Mit den drei Worten Wunde, Kieferkrampf und Tod beschrieb Hippokrates bereits im Altertum eine sehr gefährliche Krankheit – Tetanus. Erst im Jahr 1889 gelang es Forschern am Robert Koch Institut den Bazillus, der für Tetanus verantwortlich ist, zu isolieren. Bereits ein Jahr später wurde der erste Impfstoff entwickelt.

Tetanus wird auch als Wundstarrkrampf bezeichnet und ist eine Infektionskrankheit, die in den meisten Fällen tödlich verläuft. Menschen können sich heute durch die Tetanus-Schutzimpfung ganz einfach vor der Infektion schützen.

Was jedoch kaum jemand weiß, ist die Tatsache, dass Tetanus auch für den Hund sehr gefährlich sein kann. Besonders gefährlich bei dieser Erkrankung ist, dass eine kleine unscheinbare Wunde ausreichen kann, damit sich der Hund mit der gefährlichen Erkrankung infizieren kann.

Erfolgt eine rasche Behandlung, kann der Hund vielleicht gerettet werden. Doch damit diese Behandlung rechtzeitig eingeleitet werden kann, ist es besonders wichtig, über die Entstehung der Erkrankung sowie über die Symptome genau Bescheid zu wissen.

Tetanus beim Hund

Foto: rugercm / Depositphotos.com

Was ist Tetanus?

Tetanus ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Die Erreger sind Tetanusbakterien mit dem Namen Clostridium tetani. Die Tetanus-Erreger vermehren sich nur unter Sauerstoffmangel – das bedeutet, sie sind anaerob. Sie können im Erdreich jahrelang überleben. Dazu bilden sie stäbchenförmige Sporen. Dabei handelt es sich um die Dauerform des Bakterienkeims.

Die Sporen dieser Bakterien kommen beinahe überall aber vorwiegend

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  • in der Erde,
  • in Holz aber auch
  • in Staub

vor.

Daneben sind die Bakteriensporen in den Ausscheidungen von Nutztieren enthalten und befinden sich daher auch in deren Umgebung. Tetanus ist eine Erkrankung, die weltweit verbreitet ist.

Wie kommt es zur Infektion mit Tetanus?

Über Wunden dringen diese Keime in den Hundekörper ein. Grundsätzlich kann das über jede Wunde passieren. Diese kann völlig unscheinbar und klein sein. Optimale Bedingungen finden die Bakterien allerdings in tiefen, verschmutzten Wunden, die ausgefranste Ränder und Wundtaschen aufweisen. Hier herrscht genau jener Sauerstoffmangel, unter dem sich die Keime hervorragend vermehren können. Im Körper bilden die Bakterien dann Toxine.

Diese Giftstoffe wandern an den Nerven entlang zum Rückenmark und weiter ins Gehirn. Durch die Gifte können Muskeln nicht mehr ordnungsgemäß kontrolliert werden. Es kommt zu Krämpfen. Tetanus ist nicht ansteckend und ist beim Hund sehr selten doch äußerst gefährlich.

Infizieren können sich die Vierbeiner ebenso wie der Mensch an spitzen Gegenständen wie

  • Nägeln,
  • Scherben oder
  • Ästen,

die womöglich durch Erde oder Tierkot verschmutzt sind.

Aber auch kleine Schürfwunden oder rissige Ballen können Grund des Übels sein. Erste Symptome treten nach rund neun Tagen auf.

Symptome einer Tetanusinfektion

Die Symptome beim Hund sind vergleichbar mit jenen, die beim Menschen bekannt sind. Zu Beginn zeigen sich grippeähnliche Symptome und das Allgemeinbefinden ist eingeschränkt. Diese Anzeichen werden vom Hundehalter wohl kaum als besorgniserregend erkannt. Sie kommen rasch und immer wieder einmal vor, denn auch Hunde können an Erkältungen und Grippe leiden.

Infizierte Tiere können mitunter Symptome zeigen, die einer Vergiftung ähneln. Sie werden schreckhaft und sind empfindlich Geräuschen gegenüber. In der Nähe der Wunde, durch die die Bakterien eingedrungen sind, können leichte Muskelspasmen entstehen.

Diese sind für aufmerksame Hundehalter bereits wahrzunehmen und sollten unbedingt ein erstes Alarmsignal darstellen. Der Hund zeigt einen steifen Gang und die Streckmuskulatur krampft vermehrt. Der Hund wird unsicher im Gang und im Stehen verkrampft er sich zusehends.

