Der Winter ist für viele Hunde und ihre Besitzer eine besondere Zeit. Die Luft ist frisch, der Schnee lädt zu Abenteuern ein, und die gemeinsame Zeit drinnen wird noch gemütlicher. Doch mit den Herausforderungen der kalten Jahreszeit – wie sinkenden Temperaturen, Streusalz und kürzeren Tagen – ist es wichtig, die tägliche Routine an die Bedürfnisse deines Hundes anzupassen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie die ideale Routine für Deinen Winter mit Hund gestalten kannst, damit Dein Hund glücklich, gesund und aktiv ist und bleibt.
Winter mit Hund – warum ist diese Jahreszeit eine besondere Herausforderung?
Inhaltsverzeichnis
Vielleicht geht es Dir so wie mir und Du liebst jede Jahreszeit auf ihre ganz besondere Art? Irgendwie hat doch jede Jahreszeit ihren eigenen Zauber. Und so ist es auch im Winter: Klare Luft, mit etwas Glück liegt sogar Schnee. Und mein Hund freut sich „tierisch“ über den Schnee. Dann wird aus meiner neunjährigen Hündin direkt wieder ein Welpe. Sie schmeißt sich in den Schnee, wälzt sich genüßlich und man sieht ihr an, dass sie glücklich ist.
Allerdings bietet der Winter mit Hund auch einige Herausforderungen. Gewisse Erkrankungen und Verletzungen sind im Winter besonders häufig. Um das Risiko zu minimieren, wollen wir Dir in diesem Beitrag einige Ratschläge mit auf den Weg geben.
Winter mit Hund: die besten Tipps für die kalte Jahreszeit
Natürlich lassen sich nicht immer alle Tipps in den Alltag implementieren. Denn schließlich haben wir auch noch ein Leben abseits der Fürsorge für unseren Hund. Und außerdem macht sich unsere Arbeit ja auch nicht von selbst. Nimm unsere Tipps deswegen als Inspirationen und schau, was sich in Dein Leben integrieren lässt, was Du vielleicht nur am Wochenende umsetzt und was so gar nicht zu Euch passt.
Winter mit Hund – wie sich das Schlafverhalten der Jahreszeit anpassen kann
Viele Hunde passen sich der Jahreszeit an. Im Winter wird es später hell. Deswegen schlafen viele Hunde im Winter auch gerne länger. Sie sind morgens zudem auch träger. Lass Dich also nicht stressen, gib Deinem Hund die Zeit. Oft stressen wir uns mit den täglichen Spaziergängen viel zu sehr, während unsere Hunde nichts dagegen haben, auch mal kürzere Runden zu drehen und dafür viel Zeit beim Kuscheln, Spielen und der Pflege zu verbringen.
Hunde im Winter füttern
Im Winter solltest Du noch genauer auf die Fütterung Deines Hundes achten. Wenn Ihr viel bei kalten Temperaturen unterwegs seid, benötigt Dein Hund mehr Energie. Durch das Erhalten der Körpertemperatur verbrennt der Hundekörper mehr und benötigt daher eine angepasste Ration.
Sollte Dein Hund aber im Winter weniger aktiv sein, weil er beispielsweise keine Unterwolle hat und ihr nur kleine Runden im Wintermantel drehen könnt, so solltest Du auch das anpassen und die Ration reduzieren.
Grundsätzlich solltest Du das Gewicht Deines Hundes in jeder Jahreszeit im Blick haben. Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht sind nicht gut für Gelenke, Organe und die allgemeine Gesundheit.
Pfotenpflege vor / nach dem Gassigehen
Vor dem ersten Spaziergang sollten die Pfoten mit einer schützenden Creme oder einem speziellen Balsam behandelt werden. Das hilft, die Haut vor Streusalz und Kälte zu schützen. Für Hunde, die besonders empfindliche Pfoten haben, können auch Hundeschuhe eine gute Option sein. Sollte Dein Hund sich übrigens an Schneekugeln und Eiskugeln an den Beinen und zwischen den Pfotenballen stören, ist auch hierfür das Eincremen hilfreich. Hierdurch bilden sich weniger Klumpen aus Eis oder Schnee. Achte unbedingt darauf, dass Du Balsam oder Creme ohne Mineralöl oder Parafine nutzt.
