Borreliose gehört zu den bekanntesten Viruserkrankungen. Die meisten bringen sie unmittelbar mit der Zecke Gemeiner Holzbock in Verbindung. Doch was sich hinter der Erkrankung genauer verbirgt wissen nur wenige.

Borrelien – Vom Biss bis zum Ausbruch

Borreliose ist eine Erkrankung, an der nicht nur Menschen erkranken können. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen, die beim Hund durch Zecken ausgelöst werden. Grund sind die Bakterien Borrelien, die die Zecken als Überträger nutzen.

Allein in Deutschland gibt es flächendeckende Bereiche, in denen sich Zecken in geballter Form aufhalten. Statistisch gesehen ist jedes dritte Tier ein Überträger.

Regionale Unterschiede sind dabei möglich. Entsprechend haben einige Hunde in stark betroffenen Regionen nachweislich Abwehrstoffe gegen Zeckenbisse und Borrelien entwickelt und erkranken nicht daran oder zeigen nur zeitweise Symptome.

Selbst wenn eine Zecke Überträger ist, muss es zu keiner Infektion kommen. Damit sich ein Hund infizieren kann, muss die Zecke zwischen 16 und 24 Stunden Blut saugen können. Solange dauert es etwa, bis die Bakterien übertragen sind.

Zusätzlich unterscheiden Tierärzte zwischen einer Infektion und einer festgestellten Krankheit. Das heißt nichts anderes, als dass der Kontakt mit dem Erreger nicht unbedingt zu einer Krankheit führen muss. Warum ist das so?

Manche Hunde bilden Abwehrstoffe, so genannte Antikörper. Tatsächlich erkranken nur wenige Hunde an dem Erreger. Dabei verlaufen manche völlig symptomlos, während andere einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen.

Borrelien haben ihren Sitz im Darm der Zecke. Wenn die Zecke sich am Hund festbeißt, wird Blut aufgesaugt. Das aufgesaugte Blut durchspült den Darm, bringt so die Bakterien in die Bauchspeicheldrüse und mit dem Speichelfluss in den Kreislauf des Hundes. So breiten sich die Borrelien im Körper aus und befallen überwiegend Gelenke.

Gelegentlich sind aber auch Organe und das zentrale Nervensystem betroffen. Der Vorgang benötigt einen Zeitraum von 16 bis 24 Stunden. Sind die Zecken einmal mit Blut ganz aufgezogen, lösen sie sich wieder vom Hund und lassen sich auf den Boden fallen.

Das Immunsystem benötigt lange Zeit, um auf die Borrelien zu reagieren. Besonders im Vergleich zu anderen bakteriellen Erkrankungen. Die ersten Symptome, wenn auch unspezifisch, erscheinen erst nach 4 – 6 Wochen nach dem Zeckenstich.

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Der Hund fühlt sich matt, hat keinen Hunger was bis hin zur Futterverweigerung führen kann. Fieber bis zu 40,5°C gesellt sich dazu. Im Gegensatz zum Menschen fehlt beim Hund häufig die ringförmige Hautrötung um die Bissstelle, die sich langsam ausbreitet.

Die Borreliose beim Hund wird von Zecken übertragen

Die Borreliose beim Hund wird von Zecken übertragen. | Foto: andrianocz / Bigstockphoto.com

Die Ausbreitung der Borreliose ist schleichend. Meistens wird sie erst in einem späteren Stadium diagnostiziert. Denn manchmal können zwischen dem Zeckenbiss und Ausbruch mehrere Monate liegen.

Fast plötzlich auftretendes verändertes Verhalten teilweise sogar aggressiv, keine Lust sich zu bewegen, schmerzende Gelenke und Fieber werden nicht mit Borrelien-behaftenden Zecken in Verbindung gebracht.

Es ist keine Seltenheit, dass das Immunsystem von manchen Hunden nicht in der Lage sind, die Borrelien vollständig zu entfernen. Nach wenigen Wochen oder Monaten kommt es zu einem zweiten Schub. Typisch ist, dass sich die Gelenke entzünden und anschwellen. Bereits bei den leichtesten Berührungen entstehen Schmerzen.

Betroffen sind immer unterschiedliche Gelenke, die sich abwechselnd bemerkbar machen. Auffällig sind die vorderen und hinteren Beine. Ein Anzeichen ist die lahmende Bewegung, besonders nach dem Aufstehen. Weitere Fieberschübe, Appetitlosigkeit und schmerzende Muskeln machen sich bemerkbar.

