Hunde sind des Menschen bester Freunde. Dies ist eine Feststellung, zu der es nicht mehr viel zu sagen gibt. Aus diesem Grunde sagen viele Hundebesitzer ja auch, dass ein Leben ohne Hund nicht lebenswert wäre. Vielleicht ist dies ein wenig zu viel des Guten, aber die Quintessenz ist damit auf jeden Fall erfasst. So ist es auch nicht erstaunlich, dass Hunde zur therapeutischen Unterstützung bei großen und kleinen Patienten eingesetzt werden. Immer lauter wird der Ruf nach dieser Form der Unterstützung.
Das Berühren, das Streicheln eines Hundes kann aus psychologischer Sicht viele Blockaden, viele Türen öffnen. Doch auch in anderen medizinischen Sparten, in denen wir es mit langwierigen, schmerzvollen Therapien zu tun haben, ist der Hund eine große Bereicherung.
Er ist in der Lage, dem Menschen, bei dem er sich gerade befindet, innerhalb von Sekunden das Gefühl zu geben, dass dieser die ganze Liebe, die der Hund zu geben hat, verdient und ohne zu zögern, ohne Bewertung auch erhält. Ob er will oder nicht! Hunde, die zur therapeutischen Unterstützung eingesetzt werden, sind, man kann es nicht anders ausdrücken, Engel auf vier Pfoten.
Wie lautet die Definition eines Therapiehundes?
Irgendwie ist jeder Hund ein Therapiehund. Schließlich erreicht er das Herz eines jeden innerhalb von Sekunden. Glaubt man Hildegard von Bingen, so ist es ausreichend, einem Kranken einen Hund zu geben, um die Seele, den Ursprung einer jeden Krankheit, gesunden zu lassen.
Eines ist ganz wichtig: Ein Therapiehund, gemäß der konkreten Definition, tritt immer als Team mit seinem Halter auf. Allerdings steht der Hund selbstverständlich im Vordergrund.
Der Therapiehund wird wortwörtlich vor Ort, in der therapeutischen Praxis, im Altersheim, im Krankenhaus und im Hospiz, mit seinen „Patienten“ zusammengebracht. Überall dort, wo die Menschen die offene, unvoreingenommene Art des Tieres benötigen, wird der Halter seinen Teamkollegen hinbringen und zu seinem Schutz und seiner Sicherheit stets an seiner Seite bleiben. Der Hund wird nicht alleine zum Patienten geschickt. In den meisten Fällen ist zudem der Therapeut, eine Krankenschwester, ein Altenpfleger anwesend. So sind auch die Patienten abgesichert.
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Eine andere Bezeichnung für Therapiehund ist Streichelhund. Denn vorrangig ist die Berührung, das Streicheln des Tieres, sein stilles Zuhören die eigentliche Therapiemaßnahme, die er „durchführt“.
Was für ein Hund ist für die Arbeit als Therapiehund geeignet?
Grundsätzlich ist erst einmal jede Hunderasse für die Ausbildung zum Therapiehund geeignet. Selbstverständlich kommt es letztlich auf die individuelle Eignung, auf den Charakter, die Persönlichkeit des Tieres an. Klar, zunächst denken die meisten Menschen bei dem Begriff „Therapiehund“ an den Labrador, den Golden Retriever, vielleicht auch den Pudel. Sie bringen die richtigen Eigenschaften von Haus aus mit, die für diesen „Beruf“ notwendig sind:
- Nervenstärke
- Die Liebe zum Menschen (egal, welchem)
- Geduld
- Gehorsam
- „Will to please“
- Lernfähigkeit
- Lernwilligkeit
- Innere Ruhe und Gelassenheit, egal, was passiert
Diese Eigenschaft können viele Hunde mit sich bringen, auch Mischlinge, die aus dem Tierheim kommen. Im Umkehrschluss kann es natürlich auch passieren, dass ein Golden Retriever oder Labrador kein Therapiehund werden kann, weil die eine oder andere Voraussetzung bei diesem Individuum nicht gegeben ist. Um das herauszufinden, sollte man in einem entsprechenden Ausbildungszentrum für Therapiehunde vorstellig werden und die Ausbildung absolvieren. So kann der Hund von Fachpersonal auf Herz und Nieren getestet werden. Bei einem Ausschluss wird mit der Ausbildung gar nicht erst begonnen.
Bei anderen Tieren zeigt es sich im Ausbildungsverlauf, ob sie letztlich als Therapiehund arbeiten werden oder nicht. Am Ende steht übrigens eine Abschlussprüfung und Hund und Halter bekommen ein Zertifikat überreicht. Erst dann sollte man mit seinem Hund in die Einrichtungen gehen und zwar regelmäßig. So vergisst der Hund die Lektionen nicht. Und die Patienten haben stets einen konkreten Termin vor Augen, an dem etwas ganz Besonderes sie vom Alltag ablenkt oder aus ihrer Lethargie herausholt – wenigstens für einige kurze Minuten.
