Viele Krankheiten werden durch Zecken übertragen. Das gilt sowohl für den Menschen als auch für unsere Vierbeiner. Die unangenehmen Parasiten fungieren dabei jedoch nicht als Auslöser der Krankheit, sondern nur als Überträger. Das bedeutet, die Zecke ist von Organismen befallen, die sie bei einem Biss an ihren Wirten weitergibt.
Rickettsien sind solche Organismen, die durch Parasiten weitergegeben werden. Sie lösen eine Krankheit aus, die allgemein unter Rickettsiose bezeichnet wird. Besser ist die Erkrankung jedoch unter dem Namen Ehrlichiose bekannt.
Rickettsien sind Bakterien
Rickettsien sind gramnegative Stäbchenbakterien und kommen auf der ganzen Welt vor. Sie sind bei Zecken, Flöhen, Milben oder Läusen zu finden. Rickettsien sind beim Menschen für eine Reihe von Erkrankungen verantwortlich. Sie werden unter dem Namen Rickettsiosen zusammengefasst.
Ihren Namen haben diese Bakterien vom Pathologen Howard Taylor Ricketts. Er hat unter anderem das Rocky-Mountains-Fleckfieber erforscht. Auch er selbst infizierte sich auf einer Forschungsreise nach Mexiko-City am Fleckfieber, das durch Rickettsien hervorgerufen wird. Er starb im Jahr 1910.
Rickettsien sind vor allem in südlichen Regionen zu finden
Zu den Rickettsien zählt auch das Bakterium Ehrlichia Canis, das vom deutschen Arzt Paul Ehrlich entdeckt und nach ihm benannt wurde. Dieses Bakterium ist im Mittelmeerraum, den Tropen und Subtropen endemisch und trifft entsprechend die in diesen Regionen lebenden Hunde. Manche Hunde, die durch den Auslandstierschutz in Mitteleuropa ein neues Zuhause finden, leiden an Ehrlichiose.
Ebenso sind Hunde während Urlaubsreisen in die genannten Regionen gefährdet. Ehrlichiose ist sehr häufig und in den südlichen Regionen auch weit verbreitet. Mittlerweile wird sie jedoch bereits weltweit beobachtet. Dies ist mit Sicherheit auf die vermehrte Reisetätigkeit zurückzuführen. Damit werden Zecken auch in Länder eingeschleppt, in denen sie zuvor nicht heimisch waren. Eine Ausnahme bildet Australien.
Zu Beginn der 2000er war der Prozentsatz der serologisch positiven Hunde in Europa bereits relativ hoch. Führende Länder waren:
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- die Türkei,
- Spanien,
- Portugal und
- Süditalien.
Erstmals beobachtet wurde die Erkrankung im Jahr 1935. Damals handelte es sich um ein Tier aus Algerien. Während des Vietnamkrieges machte die Ehrlichiose Schlagzeilen, weil die Hunde der amerikanischen Soldaten reihenweise erkrankten.
Überträger von Rickettsien sind die Zecken
Überträger des Bakteriums Ehrlichia Canis ist die Zecke. Hier ist vor allem die Braune Hundezecke zu nennen. Sie zählt zu den Schildzecken. Diese Parasiten sind dafür verantwortlich, dass der Krankheitserreger in den Hund gelangt. Zecken sind Spinnentiere und als solche zählen sie zu den Milben. Bekannt sind heute etwa 900 unterschiedliche Arten, von denen viele davon als Krankheitsüberträger bekannt sind.
Wie andere Spinnentiere auch besteht eine Zecke aus zwei Abschnitten, den Zeckenkopf und den Rumpf. Am Kopf sitzen die Beine und die Mundwerkzeuge.
Nach welchen Kriterien eine Zecke genau ihre Wahl trifft, weiß man bis heute nicht genau. Man geht aber davon aus, dass dies etwas mit dem Geruch zu tun hätte.

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Wie kommen die Bakterien in den Hund?
Ist die Zecke auf ihrem Wunschwirt gelandet, sucht sie ein geeignetes Plätzchen.