Andere wiederum zeigen geschwollene Lymphknoten. Immer wieder kommt es zu Beschwerden an der Wirbelsäule und Wirbel. Ein krummer Rücken, der sogenannte Katzenbuckel, entsteht. Vereinzelt wurden von Schädigungen des Herzens, der Nieren, sowie von tödlichen Nierenversagen berichtet. Hauptsächlich waren davon Berner Sennen und Golden Retriever betroffen.

Was gerne vorkommt ist, dass sich ein knotenartiger Hautknuppel bildet, in dem sich noch der Kopf der Zecke befindet. Das ist kein Anzeichen dafür, dass der Hund an Borreliose erkranken wird.

Dennoch sollte der Zeckenkopf entfernt werden. Auch ohne Borrelien ist Vorsicht geboten, denn die Stelle kann sich entzünden und für Schwierigkeiten sorgen.

Eine Erkrankung – Mehrere Arten Borrelien

Die Borreliose kann verschieden Unterarten aufweisen. Aber nicht jede ist für den Hund gefährlich. Die wichtigsten Borrelien heißen

  • Borrelia burgdorferi sensu stricto,
  • Borrelia afzelii und
  • Borrelia garinii.

Gegen diese drei Arten sind auch Impfstoffe vorhanden.

Die Diagnose

Bei Verdacht auf Borreliose sollte unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden. Mithilfe eines Schnelltests kann die Infizierung nachgewiesen werden. Moderne C6-Antikörpertestst sind in der Lage die akute Infektion von einem Antikörperspiegel durch Impfungen zu unterschieden.

Ein möglicher Nachweis kann über das Blutserum erbracht werden. Etwa 3 bis 5 Wochen nach der Infizierung lassen sich im Blut Antikörper nachweisen. Es ist die Reaktion des Immunsystems, dass auf die Infizierung reagiert. Der Nachweis lässt sich mit verschiedenen Testverfahren erbringen.

Die typischen Verfahren sind

  • der indirekte Hämagglutinationstest (IHA),
  • der Immunfuoreszenstest (IFT),
  • das Western-Blot und das Immunoblot.

Der C6-Elisa-Test gehört ebenfalls dazu. Allerdings lassen sich die Borrelien auch bei gesunden Hunden feststellen. In solchen Fällen wird ausgesagt, dass das Immunsystem des Hundes mit den Erregern sehr gut zurecht kommt.

Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit Borrelien festzustellen. Dafür wird bei dem Hund eine Gewebeprobe entnommen. Es ist ein direkter Nachweis aus dem Erbgut (DNA).

Für den monokular-biologischen Nachweis wird aus der Gewebeprobe oder der entnommenen Gelenkflüssigkeit eine Bakterienkultur angelegt. Die PCR – wie das Verfahren abgekürzt wird – gilt als zuverlässiger, als der Nachweis über das Blutserum.

Die Erstellung einer Diagnose wird aber erschwert. Denn zwischen dem Zeckenbiss und Ausbruch von Borreliose können manchmal nur wenige Tage, aber auch mehrere Wochen und Monate liegen. Daher werden die Symptome oft nicht mit den Borrelien in Verbindung gebracht, da man den Zeckenbiss schlichtweg vergessen oder gar nicht bemerkt hatte. Ein Grund, weshalb erst eine Differenzialdiagnostik durchgeführt wird, um andere mögliche Erkrankungen, auf die die Symptome ebenfalls passen würden, ausschließen zu können.

Tatsache ist, dass dort wo keine Borrelien nachgewiesen werden können, auch kein Ausbruch von Borreliose zu erwarten ist.

Die Therapie

Um Borreliose erfolgreich behandeln zu können, sollte die Therapie so früh wie möglich beginnen. Ist die Diagnose sicher wird über einen Zeitraum von 4 Wochen Antibiotikum verabreicht.

Gelegentlich kommt es vor, dass die Behandlung nochmals durchgeführt werden muss. Wichtig ist, den vollständigen Behandlungszeitraum strikt einzuhalten. Ein Rückfall bleibt nicht ausgeschlossen. Nicht immer werden alle Erreger auf Anhieb entfernt.

