Im Verhältnis gesehen kommen bei Hunden Magendrehungen nur selten vor. Dennoch darf die Gefahr nicht unterschätzt werden. Denn im schlimmsten Fall endet sie innerhalb weniger Stunden tödlich.

Was ist eine Magendrehung?

Die Magendrehung, wie sie bei Hunden vorkommt, wird auch Torsio ventriculi genannt. Der Magen dreht sich einmal um die Längsachse. Entsprechend wird der Eingang und Ausgang abgeschnürt. Dass der Magen sich drehen kann werden durch die Bänder ermöglicht. Denn das Organ ist nicht starr fixiert, sondern wird von elastischen Bändern am Platz im Bauchraum gehalten. Die Speiseröhre am Eingang und der Dünndarm am Ausgang sorgen für die notwendige Ausrichtung.

Es ist zunächst lediglich die Abschnürung, die durch die Umdrehung entsteht. Allerdings wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Im Magen sind Gase, die durch die Magendrehung nicht mehr als Rülpser bzw. Pups entweichen können. Diese stauen sich an. Entsprechend bläht der Magen immer mehr auf, die elastische Wirkung wandelt sich in Härte um. Durch die veränderte Lage und Form des Magens werden gleichzeitig andere Blutgefäße abgeschnürt. Wichtiger Sauerstoff kann nicht mehr ins Gewebe gelangen. Wird die Magendrehung nicht rechtzeitig erkannt und behoben kommt es zum Tod.

Röntgenbild von einer Magendrehung beim Hund

Röntgenbild von einer Magendrehung beim Hund | Foto: Kintarapong / Bigstock.com

Begünstigungen der Magendrehung

Grundsätzlich können alle Hunde von der Magendrehung betroffen sein. Sehr große Hunde neigen aber dazu, um ein Vielfaches häufiger daran zu leiden. Dazu gehören Rassen mit einer Statur wie Deutsche Doggen und Weimaraner, aber auch Schäferhunde, Boxer und Dobermänner. Die Brust befindet sich im Vergleich zum Bauchumfang deutlich tiefer. Ein zusätzlicher Raum, in dem sich der Magen „frei“ bewegen kann.

Weitere Faktoren, die im Zusammenhang mit Magendrehungen stehen, werden als sehr wahrscheinlich angenommen. Denn es ist in der Form schon häufiger beobachtet und dokumentiert worden.

So treten Magendrehung gerne in Verbindung mit dem Futter auf. Auf der einen Seite ist es die gefressene Menge des Futters. Andererseits dreht sich der Magen auch dann gerne, wenn direkt nach der Nahrungsaufnahme lebendig gespielt oder fordernd bewegt wird, also die Verdauung vernachlässigt.

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Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass das Risiko der Magendrehungen mit zunehmendem Alter steigt. Unter anderem, da das Bindegewebe schwächer wird und sich die Bänder um den Magen herum im Laufe der Jahre immer mehr dehnen.

Symptome und Verlauf

Tritt eine Magendrehung ein zählt jede Minute. Im schlimmsten Fall endet sie tödlich. Um rechtzeitig reagieren zu können, ist es gut typische Anzeichen zu kennen. Doch Vorsicht: Die Symptome sind von Hund zu Hund unterschiedlich ausgeprägt.

  • Da der Ein- und Ausgang des Magens durch die Umdrehung abgeschnürt wird, können keine Gase mehr entweichen.
  • Der Bauch bläht sich entsprechend auf, bei leichtem darauf klopfen sind trommelartige Geräusche zu hören.
  • Unruhe macht sich breit, die der Hund mit hin- und herlaufen zeigt.
  • Auffällig ist der gesenkte Kopf.
  • Eine angenehme Position lässt nicht finden. Weder im Liegen, Sitzen, Stehen oder Laufen.
  • Der Rücken beginnt sich zu krümmen. Linderung will sich nicht einstellen.
  • Bei der gelegentlichen Rast wird eine sitzende Position bevorzugt.
  • Als weiteres Symptom fällt auf, dass der Hund nichts fressen möchte.
  • Stattdessen ist der Speichelfluss stark erhöht, genauso wie der Würgereiz ohne tatsächlich zu erbrechen und der Versuch ein großes Geschäft zu verrichten zunimmt.
  • Gleichzeitig werden die Schleimhäute im Maul immer blasser und der Hund schwächer.
  • Je weiter der Magen sich aufbläht, umso mehr Raum wird eingefordert. Sehr zum Leiden der umliegenden Organe, wie zum Beispiel der Lunge.
  • Da das Atemorgan sich nicht mehr vollständig entfalten kann kommt es zur Atemnot.
  • Für den Hund handelt es sich um eine Stresssituation. Entsprechend steigt mit der Zeit der Puls.
  • Im weiteren Verlauf kann sich Teilnahmslosigkeit und Schockzustand einstellen.