- Bei Hunden bevorzugen Zecken Bereiche, die gut durchblutet sind, die Haut dünn ist und sich wenige Haare befinden. Das sind Ohren, Hals, die Zehenzwischenräume, der Bauch und die Schenkelinnenseiten.
- Ist der richtige Platz gefunden, verankert sich die Zecke und produziert mit den Mundwerkzeugen eine Wunde. Dabei werden Blutkapillaren und Gewebe aufgerissen. Das Blut, das dabei austritt, wird aufgesaugt.
- Gleichzeitig wird Speichel abgegeben. Er enthält Stoffe, die die Blutgerinnung und das Schmerzempfinden hemmen. Die Entzündungsreaktion wird unterdrückt.
- Im Speichel können aber auch genau jene Bakterien oder Viren enthalten sein, die gefährliche Krankheiten auslösen können.
- Die Dauer des Saugvorganges ist dabei von Art zu Art unterschiedlich. Manche Zecken saugen nur rund 30 bis 60 Minuten, während andere Arten sogar mehrere Tage oder Wochen an ihrem Wirt saugen.
- Dabei dehnt sich der Körper des Parasiten bis auf das 20-Fache aus.
Die Infektion mit Ehrlichiose
Ehrlichia canis kann in der Zecke selbst bis zu fünf Monaten aktiv sein und befällt dabei Blutkörperchen, Speicheldrüsenzellen und Mitteldarmzellen. Hat sich die Zecke erst einmal an ihrem Wirt festgesaugt, erfolgt eine Übertragung dieser Bakterien relativ rasch. Schon drei Stunden später können die Rickettsien im Hundekörper gelandet sein.
Hier befällt Ehrlichia canis die weißen Blutkörperchen – die Monozyten und Lymphozyten. In den Zellen vermehrt sich das Bakterium dann weiter. Die zelluläre Abwehrfunktion ist durch diese Vorgänge stark beeinträchtigt. Der Erreger wandert in Leber, Milz und Lymphknoten. Der Hundekörper reagiert darauf mit einer Erhöhung des Antikörperspiegels, wird mit den Eindringlingen jedoch nicht fertig. Der Hund erkrankt.
Symptome der Erkrankung
Nach der Infektion mit Ehrlichia canis folgt eine Inkubationszeit von etwa drei Wochen. Erst danach beginnt die Akutphase und es zeigen sich die ersten Anzeichen einer Erkrankung.
- Der Hund leidet nun unter Fieber, das in Schüben immer wiederkehrt.
- Es kann zu Nasenbluten und schleimigem bis eitrigem Ausfluss aus der Nase kommen.
- Dazu kommen Erbrechen, allgemeine Abgeschlagenheit und Atemnot.
- Die Lymphknoten schwellen an und zentralnervöse Störungen äußern sich in Muskelzucken und Überempfindlichkeiten.
- Störungen im Blutbild sorgen für blasse Schleimhäute mit punktförmigen Blutungen.
- Die Wundheilung ist sehr schlecht.
Diese akute Phase der Erkrankung dauert rund zwei bis vier Wochen. Danach ist der Hund wieder beschwerdefrei. Man nennt diesen Zustand subklinisches Stadium. Dieses kann über mehrere Wochen bis sogar Jahre andauern. Die Tatsache, dass das Tier nun keine Symptome aufweist, täuscht völlig darüber hinweg, dass die Infektion nach wie vor vorliegt.
Die Erkrankung verläuft in mehreren Stadien
Nach Wochen oder Monaten, die völlig ohne jegliche Symptome einhergehen, beginnt das chronische Stadium der Ehrlichiose.
Ein milder Verlauf ist von
- Lustlosigkeit,
- Appetitmangel und
- Abmagerung
gekennzeichnet.
Leber und Milz sind vergrößert.
Ein typisches Zeichen für eine chronische Erkrankung sind
- Nasenbluten,
- Blutungen der Haut sowie
- Einlagerungen von Wasser in den Gelenken.