Doch haben wir es ja nicht nur mit lethargischen Personen zu tun. Die einen sind nervös und hibbelig. Die anderen können die Arme nicht stillhalten und fuchteln unkontrolliert und vor allem unvorhersehbar durch die Gegend. Wieder andere sind sehr laut, andere müssen aus ihrer Mäuschen-Ecke geholt werden, damit sie mit Hund und Therapeut warm werden. Egal, was den Hund gerade erwartet, er muss all dem ruhig und gelassen gegenüberstehen und genau das tun, was man von einem Hund erwartet: Den Menschen, dem er sich gegenüber sieht, bedingungslos annehmen und nach Hundeart ins Herz schließen.
Selbiges gilt übrigens auch für die Orte, an denen er eingesetzt wird. Weder die Gerüche eines Krankenhauses, eines Hospiz oder eines Altenheimes, noch die Gerätschaften, die sich in den Räumen befinden und seltsame Geräusche von sich geben, dürfen ihn beeindrucken oder gar ängstigen. Doch auch diese Szenarien werden in der Ausbildung geübt.
Denn vor Ort gilt nur eines: Nerven bewahren und individuell auf den Menschen eingehen. Im Laufe der Zeit, die die tiergestützte Therapie bereits möglich ist, konnte man feststellen, dass gerade bei Gehörlosen, Autisten und Personen mit Sprachstörungen der Hund in Bezug auf gewisse Vorbehalte des Patienten, Angstzustände, aber auch Zurückgezogenheit als Mittler einschreitet. Über den Hund kann ein Kontakt hergestellt werden, dessen Zugang zuvor blockiert war.
Wie kann man sich den Besuch eines Therapiehundes vorstellen?
Gerade langfristige Therapie, die im Krankenhaus stattfinden müssen, oder Aufenthalte im Altersheim, in der Demenz-WG stellen für den Patienten eine starke seelische Belastung dar. Der Kontakt nach außen ist meist doch extrem reduziert. Die Hunde bringen frischen Wind in den Alltag – sind sozusagen das Highlight und sollen vor allem eines: Den Patienten auf andere Gedanken bringen.
Um dies zu verstehen, fragen wir uns doch selber einmal, was mit uns passiert, wenn wir unseren Hund streicheln. Genau, wir entspannen uns fast augenblicklich. Einen Hund zu streicheln, ihm durch das Fell zu fahren, lässt uns die Sorgen des Alltags vergessen. Und genau diese Reaktion lösen sie auch bei Patienten im Krankenhaus, Bewohnern des Altersheimes aus.
Dabei ist es egal, ob diese bettlägerig sind oder aufstehen können. Die positive Wirkung auf die Psyche des Patienten kann bei allen verzeichnet werden. Bei dem einen stärker, bei dem anderen etwas schwächer. Aber sie ist IMMER vorhanden. Und genau deshalb dürfen die Therapiehund auch immer häufiger ihre Arbeit in den Einrichtungen verrichten.
Der genaue Ablauf eines Besuches…
… ist immer von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Natürlich ist es schön, wenn man eine Gruppe von Menschen in einem Raum zusammen mit einem oder gar mehreren Hunden einen Termin erleben darf. Vor allem dann, wenn die Hunde freilaufen und zu jedem hingehen können, der sich anbietet. Doch dies geht nicht immer.
Zu den bettlägerigen Menschen kann der Hund gebracht werden. Entweder ist er groß genug, dass sie aus dem Bett herauslangen können. Oder aber er wird auf die Bettdecke gesetzt. Beide Optionen werden durchgeführt. Hier ist es wichtig, dass der Hundehalter gut improvisieren kann, damit alle, die einen Hundebesuch bekommen möchten, auch in den Genuss kommen.
Dabei darf der Hund auf keinen Fall überfordert werden. Der Halter muss ihn ganz genau kennen und wissen, wie viel der Hund ertragen kann und wann es Zeit für eine Pause oder Schluss ist. Diese Verantwortung liegt bei dem Hundeführer. Natürlich sollen alle, die es möchten, in den Genuss kommen. Bei Bedarf müssen also entweder mehrere Hunde eingesetzt oder aber mehrere Termine vereinbart werden. Vergessen wir eines nicht: Nur solange es dem Hund gut geht, können die Besuche fortgeführt werden. Es ist also in aller Interesse, wenn gut auf den Vierbeiner geachtet wird.