Das typische Tetanus-Gesicht

Wird die Gesichtsmuskulatur erreicht, kommt es zum typischen Tetanus-Gesicht:

  • Die Ohren des Hundes sind nach innen und oben gezogen.
  • Zwischen den Ohren können sich dadurch an der Kopfhaut deutliche Längsfalten zeigen.
  • Die Lefzen sind nach hinten gezogen.
  • Es entsteht ein Gesichtsausdruck, der mit einem verkrampften Grinsen zu vergleichen ist. Beim Menschen spricht man vom Teufelsgrinsen – Risus sardonicus.
  • Der Blick des Hundes ist starr. Auch bei den Augen kommt es zu starken Veränderungen. Das Weiß ist zu sehen und die Nickhaut tritt vor.
  • Befindet sich die Wunde am Kopf des Tieres, können diese Veränderungen relativ rasch entstehen.

In der Folge beginnt der Hund, Futter zu verschlucken und wieder hervorzuwürgen. Grund dafür sind Verkrampfungen von Speiseröhre und Kehlkopf. In diesem Fall besteht akute Erstickungsgefahr.

Mit fortschreitender Erkrankung kommt es zu Atembeschwerden und die Krämpfe betreffen zunehmend die Atemmuskulatur. Dies sorgt letztendlich für einen Atemstillstand.

Je früher also der Tierarzt aufgesucht wird, desto besser ist die Prognose bei einer Tetanuserkrankung.

Diagnose von Tetanus

Sobald also die ersten Anzeichen einer Tetanusinfektion auftreten, muss sofort der Tierarzt aufgesucht werden. Er wird die Diagnose aufgrund des typischen klinischen Befundes stellen. Das bedeutet, er wird die Diagnose anhand des Zustandes des Tieres und den Symptomen stellen. Bei nicht eindeutigen Zeichen muss eine Vergiftung mit krampfauslösenden Substanzen ausgeschlossen werden.

Es ist also für den Tierarzt sehr hilfreich, wenn der Halter schon im Vorfeld überlegt ob der Hund in letzter Zeit Fremdkörper oder Futter aufgenommen hat, die für eine Vergiftung verantwortlich sein könnten.

Ist der Hund jedoch mit Tetanus infiziert, zählt jede Sekunde. Rasch können Schäden an Muskulatur und Nervensystem entstehen. Diese können für eine lebenslange Behinderung des Hundes sorgen. Die Krampfattacken können zum Tod des Tieres führen.

Tetanus beim Hund Behandlung

Foto: SergPoznanskiy / Depositphotos.com

Behandlung

Wird Wundstarrkrampf rechtzeitig erkannt, kann er gut behandelt werden.

  • Wichtigster Punkt der Therapie ist absolute Ruhe für den Patienten.
  • Dazu muss helles Licht unbedingt vermieden werden. Das ist von Bedeutung um das Krampfen des Hundes zu vermeiden.
  • Der Tierarzt wird dem Hund hoch dosiertes Serum verabreichen. Dieses dient der passiven Immunisierung des Hundes.
  • Daneben ist eine Antibiotikagabe notwendig. Das Antibiotikum soll eine weitere Ausbreitung des Giftes in der Wunde verhindern.
  • Beruhigungsmittel und Muskelrelaxantien helfen dem Tier, die quälenden Symptome gut zu überstehen.

In jedem Fall handelt es sich bei dieser Behandlung um eine intensivmedizinische Versorgung. Sie ist allerdings sehr langwierig und kann mehrere Wochen andauern. Der Behandlungsplan orientiert sich dabei an der Intensivität der Symptome und fällt je nach Hund und Schwere der Erkrankung völlig unterschiedlich aus.

Ruhe ist besonders wichtig

Während der Rekonvaleszenz muss der Hund unbedingt so gut wie möglich geschont werden. Ideal für diese Zeit wäre ein abgedunkeltes und stilles Zimmer, in dem sich der Hund bestmöglich erholen kann. Mit guter Prognose ist der Hund nach rund vier bis sechs Wochen wieder auf den Beinen. Voraussetzung dafür ist, dass keine Folgeschäden entstanden sind.

Die regelmäßige ärztliche Betreuung muss während dieser Zeit unbedingt eingehalten werden.