Nach dem Spaziergang solltest Du die Pfoten Deines Vierbeiners gut abspülen, um Streusalz und andere Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend kannst Du die Pfötchen bei Bedarf erneut eincremen.
Pfotencreme selber machen geht übrigens ganz einfach. Wir haben Dir eine Anleitung verlinkt.
Winter mit Hund – Bewegung ist trotz Kälte wichtig
Nicht immer geht es. Viele Hundehalter müssen notgedrungen einige Spaziergänge im Winter im Dunkeln absolvieren. Dennoch solltest Du darauf achten, möglichst auch Spaziergänge bei hellem mit Deinem Vierbeiner zu machen. Wenn Du die Möglichkeit hast, kannst Du diese dann lieber etwas länger machen.
Denn nicht nur wir Menschen benötigen Tageslicht – und am besten sogar Sonne – um Vitamin D zu produzieren.
Da die Tage kürzer sind, ist es sinnvoll, die längeren Spaziergänge auf die helleren Stunden des Tages zu legen. Zwar können Hunde über Sonnenlicht kein Vitamin D synthetisieren, aber wir Menschen können es und es ist für unser eigenes Wohlbefinden wichtig. Ab und zu musst Du natürlich auch mal an Dich denken :-)
Denke daran, dass auch Hunde frieren
Es ist immer noch ein Mythos, Hunde würden nicht frieren. Wir berichteten ausführlich in unserem Beitrag Frieren Hunde im Winter bereits darüber. Alle Hunde frieren – die jeweilige Temperatur ist nur unterschiedlich. Es spielen die Fellbeschaffenheit, das Alter, die Gesundheit und das ganz individuelle Empfinden eine Rolle.
Unsere Hunde leben nicht mehr auf dem Hof. Meist kuscheln sie drinnen in beheizten Räumen, zum Teil sogar vor dem Kamin oder der Heizung. Dementsprechend sind sie draußen vergleichsweise schlecht vorbereitet.
In dem von uns markierten Beitrag gehen wir näher darauf ein, ab wann welcher Hund einen Hundemantel benötigt. Scheu Dich also nicht, einen Hundemantel für Deinen Hund zu kaufen – ganz egal, was neunmalkluge Menschen dazu sagen.
Beim Kauf solltest Du auf eine gute Passform achten. Alle wichtigen Organe müssen abgedeckt sein. Außerdem sollte er Bewegungsfreiheit bieten und bei Bedarf auch gegen Feuchtigkeit schützen. Das Nonplusultra sind Reflektoren für mehr Sicherheit im Dunkeln.
Vorsicht bei Streusalz und Eis
Achte darauf, Streusalzstrecken zu meiden, da es die Pfoten deines Hundes reizen oder verletzen kann. Wenn kein Ausweichen möglich ist, spüle die Pfoten nach dem Spaziergang gründlich mit lauwarmem Wasser ab. Auf zugefrorenen Seen oder Flüssen solltest du besonders vorsichtig sein – die Eisschicht könnte brechen und zur Gefahr werden.
Je nach Bedarf können zudem sogenannte Pfotenschuhe hilfreich sein.
Dein Hund sollte auch vor der Reinigung nicht an den Pfoten schlecken. Streusalz kann zu einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) führen. Das ist übrigens auch der Grund, warum Dein keinen Schnee fressen sollte. Mehr Informationen findest Du in unserem Beitrag Schneegastritis beim Hund.
Abwechslung bei der Bewegung
Selbst wenn das Wetter ungemütlich ist, braucht dein Hund ausreichend Bewegung. Nutze unterschiedliche Wege oder integriere Spiele wie “Such das Leckerli” oder Apportieren in den Spaziergang, um ihn geistig und körperlich auszulasten.
Achte aber immer darauf, dass „Ausreichend Bewegung“ nicht gleichzusetzen ist mit kilometerlangen Wanderungen. Bewegung ist immer individuell zusehen.