Handelt es sich um einen schleichenden Verlauf oder wird erst spät bemerkt, kann keine erfolgreiche Behandlung versprochen werden. Es besteht die Gefahr auf Spätfolgen und immer wiederkehrenden, chronischen Beschwerden.

Begleitende Symptome, wie zum Beispiel Gelenksschmerzen, werden häufig mit zusätzlichen Medikamenten behandelt. Schmerz- und Entzündungshemmende Medikation kommt zum Einsatz.

Wenn nur Antikörper im Blut diagnostiziert wurde wird nicht unbedingt eine Therapie benötigt. Denn Antikörper heißen lediglich, dass der Hund zwar die Borrelien in sich trägt. Ein Ausbruch muss jedoch nicht unbedingt stattfinden. Es zeigt in dem Fall, dass das Immunsystem des Hundes mit den Erregern gut zurecht kommt.

Manchmal lässt sich Borreliose nicht absolut sicher diagnostizieren. Der Tierarzt wird auf Verdacht eine Antibiotika-Therapie starten.

Bei der Behandlung von Borreliose ist es nicht empfehlenswert alternative Medizin anzuwenden. Begründet wird dies bereits mit den wichtigen Laboruntersuchungen und den notwendigen Medikamenten. Es ist aber möglich dem Hund mehr Lebensqualität zurückzugeben. Hilfreich ist es, den Hund nicht zu stressen. Nach der Behandlung kann eine Physiotherapie empfehlenswert sein. Der Tierarzt wird bedarfsgerecht beraten.

Bei Borreliose handelt es sich um eine Krankheit, bei der der Hund keine Immunität entwickelt. Er kann sich immer wieder erneut damit infizieren. Jedes Mal können andere Symptome auftreten.

Vorbeugung

Die beste Vorbeugung gegen Borreliose ist es gar nicht erst zum Zeckenbiss kommen zu lassen. Wer aber in Ballungszentren von Zecken wohnhaft ist, hat es deutlich schwerer. Auch Stadtgebiete schützen nicht vor den ungeliebten Parasiten.

Dennoch besteht die Möglichkeit, den Hund mit äußerlichen Anwendungen sehr gut zu schützen. Dies beginnt bereits damit den Hund nach dem Spaziergang nach Zecken zu untersuchen. Am besten wird dies mit Streicheleinheiten verbunden. Das Risiko, das eine Zecke übersehen wird, bleibt dennoch bestehen.

Bei Tierärztin und in Apotheken sind medizinische Mittel erhältlich, die durch äußere Anwendung auf das Fell eine abschreckende Wirkung besitzen. Manche Hundehalter sind von der Wirkung der Bernsteinkette überzeugt. Die Kette aus Baumharz soll neben den Zecken gleichzeitig noch Flöhe und andere Parasiten fern halten.

Die Alternative zur äußerlichen Anwendung bildet die Impfung. Das Impfserum schützt gegen drei bekannte Borrelienarten und muss jährlich aufgefrischt werden.

Labrador wird gegen Borreliose geimpft

Labrador wird gegen Borreliose geimpft. | Foto: Willee Cole / Bigstockphoto.com

Folgen von Borreliose

Bleibt die Borreliose unentdeckt oder wird nicht richtig behandelt können Folgeerkrankungen entstehen. Inzwischen ist bekannt, dass sich manche neurologische Erkrankungen auf die Infizierung mit Borrelien zurückführen lässt.

Dazu gehört unter anderem

  • Hirnhautentzündungen,
  • Meningitis und
  • Entzündungen der Rückenmarkshäute.

Auch Myokarditis (Herzerkrankung) und Glomerulonephritis (Nierenerkrankung) lassen sich als Folge bezeichnen.

Können sich Menschen am Hund anstecken?

Nein. Der Hund selbst ist kein Überträger der Borrelien. Vorsicht ist dennoch geboten. Heimtückisch sind die im Fell unbemerkten Zecken. Hat sich der Borrelien-Überträger noch nicht festgebissen, kann dieser noch auf den Menschen springen.

Wo halten sich Zecken gerne auf?

Zecken sind nahezu überall zu finden. Am liebsten befinden sich die Parasiten in Wiesen und Gebüschen. Daher lassen sich die Borrelien-Überträger auch in Städten antreffen, die zahlreiche Grünstreifen neben Gehwegen und Parkanlagen besitzen.

Weiterführende Informationen

Kategorisiert als:

Gesundheit,

Letzte Änderung: 31. Mai 2024