In schweren Fällen und bereits fortgeschrittener Erkrankung kann eine stationäre Aufnahme des Hundes für einige Zeit notwendig werden. In diesen Fällen können die Gaben von Infusionen und eine Ernährung über eine Magensonde notwendig sein. Hundehalter sollten sich bei der Diagnose Tetanus beim Hund unbedingt auf eine sehr nervenzehrende und anstrengende Zeit einstellen.

Korrekte und sofortige Wundversorgung kann Leben retten

Nachdem sich Tetanus-Bakterien über Wunden einen Weg in den Organismus des Hundes bahnen, kommt vor allem der korrekten Wundversorgung eine große Bedeutung zu. Hunde verletzen sich rasch. Das kann ein Schnitt durch eine Scherbe, ein Kratzer durch einen Nagel oder Stacheldraht oder ein eingerissener Ballen sein.

Sobald sich der Hund verletzt, muss die Wunde umgehend gesäubert, desinfiziert und verbunden werden.

Nur wenn die erste Wundversorgung korrekt passiert, kann den Bakterien der Kampf angesagt werden. Kleine Wunden können Hundehalter einfach selbst versorgen.

Richtige Wundversorgung

  • Selbst kleine Wunden können stark bluten. Daher muss in erster Linie die Blutung gestillt werden. Dies geschieht durch Druck. Der Hund sollte dabei ruhig gehalten werden, während ein sauberes Tuch oder Wundauflage auf die Wunde gedrückt wird.
  • Ist die Blutung gestillt, muss die Wunde gereinigt werden. Manchmal kann es dazu notwendig sein, das Fell um die Wunde zu kürzen. Das funktioniert am besten mit einer runden Schere.
  • Nun werden alle Fremdkörper, die sich eventuell in der Wunde befinden, entfernt. Eine Pinzette und eine Taschenlampe sind hier sehr hilfreich.

Natürlich dürfen nur kleine Fremdkörper vom Halter selbst entfernt werden. Handelt es sich um große Scherben, Nägel oder Ähnliches muss unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden.

Desinfizieren und verbinden

Ist die Wunde soweit sauber, wird sie mit einer Wunddesinfektionslösung betupft oder besprüht. Hier eignen sich Mittel wie Octenisept. Nach der Desinfektion sollte die Wunde mit einem Verband versorgt werden, um sie vor weiterer Verschmutzung zu schützen. Dazu wird zunächst Wundgaze aufgelegt, dann mit Verbandswatte gepolstert.

Zuletzt wird alles mit einer Mullbinde verbunden. Dieser Verband darf keinesfalls zu straff sitzen, er sollte aber auch nicht rutschen. In Fällen von stark blutenden Wunden, großen und tiefen Wunden und großen Fremdkörpern muss unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden. Nur er kann feststellen, ob die Wunde genäht oder sogar operativ versorgt werden muss. Daneben kann die Gabe von Antibiotika notwendig sein.

Ein Erste-Hilfe-Paket für den Hund

Wer häufig mit dem Hund im Gelände unterwegs ist oder sportliche Aktivitäten unternimmt, sollte stets ein Erste-Hilfe-Paket für den Hund mit sich führen. Dieses Set sollte unbedingt

  • Sterile Wundauflagen
  • Verbandswatte oder sterile und verpackte Taschentücher oder Papiertücher
  • Mullbinden
  • Elastische Binden
  • Verbandspäckchen für einen Druckverband
  • Heftpflaster oder selbsthaftende Binden zum Fixieren des Verbandes
  • Schere
  • Pinzette und eine
  • Taschenlampe

enthalten.

Daneben sollte stets ein Wunddesinfektionsmittel wie etwa Octenisept mitgeführt werden. Ideal ist hier ein Pumpspray. Wundreinigungstücher und desinfizierende Wundsalbe ergänzen die kleine Apotheke für unterwegs. Damit ist man als Hundehalter bestens gerüstet, sollte sich der Hund unterwegs verletzen. So kann direkt vor Ort eine Wunde versorgt werden. Das reduziert das Risiko einer Tetanusinfektion drastisch.

Die Tetanus-Schutzimpfung

Eine andere Möglichkeit der Vorbeugung ist die Tetanus-Impfung. Beim Menschen ist sie Usus und wird dringend empfohlen. Beim Hund zählt sie zu den sogenannten Non-Core oder Wahlimpfungen. Sie ist damit für den Hundehalter keine Pflichtimpfung. Hunde infizieren sich im Gegensatz zum Menschen und zu Pferden nur sehr selten mit Tetanus. Die Ständige Impfkommission (Stiko Vet) empfiehlt die Tetanus-Impfung aus diesem Grund für den Hund ausdrücklich nicht.