Ruhephasen und Indoor-Beschäftigung
Auch drinnen kannst Du Deinen Hund in der kalten Jahreszeit unterstützen. Gerne möchten wir Dir auch hierfür einige Tipps mit auf den Weg geben:
Gemütlicher Rückzugsort
Nach einem Winterspaziergang möchte sich dein Hund sicher aufwärmen und entspannen. Ein weiches (orthopädisches) Hundebett oder eine kuschelige Decke in einem zugfreien Bereich sind ideal. Viele Hunde lieben es, sich in eine Decke einzukuscheln, vor allem kleinere Rassen oder solche mit wenig Fell. So findet Dein Hund auch die nötige Ruhe, um zu Regenerieren und seine Abenteuer zu verarbeiten.
Trocknen und Pflegen
Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund gut abtrocknen, besonders die Pfoten, den Bauch und gegebenenfalls den Mantel. Das verhindert, dass er auskühlt, und reduziert das Risiko von Hautreizungen durch Feuchtigkeit oder Streusalzreste. Hilfreich für das Fell ist ein Hundebademantel. Dieser zieht die Feuchtigkeit schnell aus dem Fell. Das hat folgende Vorteile:
- Es minimiert das Risiko, dass Dein Hund auskühlt und sich dadurch erkältet
- Trocknest Du Deinen Hund schnell, wird er nicht oder nicht so stark nach „nasser Hund“
- Du benötigst weniger Handtücher
- Du schützt Dein Auto als auch Dein Haus / Deine Wohnung vor Schmutz und Feuchtigkeit
Übrigens noch ein Tipp: Du kannst Deine Autositze auch vor Verschmutzung und Feuchtigkeit schützen. Nutze hierzu einfach eine unserer Autoschondecken oder unseren Floxik Hunde Autositz 2in1.
Beschäftige den Geist Deines Hundes – Tipps für Indoor Beschäftigungen
An besonders kalten oder stürmischen Tagen, an denen der Spaziergang kürzer ausfällt, kannst du deinen Hund drinnen beschäftigen. Das macht Spaß und Dein Hund wird geistig gefordert. Ein paar Ideen für Indoor-Beschäftigung sind:
- Schnüffelteppich: Verstecke kleine Leckerchen in einem Schnüffelteppich, damit dein Hund sie erschnüffeln kann. Wie Du Schnüffelteppiche für Hunde selbst basteln kannst, erfährst Du hier.
- Intelligenzspielzeug: Puzzle-Spiele, bei denen der Hund Futter versteckt findet, fördern die Konzentration. Hier kannst Du fertige Produkte kaufen oder auch selbst Deiner Kreativität freien Lauf lassen
- Trick-Training: Nutze die Zeit, um neue Tricks wie “Rolle”, “Pfote geben” oder “Verbeugen” zu üben – Einige Anleitungen für Hundetricks findest Du auch in unserem Blog
Outdooraktivitäten im Winter mit Hund
Draußen ist es doch am Schönsten! Vor allem dann, wenn es zwar kalt, aber dafür trocken und sonnig ist und die Luft so klar wie sonst nie. Aber was kann man dann draußen anstellen?
Spiele im Schnee
Wenn dein Hund Schnee liebt, könnt ihr den Nachmittagsspaziergang in einen kleinen Winterspielplatz verwandeln. Schneebälle fangen oder über kleine Schneehügel springen – das alles macht Spaß und hält ihn (und auch Dich) aktiv.
Soziale Kontakte
Verabrede dich mit anderen Hundebesitzern für eine gemeinsame Gassirunde oder ein Treffen auf einer Hundewiese. Viele Hunde sind im Winter weniger ausgelastet, daher sind soziale Kontakte eine großartige Möglichkeit, um überschüssige Energie loszuwerden.
Achte auf Überlastung
Nicht alle Hunde sind winterfest. Beobachte, ob dein Hund Anzeichen von Kälte zeigt (z. B. Zittern, Pfoten hochheben oder unruhiges Verhalten). Beende den Spaziergang, wenn er zu frieren beginnt, und sorge für eine schnelle Aufwärmung zu Hause.
Außerdem solltest Du vor allem im Winter darauf achten, dass Dein Hund sich vor höherer Aktivität erst aufwärmt. Hierdurch minimierst Du das Risiko für Verletzungen.