Die Diagnose

Bereits die Symptomatik deutet deutlich auf die Magendrehung. Besonders dann, wenn die Symptome kurze Zeit nach dem Fressen aufgetreten sind. Möchte der Tierarzt auf Nummer sichergehen, wird noch zusätzlich ein Röntgenbild angefertigt.

Therapie & Behandlung

Auffällig ist, dass die Magendrehung erst gegen Abend bzw. in der Nacht auftritt. Trotz der ungewöhnlichen Uhrzeit ist es wichtig einen Tierarzt oder Tierklinik aufzusuchen. Um eine Magendrehung wieder beheben zu können, bedarf es normalerweise einen chirurgischen Eingriff. Ohne diesen ist der Verlauf tödlich.

Für den Eingriff wird zunächst mithilfe von Infusionen der Kreislauf des Hundes stabilisiert. Mit einer spitzen Nadel wird der Tierarzt dann die Gase aus dem Magen entweichen lassen. Der Umfang des Organs verringert sich. Sobald Kreislauf und Magengröße stimmig ist erfolgt der eigentliche operative Eingriff, bei dem der Magen wieder in seine korrekte Position gebracht und gespült wird.

Sind bereits geschädigte Teile vorhanden, werden diese gleich mitentnommen. Bei solchen Eingriffen ist es möglich, dass der Magen vorsichtig an die Bauchwand genäht wird. So soll eine erneute Magendrehung verhindert werden.

Die Chancen auf einen guten Verlauf sind von mehreren Faktoren abhängig. Ein wichtiger Faktor ist die Zeit, vom Erkennen der ersten Symptome bis der Hund sich beim Tierarzt befindet.

Ist bereits der Herz-Kreislauf und die Atmung betroffen, die Maulschleimhäute blass und der Hund geschwächt minimiert sich der Erfolg deutlich. Sind die ersten 4 Tage nach der Operation überstanden steht einer vollständigen Genesung nur noch sehr selten etwas im Wege.

Magendrehung beim Hund wird vom Tierarzt untersucht

Magendrehung beim Hund wird vom Tierarzt untersucht | Foto: HalfPoint / Bigstock.com

Folgen der Magendrehung

Die Drehung des Magens zieht ernsthafte Folgen mit sich. Besonders dann, wenn sie nicht rechtzeitig bemerkt wurde. Eine der Folgen ist, dass der Magen nicht mehr richtig durchblutet werden kann. Denn einige der Blutgefäße werden mit abgeschnürt. Folglich kann der Magen teilweise absterben. Die Magenwand wird dadurch löchrig, weshalb Nahrung unverdaut in den Bauchraum gelangen kann.

Durch den entstehenden Druck im Magen, da die Gase nicht mehr entweichen können, werden die Atmung und die Herztätigkeit beeinträchtig.

Mit der Drehung des Magens dreht sich auch häufig die Milz mit um. Auch hier kommt es zu starken Beeinträchtigungen des Organes.

Aufgrund der Menge an Beeinträchtigungen und Unterversorgungen kann ein Schock eintreten. Der Schockzustand ist allerdings lebensbedrohlich. Bis zu 30 Prozent der Hunde mit einer Magendrehung versterben an der Erkrankung oder müssen Eingeschläfert werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Vollständig verhindern lassen sich Magendrehungen nicht. Jedoch lässt sich das Risiko minimieren. Dies lässt sich bereits bei der Futtergabe berücksichtigen.

  • Das heißt, lieber mehrere Portionen aus einem flacheren Napf. So kann der Magen nicht überfüllt werden.
  • Zusätzliche Luft wird durch den flacheren Napf auch nicht aufgenommen werden.
  • Die Wahl des Futters kann ebenfalls zu einer Risikominimierung beitragen. Es wird Angenommen, dass Trockenfutter Magendrehungen begünstigt. Denn trockene Nahrung quillt im Magen des Hundes auf, eine Volumenzunahme ist der Fall.
  • Direkt nach dem Fressen sollte eine Verdauungspause eingehalten werden. Also wenn möglich sollte direkt danach kein strapazierender Spaziergang oder Spieleeinheit folgen.
  • Grundsätzlich empfehlen wir die Fütterung mit einem hochwertigen Nassfutter (zum Beispiel Anifit).

Wer noch zusätzlich darauf achtet, dass der Hund möglichst nicht unter Stress gerät, hat bereits vieles für ein geringeres Risiko der Magendrehung getan.

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Gesundheit,

Letzte Änderung: 31. Mai 2024