in den Erntemonaten sind Grannen beim Hund. Aber natürlich kann es sich auch um etwas anderes handeln, wie zum Beispiel eine Zecke.
Sollte Dein Hund einen Fremdkörper im Gehörgang haben, solltest Du unbedingt auf direktem Weg zum Tierarzt. Bitte versuche es nicht auf eigene Faust. Viel zu oft bleibt ein Teil zurück. Im schlimmsten Fall kann es neben einer Ohrenentzündung sogar zur Zerstörung des Trommelfells kommen.
Hund schüttelt sich – Parasitenbefall
Dein Hund schüttelt sich oft? Dann könnte es sich auch durchaus um einen Parasitenbefall handeln, zum Beispiel Flöhe. Einher geht es dann in den meisten Fällen auch mit starkem Juckreiz.
Auch in diesem Fall sollte Dein Hund selbstverständlich behandelt werden.
Dein Hund schüttelt sich, weil er Dauerstress hat
Ist Dein Hund besonders sensibel, reaktiv, ängstlich oder zeigt starke Verhaltensauffälligkeiten? Wie bereits weiter oben erklärt, reagieren Hunde auch auf Stress mit Schütteln. Handelt es sich um kurzen Stress, ist das nicht weiter schlimm.
Sollte Dein Hund aber dauerhaft zu viel Stress ausgesetzt werden (Achtung: Stress ist immer relativ, denn jeder Hund reagiert individuell auf verschiedene Situationen aufgrund von Genetik und Erfahrungen), dann könnte als Übersprungshandlung bzw. Verhaltensauffälligkeit dauerhaftes Schütteln gezeigt werden.
Eine ganz klare Empfehlung: Wende Dich bitte an einen erfahrenen Hundeverhaltenstherapeuten, der Dich und Deinen Hund unterstützen kann.
Hilfe, mein Hund schüttelt sich NICHT
Es gibt aber rein theoretisch auch die Situation, dass Hunde sich nicht schütteln – selbst wenn sie komplett nass sind. Das ist definitiv ein Grund, Deinen Hund untersuchen zu lassen. Denn er ist damit keine Rarität, sondern hat sehr wahrscheinlich eher Probleme mit der Wirbelsäule und / oder den Gelenken. Er meidet das Schütteln, weil er dadurch Schmerzen kriegen oder vorhandene Schmerzen noch verstärken könnte.
Wir empfehlen Dir, zeitnah zum Tierarzt zu gehen und Deinen Hund zudem auch bei der Hundephysiotherapie vorzustellen.
Fazit: Nicht immer ist es besorgniserregend, wenn sich Dein Hund schüttelt
Wie Du siehst, gehört das Schütteln zum natürlichen Verhalten Deines Hundes. Vor allem dann, wenn er sich mit dem ganzen Körper schüttelt. Hellhörig solltest Du immer dann werden, wenn Dein Hund zum Beispiel nur den Kopf schüttelt und / oder weitere Auffälligkeiten zeigt. Dies kann zum Beispiel ein schiefer Kopf sein, Dein Hund kratzt sich ständig, etc.
Wenn Du Deinen Hund gut kennst, wirst Du schnell Unterschiede feststellen. Meine Hündin hatte bisher ein einziges Mal in ihrem Leben eine Ohrenentzündung. Und ich wusste bereits beim ersten komischen Schütteln, dass dieses Kopfschütteln anders war als sonst. Ein Blick in die Ohren zeigte dann schnell den Grund. Das hat mir auch gelehrt, häufiger in die Ohren zu gucken und diese regelmäßig zu reinigen.
Hast Du Fragen zu diesem Thema? Oder möchtest Du Deine Erfahrungen mit uns und den anderen Lesern teilen? Dann freuen wir uns, wenn Du uns ein Kommentar hinterlässt. Wir werden es schnellstmöglich veröffentlichen und Dir dann auch zeitnah antworten. Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit Dir.
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