Als weitere Folgen der zerstörerischen Prozesse im Hundekörper können
- Gehirnschäden,
- Erblindung,
- Muskelschwund und
- Epilepsie
auftreten.
Klassisch für die Ehrlichiose ist die stark erhöhte Blutungsneigung. Diese tritt jedoch nur in etwa einem Viertel aller Fälle auf. Ohne Behandlung führt diese chronische Erkrankung meist zum Tod des Hundes.

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Diagnose
Eine Diagnose der Ehrlichiose erfolgt mittels Bluttest. Rund ein bis vier Wochen nach einer Infektion können mittels serologischem Nachweisverfahren erste Antikörper nachgewiesen werden. So kann ein vorausgegangener Kontakt mit Rickettsien rasch nachgewiesen werden.
Nicht festgestellt werden kann, wie lange die Infektion bereits zurückliegt und ob eine akute Infektion vorliegt. Um das zu erkennen, ist eine weitere Blutuntersuchung nach etwa vier Wochen notwendig. Nur so kann festgestellt werden, ob und um wie viel der Titer steigt. Eine akute Erkrankung wird mit einer mehrere Wochen andauernden Antibiotikagabe therapiert.
Der Erkrankung vorbeugen
Große Bedeutung kommt der Prophylaxe zu. Vorbeugen ist im Falle der Ehrlichiose deutlich besser, als die Erkrankung zu heilen. Ein Aufenthalt mit Hund in Gebieten, in denen das Risiko hoch ist, sollte möglichst von vornhinein vermieden werden. Die Braune Hundezecke kommt im mediterranen Raum vor allem im Hinterland vor.
Zusätzlich sollte unbedingt eine geeignete Zeckenprophylaxe angewendet werden. Dazu eignen sich Mittel mit repellierenden und Zecken abtötenden Wirkstoffen. Dazu zählen Deltamethrin und Permethrin.
Geeignete Mittel, um einem Zeckenbiss vorzubeugen
Mittel gegen Zecken, die vorbeugend wirken, sind in verschiedenen Formen im Handel oder beim Tierarzt erhältlich:
- Spot-On-Präparate
- Bernstein gegen Zecken
- Zeckenhalsbänder oder
- Tabletten.
Einige Mittel sind frei verkäuflich, andere muss der Tierarzt verordnen. Zu beachten ist bei diesen Mitteln, dass nicht jeder Wirkstoff für jedes Haustier geeignet ist. Dazu wirken nicht alle Mittel gegen die gängigen Parasiten. Wer häufig im Süden Urlaub macht, benötigt ein anderes Präparat als jemand, der nur in Deutschland bleibt.
Unter Umständen können einige der Mittel bei den Tieren auch Nebenwirkungen hervorrufen. Man muss sich vorstellen, dass Antiparasitika wirken, indem ihre Inhaltsstoffe Parasiten abtöten. Werden diese Mittel nun angewendet, so geraten die Stoffe auch in die Blutbahn des Hundes um danach von den Parasiten aufgenommen zu werden. Je nach Anwendung gelangen mehr oder weniger der Stoffe in den Hundeorganismus.
Diese Präparate sollten daher mit Bedacht ausgewählt und angewendet werden. Es empfiehlt sich, mit dem Tierarzt darüber zu sprechen.
Tabletten gegen Zecken
Erst seit relativ kurzer Zeit sind Tabletten für den Hund erhältlich, die vor einem Zeckenbefall schützen und so die Gefahr von Krankheiten vermindern sollen. Der verwendete Wirkstoff heißt Fluralaner und tötet Flöhe und Zecken sofort ab. Die Wirkung hält etwa 12 Wochen lang an. Bei der Braunen Hundezecke hält sie nur 8 Wochen an. Es wird daher empfohlen, den Hund alle drei Monate zu behandeln.