Nur „Streichelzoo“?
Bei Weitem ist es das nicht. Denn die kurzweilige Ablenkung schwer kranker Menschen bzw. Heimbewohner ist nur eine mögliche Einsatzweise für einen Therapiehund. So wird er gerne auch in der täglichen Praxis von Ergo-, Sprach-, Lern- und Psychotherapeuten eingesetzt. Ob er hierbei zur Beruhigung des Patienten, für die Kuschelpause oder in Bezug auf die Emotionen und Erinnerungen eingesetzt wird, ist eigentlich nicht wichtig. Denn der Therapeut orientiert sich diesbezüglich auf die Bedürfnisse des Patienten und setzt den Hund entsprechend dazu.
Während es für den einen wichtig ist, den Hund „nur“ bei sich zu wissen, um ruhiger zu werden, muss der andere den Hund vielleicht bürsten oder ein wenig mit ihm spielen, um das Therapieziel zu erreichen. Auch gemeinsame Spiele sind denkbar. Optionen, die auf die unterschiedlichen Ansprüche abzielen, lernt das Team in der Ausbildung zum Therapiehund.
Wie diese ganzen Möglichkeiten dann umgesetzt werden, basiert sowohl auf Erfahrungswerten, die ebenfalls vermittelt werden, und Intuition und Phantasie des Therapeuten. In diesem Punkt gilt es, die Einsatzmöglichkeit den Fähigkeiten des Hundes sowie den Bedürfnissen des Patienten anzupassen. Denn beide sollen vor allem eines – Spaß dabei haben!
Achtung: Verwechslungsgefahr
Therapiehunde sollten nicht mit dem Assistenz- oder Servicehund verwechselt werden. Diese sehen wir oftmals in Form eines Blindenhundes mit seinem Besitzer im Alltag in den Straßen, beim Einkaufen oder anderen Orts. Allerdings sind die Assistenzhunde nicht auf den Blindenhund zu reduzieren.
Es gibt viele Optionen, sie im Alltag einzusetzen. Sicherlich können sie das Augenlicht des Blinden nicht ersetzen. Aber sie können gewisse Dinge wie Ampeln, Straßenübergänge oder Treppen anzeigen, damit ihr Herrchen sich darauf einstellen kann. Auch haben Assistenzhunde gewisse Sonderrechte. So dürfen sie mit ihrem Halter zusammen in den Supermarkt oder auf Ämter und mit in die Arztpraxis gehen.
Neben der Aufgabe als Blindenhund ist der Assistenzhund auch als Frühwarnhund einsetzbar, wenn dieser etwa an Epilepsie, Narkolepsie oder einer ähnlich schweren Erkrankung, die ohne Vorwarnung über den Betroffenen hereinfällt. Dabei reagieren die Hunde auf die verschiedenen Reaktionen und Regungen ihres Besitzers. Sogar über die Zusammensetzung der Ausscheidungen, auch Schweiß und Speichel, können sie eventuelle Anzeichen, die jedem Menschen entgehen würden, erkennen und entsprechend Alarm schlagen.
Sie leben permanent mit ihrem „Patienten“ und gleichzeitigem Hundehalter zusammen. Der Therapiehund hingegen ist immer nur für einen kurzen Zeitraum bei seinen Patienten und verlässt deren Aufenthaltsort danach wieder. Einige sieht er nur ein oder zwei Mal. Andere begleitet er über einen längeren Zeitraum. Nach seinem „Feierabend“ ist der Therapiehund aber wieder ein ganz normaler Haus- und Familienhund, mit dem man Pferde stehlen und die Zeit vergessen kann.
Ausbildung für Hund und Herrchen
Nein, es ist nicht ganz so einfach, loszuziehen und in die nächste Einrichtung für alte Menschen oder ein Hospiz zu gehen, um die Menschen zu erfreuen. Nicht alle Leider der Einrichtungen stehen den Tierbesuchen positiv gegenüber. Dies ist sehr schade für die Bewohner, aber leider von Seiten der Hundeführer nicht zu ändern. Genau dies ist aber der Grund, warum eine solide Ausbildung mit zertifizierter Abschlussprüfung notwendig ist.
Je besser die Teams ausgebildet sind und die positiven Erfolge und Erlebnisse sich in den entsprechenden Therapie- und Einrichtungskreisen herumsprechen, desto mehr der Hunde-Teams können eingesetzt werden, bis endlich alle, die sich eine tierunterstützte Therapie wünschen, diese auch erhalten können.
