Seien Sie ehrlich: Haben Sie gewusst, dass es Hunde mit gespaltenen Nasen gibt? Hunde, die man auch die „zweinasigen Hunde“ nennt? Dann geht es Ihnen wie den meisten Hundefreunden. Wer käme auch auf die Idee, dass ein Hund zwei Nasen besitzen könnte. Und doch gibt es diese Hunderasse bereits seit geraumer Zeit. Was es mit einer der seltensten Hunderassen der Welt auf sich hat, wollen wir heute einmal aufdecken.
Was ist eine Spaltnase?
Eigentlich beschreibt der Begriff es bereits sehr gut: Diese Nase ist in zwei separate Nasenhälften gespalten. Beide Nasenlöcher bilden also gewissermaßen ein eigenes Riechorgan. Die eigentliche Funktion, nämlich, dass über die Riechschleimhaut die Düfte und feinsten Duftnoten aufgenommen werden und die Informationen zur weiteren Verarbeitung ins Gehirn geleitet werden, funktioniert genau wie bei jeder anderen Nase auch.
Der Aberglaube also, dass der Catalburun besser als andere Hunde riechen könnte, kann somit ad acta gelegt werden. Wie alle Pointer, denen er zugehörig ist, hat auch er ein besonders feines Riechorgan. Das ist aber auch schon alles.
Wodurch ist die Spaltnase entstanden?
Bei der Spaltnase handelt es sich um eine Form der Spaltlippe. Beim Menschen wird in einem solchen Fall von einer Hasenscharte gesprochen. Die Spaltlippe bei diesen Hunden ist ebenfalls angeboren. Sie ist derart stark ausgeprägt, dass sie sich bis weit in den Nasenrücken ausgebildet hat. Da die Spaltlippe in die Rubrik der Kiefer- und Gaumenspalten fällt, ist davon auszugehen, dass sie sich, genau wie beim Menschen, um Embryonalalter gebildet hat.
In diesem Entwicklungsstadium sind einige Teile der Gesichtsstruktur, die eigentlich symmetrisch hätten erwachsen sollen, getrennt gewachsen. Was sich in vielen Fällen wieder in einer späteren Wachstumsphase verwachsen würde, bleibt bei den Catalburun getrennt. Also haben wir es mit 2 separaten äußeren Nasengängen zu tun.
Die genauen Ursachen, die zu dieser eigentlichen Fehlbildung geführt haben, konnte man bis heute nicht vollständig erkennen. Dennoch liegt die erbliche Komponente eindeutig auf der Hand. Schließlich wurde es letztlich durch die Zucht eindeutig gefördert, sodass diese „neue“ Hunderasse entstehen konnte.
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Eines hat man aber trotz aller „Zuchterfolge“ nicht herausfinden können: Bis heute ist unklar, ob dieser Defekt zu weiteren gesundheitlichen Einschränkungen geführt hat bzw. nach wie vor eine entsprechende Entwicklung im Gange ist.
Die Zucht, die im Dunkeln liegt
Eines muss ganz klar gesagt werden: Für Welpen ist eine Gaumenspalte in den meisten Fällen tödlich. Durch die Spalte ist es ihnen nämlich nicht möglich, den notwendigen Sog beim Säugen aufzubauen. Und doch überleben immer mehr Welpen, wenn auch mit der gespaltenen Nase. Außer der Nase scheint es keine anderen Veränderungen zu geben. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, ein erfülltes Hundeleben zu leben, sehr groß.
Allerdings gibt es einen großen Wermutstropfen: Die Zucht dieser Hunderasse wird ziemlich im Dunkeln gehalten. Genau weiß man nicht, wo die Hunde gezüchtet werden. Ebenso ist nur wenig über die Zuchtverhältnisse bekannt. Zuchtverhältnisse, wie wir sie von Zuchtstätten in Deutschland kennen, werden weitestgehend ausgeschlossen. Aus diesem Grunde kann nicht gesagt werden, wie viele Welpen tatsächlich geboren werden und wie viele davon überleben.