Theoretisch klingt diese Prophylaxe sehr einfach. Doch das ist es nicht. Der Wirkstoff muss sich über Magen- und Darmschleimhaut in der Blutbahn des Hundes verteilen. Beißt nun eine Zecke zu und beginnt Blut zu saugen, gelangt der Wirkstoff in ihre Blutbahn. Innerhalb von rund 12 Stunden nach dieser Mahlzeit stirbt die Zecke ab.
Tabletten sind keine geeignete Prophylaxe gegen Rickettsiose
Genau hier liegt das Problem. Beißt eine Zecke zu und beginnt zu saugen, reichen bereits drei Stunden aus um den Hund mit Rickettsien zu infizieren.
Zudem belastet der Wirkstoff den Organismus des Hundes, denn er verbleibt relativ lange im Körper. Durch die regelmäßige Wiederholung der Einnahme, wird der Wirkstoff auch nie wirklich abgebaut und belastet über kurz oder lang Nieren und Leber. Deutlich besser wirkt hier ein Repellent, also ein Mittel, das von vornhinein verhindert, dass sich die Zecke am Hund festsaugt.
Äußerliche Behandlung gegen Zecken
Im Gegensatz zu Fluralaner ist Deltamethrin ein Insektizid, das von Insekten über deren Körperoberfläche aufgenommen wird. Deltamethrin ist Bestandteil von Spot-On-Präparaten oder Hundehalsbändern. Der Wirkstoff wird über den Fettfilm des Fells über das gesamte Tier verteilt.
Gelangt nun ein Parasit auf den Hund, kommt er mit dem Nervengift in Berührung. Deltamethrin sorgt für unkontrollierbare Nervenimpulse, zu Krämpfen, Koordinationsstörungen und zur Lähmung. Der „Knock-down“-Effekt setzt ein und schon nach wenigen Minuten ist das Tier bewegungsunfähig und kurze Zeit danach tot. Der Wirkstoff wird auch zur Imprägnierung von Kleidung und Moskitonetzen verwendet, was im Süden ebenfalls von Vorteil sein kann.
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Hausmittel gegen Parasiten
Neben den bekannten Zeckenprophylaxen gibt es noch jede Menge Hausmittel, die auf schonende und vor allem giftfreie Methode Zecken abwehren sollen.
Kokosöl
Bekannt ist vor allem das Kokosöl. Es enthält Laurinsäure. Zecken meiden Hautpartien, die mit Laurinsäure behandelt wurden. Selbst wenn sie zubeißen, fallen sie relativ rasch wieder ab. So wirkt Kokosöl als natürliches Repellent. Allerdings muss der Hund vor jedem Spaziergang mit dem duftenden Öl eingerieben werden, was eher mühsam und langwierig ist.
Schwarzkümmelöl
Eine weitere natürliche Möglichkeit zur Zeckenprophylaxe ist Schwarzkümmelöl für Hunde. Die Wirkung ist noch gar nicht so lange bekannt und wurde von einem Schüler entdeckt. Um eine Zecken abwehrende Wirkung zu erreichen, wird das Öl dem Trinkwasser des Hundes beigefügt. Man rechnet etwa 1 Milligramm Öl auf ein Kilogramm Körpergewicht des Hundes. Wie bei allen Naturprodukten ist die Wirkung nicht sofort aktiv. Man muss das Öl mindestens zwei Wochen zufüttern, um eine Reaktion erwarten zu können.
Hausmittel mit Bedacht verwenden
Wer seinen Hund gerne mit natürlichen Mitteln vor Zecken schützen möchte, der sollte sein Tier unbedingt nach jedem Ausflug ins Freie genau absuchen. Sollten Zecken entdeckt werden, müssen diese so rasch wie möglich entfernt werden. Dabei verwendet man idealerweise eine Zeckenzange, damit der Parasit rasch und einfach gelöst werden kann.
Hundehalter, die mit ihrem Liebling gerne im Süden Urlaub machen, sollten trotz aller Vorsicht nicht auf eine chemische Prophylaxe verzichten. Rickettsien sind leider nicht zu unterschätzen und die Gefahr daran zu erkranken ist deutlich höher als Folgeschäden durch ein Zeckenhalsband.