Besteht allerdings für ein Tier ein erhöhtes Risiko, kann es durchaus sinnvoll sein, den Hund zu impfen. Ein höheres Risiko besteht dann, wenn der Hund durch seine Aktivität oder seinen Lebensraum einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt ist. In einem solchen Fall ist es empfehlenswert mit dem Tierarzt gemeinsam das Nutzen-Risiko-Verhältnis abwägen.

Übertrag von Tetanus auf den Menschen

Tetanus zählt nicht zu den Zoonosen. Darunter versteht man Erkrankungen, die vom Hund auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können (Beispiel: Parvovirose). Tetanus wird durch Bakterien hervorgerufen und befällt sowohl Menschen als auch Hunde. Allerdings kann der Hund Tetanus nicht direkt auf den Menschen übertragen. Berührungen, normales Zusammenleben und Kuscheln mit einem erkrankten Hund sind daher absolut ungefährlich.

Der Hund trägt die Bakterien mit sich

Trotzdem ist es möglich, dass der Mensch durch einen Hund zu Tetanus-Bakterien kommt. Der Hund kann diese mit sich herumtragen ohne infiziert zu sein. Hunde sind viel im Freien unterwegs und graben auch schon mal in der Erde. Sie haben Erde in den Krallen, zwischen den Pfoten und auch im Fell wird immer wieder Staub haften bleiben.

Kommt der Hund nun zum Menschen und kratzt diesen etwa beim Spielen, so kann er die Tetanus-Bakterien auf den Menschen übertragen.

Es reicht auch völlig aus, wenn der Hundefreund eine offene Wunde hat – das kann auch eine kleine Schürfwunde sein. Schon hat der Erreger einen Weg, um in den Organismus des Menschen zu gelangen. Ebenso ist es möglich, dass ein Hund die Bakterien bei einem Biss überträgt.

Hundebisse als Gefahr

Ein Hundebiss kann sehr unterschiedlich ausfallen. Es kann beim Toben und Spielen passieren, dass der Hund zuschnappt und den Menschen schon mal mit seinen Zähnen verletzt. Gerade bei jungen Hunden ist das gefährlich. Sie haben noch sehr spitze und scharfe Zähnchen, die rasch die Haut verletzen können.

Schon derart kleine Verletzungen können ausreichen, um den Tetanus-Erreger in den menschlichen Organismus einzuschleusen. Kleine Verletzungen können selbst versorgt werden. Wichtig sind die Wundreinigung und das anschließende Desinfizieren.

Deutlich gefährlicher ist es, wenn ein Hund richtig zubeißt.

Leider kommt es immer wieder vor, dass es zu Beißunfällen kommt (s.a. Der Welpe beißt – was kann ich tun?). In diesem Fall gilt es, möglichst ruhig zu bleiben. Ein Hundebiss ist bezogen auf die Infektionsgefahr deutlich weniger gefährlich als der Biss einer Katze oder eines Menschen.

Dennoch sollte bei jeder offenen Wunde ein Arzt aufgesucht werden. Vor allem wenn der Beißunfall im Ausland passiert. In vielen südlichen Ländern ist die Gefahr einer Tollwutinfektion sehr hoch. In diesem Fall wird der Arzt eine sofortige Impfung empfehlen. Doch auch andere Infektionen sind leicht möglich.

Menschen sollten unbedingt gegen Tetanus geimpft sein

Tetanus ist eine Infektionskrankheit, die lebensgefährlich ist. Menschen können sich leicht damit infizieren. Vor allem in südlichen, ärmeren Regionen ist diese Erkrankung eine große Gefahr. Menschen sollten daher unbedingt regelmäßig ihren Impfschutz kontrollieren.

Nach einer Grundimmunisierung im Säuglings- oder Kinderalter muss der Impfschutz regelmäßig erneuert werden. Bei Verletzungen, vor allem wenn diese durch Tiere verursacht werden, sollte daher bei Bedarf unbedingt eine Tetanus-Impfung erfolgen.

Kategorisiert als:

Gesundheit,

Letzte Änderung: 31. Mai 2024