Zudem ist das Laufen durch hohen Schnee anstrengend. Dies kann zu einer Überbelastung führen, wenn Dein Hund keine ausreichende Kondition hat. Vergiss das bitte nie. Gehst Du auf Winterwanderung mit Hund, solltest Du die Route Eurer gesundheitlichen Verfassung anpassen.
Winter mit Hund – Tipps für einen entspannten Abend
Im Winter ist es früh wieder Dunkel. Nicht immer kann man den Tag komplett dem Vierbeiner widmen und das muss auch gar nicht sein. Es gibt aber tolle Möglichkeiten, auch abends drinnen noch mal etwas „sinnvolles“ mit Deinem Hund zu machen oder ihm etwas Gutes zu tun.
Wärme und Entspannung
Am Abend freuen sich die meisten Hunde über Ruhe und Geborgenheit. Eine Wärmflasche oder ein beheiztes Kissen (speziell für Haustiere) kann an besonders kalten Tagen Wunder wirken. Für manche Hunde ist auch eine Rotlichtlampe eine echte SPA-Möglichkeit.
Sanfte Bewegungsübungen
Leichte Dehnübungen oder Massagen können gerade bei älteren Hunden helfen, steife Gelenke zu lockern und sie nach einem kalten Tag zu entspannen. Auch Muskelaufbau und Balancetraining sind eine tolle Möglichkeit.
Das letzte Gassi vor der Nacht
Das Abendgassi sollte kurz und prägnant sein, vor allem wenn es besonders kalt ist. Wähle eine Strecke, die möglichst geschützt vor Wind und Kälte liegt. Nach dem Spaziergang solltest du deinen Hund wieder gut abtrocknen und gegebenenfalls mit einer Decke warmhalten.
Besondere Herausforderungen im Winter mit Hund
Gerade im Winter mit Hund solltest Du auf einige Punkte besonders achten. Diese haben wir für Dich zusammengefasst:
Winter mit Hund: Ältere oder kranke Hunde
Hunde mit Gelenkproblemen, wie Arthrose, benötigen im Winter besondere Aufmerksamkeit. Kaltes Wetter kann die Symptome verschlimmern, daher solltest du auf zusätzliche Wärme achten. Nahrungsergänzungsmittel wie Grünlippmuschel oder Kollagen können die Gelenke unterstützen.
Hunde mit wenig Unterwolle
Einige Hunderassen (ohne Unterwolle) frieren schneller als andere und sollten immer gut eingepackt sein. Ein Hundemantel oder Pullover ist hier nicht nur ein Accessoire, sondern ein Muss.
Wasser- und Schneeliebhaber
Manche Hunde lieben es, in Schnee oder kaltem Wasser zu toben. Achte darauf, dass sie nicht zu lange nass bleiben, da dies schnell zu Unterkühlung führen kann. Ein guter Wintermantel und Handtücher/Bademantel sollten immer griffbereit sein.
Achte zudem darauf, dass Dein Hund keinen Schnee frisst. Auch solltest Du vorsichtig sein, wenn ein See erst geringfügig gefroren ist.
Sicherheit ist das A und O
Denke bitte immer daran, dass die Sicherheit an erster Stelle stehen sollte. Vor allem in der dunklen Jahreszeit solltest Du also darauf achten, dass Dein Hund auch im Dunkeln gut sichtbar ist. Unsere Geschirre, Leinen und Halsbänder sind mit hochwertigen Reflektoren ausgestattet.
Fazit: Eine liebevolle Routine für einen Winter mit Hund
Eine durchdachte Winterroutine sorgt dafür, dass dein Hund auch in der kalten Jahreszeit gesund, glücklich und gut ausgelastet bleibt. Mit den richtigen Spaziergängen, ausreichender Pflege und Indoor-Beschäftigung schaffst du die perfekte Balance zwischen Bewegung, Ruhe und Wohlbefinden. Denke daran, dass jeder Hund individuell ist – passe die Routine an seine Bedürfnisse an, und genießt zusammen die schöne Winterzeit!
Mit einer solchen Routine wird der Winter mit Hund für dich und deine Fellnase zu einer besonderen Zeit voller Kuschelmomente, Abenteuer und tierischer Freude.
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