So merkwürdig diese Hunderasse auch erscheinen mag, so wichtig wäre es, die Zucht in kontrollierte Bahnen zu lenken. Nur so kann garantiert werden, dass diese Rasse langfristig und gesund überstehen kann.
Es gibt allerdings auch gute Nachrichten: Nachdem man feststellen musste, dass die doppelte Nase keinen doppelten Riecherfolg ergibt, wird mehr und mehr versucht, den eigentlichen Gendefekt der gespaltenen Nase zurückzuzüchten, sodass eine normale Nase entsteht.
DIESE Ohren…
Neben der gespaltenen Nase sind die Ohren, die recht groß und schlapp herabhängen. Sie sind definitiv ein Erkennungsmerkmal dieses Hundes. Man traut es ihm kaum zu, doch wurde er früher in der Türkei, die als sein Ursprungsland auszumachen ist, als Jagdhund gehalten.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind nur 200 Hunde bekannt, die weltweit von dieser Rasse noch existieren.
Charakter und Eigenschaften
Der Familie der Pointer zugehörig wird der Catalburun als Jagdhund eingesetzt. Spuren aufnehmen, Fährten lesen und verfolgen – das ist es, was der Catalburun am besten kann. Die wenigen Hunde, die es heute weltweit noch gibt, werden neben der Zucht auch noch zur Jagd eingesetzt. Er gilt als intelligent, loyal seinem Herrn, seiner Familie gegenüber und als sehr anhänglich. Dies lässt sie, bei entsprechender körperlicher und geistiger Auslastung zu einem guten Familienhund werden.
Gut ausgebildet können sie auch mit kleinen Kindern sehr gut zurechtkommen. Im Grunde ihres Herzens sind sie sehr geduldige Wesen. Allerdings sind sie extrem territorial, sodass der Garten entsprechend dafür ausgelegt sein sollte. Auch regelmäßige Besucher sollten dem Hund als Familienmitglied vorgestellt werden, damit der territoriale Kampf nicht täglich aufs Neue beginnt.
Doch ACHTUNG: Aufgrund ihres sehr großen Jagdtriebes sollte der Garten sehr gut abgesichert sein. Außerhalb des Gartens sind sie grundsätzlich an der Leine zu führen. Mehr dazu auf Anti-Jagd-Training.
Sie sind meist weiß oder beige mit dunklen Flecken (meist braun).
Ihre Größe liegt zwischen 43cm und 61cm. Sie bringen ein Gewicht von 13kg bis 25kg auf die Waage. Damit sind sie bei den mittelgroßen Hunden einzuordnen.
FAQ
🐶 Gibt es tatsächlich den Hund mit der geteilten Nase?
Ja, Catalburun ist tatsächlich weltweit immer noch mit 200 Exemplaren vertreten. Er entstammt der Türkei und wird den Pointern zugeordnet.
🐶 Wie groß sind diese Hunde?
Der Catalburun ist zwischen 43cm und 61cm groß, wobei die Rüden wieder die größeren Exemplare darstellen.
🐶 Wie wird der Catalburun eingesetzt?
Zum einen wird natürlich versucht, die Rasse zu erhalten. Neben der Zucht können sie aufgrund ihres starken Jagdtriebes in diesem Bereich eingesetzt werden. Sie sind wunderbare Fährtenleser. Dies verdanken sie allerdings nicht der geteilten Nase, sondern der Zugehörigkeit zu den Pointern.
🐶 Als eine seltene Hunderasse sind die Welpen des Catalburun sicherlich sehr teuer?
Obwohl nur noch wenige reinrassige Exemplare weltweit leben, werden diese Welpen für einen adäquaten Preis, um die EURO 1.600 bis 1.800, abgegeben. Der Erwerb einer seltenen Hunderasse bringt aber auch immer eine große Verantwortung mit sich. Schließlich soll sie erhalten und die Anzahl durch neue Würfe angehoben werden.