Nervenstärke ist für Hundehalter wie auch den Hund wichtig. Denn manchmal kann es als Therapiehund schon ganz schön rau zugehen. Da wird mal so richtig kräftig ins Fell gepackt, dass es schon zwickt. Da wird man mal angerempelt, dass man (also der Hund) sich glatt auf den Hosenboden setzt. In einem solchem Moment zeigt sich das gute Verhältnis zwischen Besitzer und Hund, ohne das es geht. Denn wie der Besitzer sich auf die Gelassenheit, auf die Friedfertigkeit seines Hundes verlassen muss, darf sich der Hund darauf verlassen, dass der Besitzer sich stets schützend vor ihn stellt, wenn es zu einem Zwischenfall kommen sollte. Man kann ja nie wissen.
„Überarbeiten“ sollte sich der Hund natürlich nicht. Es wird empfohlen, ihn niemals länger als 45 Minuten am Stück pro Tag im Einsatz zu lassen. Mehr als 3 Tage, mit je einem Ruhetag dazwischen, sollte er nicht arbeiten müssen. Denn sein Hauptberuf ist immer noch Familienhund.
Als Therapiehund einen Job bei der Polizei
Wer jetzt sagt, dass es dies nicht gibt, hat leider verloren. Denn diese Stelle ist tatsächlich besetzt. 2017 hat die Polizei in Essen mit diesem Politprojekt begonnen und „Peng“ als Opferschutzhund ins Team geholt. Insbesondere nach Unfällen begleitet er die Polizisten zum Unfallort und „kümmert“ sich um die Unfallopfer.
Er wirkt beruhigend, nicht nur auf die Kinder. Er ermöglicht oftmals, dass die Betroffenen sich öffnen, um den Unfallhergang zu beschreiben. Das Projekt war sehr erfolgreich, sodass zumindest in Essen diese Stelle nun dauerhaft durch „Peng“ besetzt werden konnte. Es wäre schön, wenn diese Option deutschlandweit Fuß fassen würde.
FAQ
🐶 Kann jeder Hund ein Therapiehund werden?
Grundsätzlich ja. Allerdings ist dies natürlich vom Charakter des Tieres, seiner Persönlichkeit und seiner individuellen Veranlagung mit Stress, fremden Menschen und Umgebungen umzugehen, abhängig. Nur bedingt kann ihm diese Fähigkeiten beibringen. Es stimmt aber, wenn man sagt, dass verschiedene Hunderassen aufgrund ihres rassebedingten Potenzials besser dazu geeignet sind als andere. Dennoch gilt es, sich jeden Hund individuell anzuschauen, bevor man ihn als Therapiehund einsetzt.
🐶 Ab wann kann ein Therapiehund ausgebildet werden?
Die Ausbildung zum Therapiehund sollte so früh wie möglich beginnen. Jeder Eindruck, jede Lektion, die der Hund ab dem ersten Lebenstag aufnimmt, wird ihn prägen. Sicherlich muss dabei in den ersten 2 Lebensjahren auf seinen Welpenrhythmus geachtet werden. Trotzdem können viele Lektionen und vor allem die unterschiedlichsten Eindrücke aller Art aufgenommen und sortiert werden. Je mehr Eindrücke der Hund kennenlernen kann, bevor er die richtige Ausbildung zum Therapiehund beginnt, desto besser wird er diese meistern.
🐶 Wird der Hund alleine zu den Patienten geschickt?
Nein, ohne Therapeut kann der Hund nicht in die tiergestützte Therapie aufgenommen werden. Das bedeutet, dass der Hund niemals alleine mit dem Patienten ist. Der Hundehalter wird stets in greifbarer Nähe sein. Der Einsatzort spielt diesbezüglich keine Rolle. Mensch und Tier sind ein Team, eine Einheit. Keiner beginnt seine Arbeit ohne den anderen.
🐶 Kann ein Therapiehund täglich eingesetzt werden?
Nein, die Arbeitszeiten sollten stark reglementiert werden, damit der Hund den Spaß an der Arbeit nicht verliert. Am besten sollte eine Zeitspanne von 45 Minuten pro Tag sowie maximal 3 Arbeitstage pro Woche nicht überschritten werden.
🐶 Wie oft muss mit dem Hund trainiert werden?
Egal, ob es sich um einen jungen oder einen alten Hund handelt, die Lektionen sollten täglich wiederholt werden. An Tagen, an denen er zu Hause ist, werden sie halt dort, gewissermaßen im Trockenen, durchgenommen. Wichtig ist, dass es für den Hund immer ein ruhiges Spiel bleibt, bei dem er den Menschen helfen kann, sich besser zu fühlen. Mit ihren feinen Antennen spüren die Hunde dies bei jedem einzelnen Menschen. Damit diese Antennen nicht überreizt werden, benötigt der Hund die konsequente Arbeitseinteilung.