Man hört nicht oft von dieser Hunderasse. Doch eigentlich sollte man sich öfter mit ihr befassen. Sie erscheint aufgrund einer sehr verantwortungsvollen Zucht als das Non-Plus-Ultra unter den Hundezuchten. Doch so schön es sich anhört, so kompliziert ist es auch. Denn dieser Hund möchte sein angeborenes Ich, sein volles Potenzial leben – und das kann er ausschließlich beim Profi-Jäger oder Revierförster im Wald.
Denn ist es spannend, mehr über ihn zu erfahren.
Der Charakter des Bayerischen Gebirgsschweißhundes
Wer sich mit dem Charakter des Bayrischen Gebirgsschweißhundes auseinandersetzt, wird prompt ins Schwärmen geraten. Dieser Hund ist die zurückhaltende Souveränität in Person. Ruhig, zurückhaltend gegenüber Fremden, anhänglich innerhalb „seiner“ Familie, verantwortungsbewusst, eigenständig arbeitend – vermutlich könnte man diese Liste noch weiter führen – ausschließlich mit positiven Attributen. So perfekt er bei guter Ausbildung seine Aufgaben im Revier und auf der Jagd erfüllt, so entspannt und liebebedürftig gibt er sich zu Hause. Es scheint, als würde er die familiäre Umgebung nutzen, um seinen verantwortungsvollen Alltag zu vergessen. In der Mitte seiner Familie ist er verspielt und lässt sich auf eine liebevolle Art verwöhnen.
In der Ausbildung ist er sehr gelehrig, denn er möchte lernen und sein angeborenes Potenzial umsetzen können. Er ist leichtführig, sodass die Ausbildung für den erfahrenen Besitzer ein Kinderspiel ist. Aufgrund seiner Aufgaben muss er unterschiedliche Befehlsformen beherrschen, was ihm nicht schwer fällt.
Wäre es für seine psychische Gesundheit nicht notwendig, dass er innerhalb seines genetisch vorgegebenen Rahmens eingesetzt wird, wäre er der „ideale Hund“, den sich jeder wünscht.
Der geschichtliche Hintergrund des Bayerischen Gebirgsschweißhundes
Die Herkunft des Bayrischen Gebirgsschweißhundes wird auf die so genannten Bracken zurückgeführt. Ein Gesetzestext, der auf ein Alter von 1.000 Jahre datiert wurde, benennt sie bereits. Aus dem Jahre 1459 werden ebenfalls Informationen über den Einsatz von Bracken bei der Jagd genannt. Man sieht, dass auch die damaligen Adligen sich auf ihren Jagden dieser Tiere bedienten. Im 19. Jahrhundert wurde, um das genetische Material aufzubessern, der Hannoveranische Schweißhund eingekreuzt. Man versprach sich eine Verbesserung des genetischen Potenzials. Höchste Jagdeigenschaften wurden mit der Stärke gepaart, sich in jedem Wetter, auf jedem Untergrund zurechtfinden und seinen „Job erledigen“ zu können. Der Bayrische Gebirgsschweißhund kann sogar bedingt klettern, was ihn für die Arbeit im Gebirgswald klar zum Favouriten macht.
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Die Zucht hat seit den Anfängen große Fortschritte gemacht. Um sich das bestmögliche Zuchtmaterial zu sichern, darf jedes Zuchttier maximal 18 bis 20 Welpen hervorbringen. Es wird erwartet, dass aus jedem Wurf eines der Tiere weiterhin zur Zucht eingesetzt wird. Dies kann allerdings nur dann gestattet werden, wenn die entsprechenden Leistungsprüfungen, die einen sehr hohen Standard besitzen, bestanden werden. Eine Zuchtvorgabe, die gerne kopiert werden darf.
Die Farben des Bayerischen Gebirgsschweißhundes
Das Fell des Bayrischen Gebirgsschweißhundes liegt für gewöhnlich dicht an und ist kurz. Es ist sehr dicht, ein wenig rau und darf gemäß Zuchtrichtlinien gerne ein wenig glänzen. Folgende Farben werden nach Zuchtstandard akzeptiert:
- rotgelb
- rotbraun
- hirschrot
- tiefrot
- fahlgelb bis semmelgelb
- rotgrau, ähnlich dem Winterfell des Rotwildes
- dunkel gestichelt
- geflammt
In den meisten Fällen zeigt sich die Grundfarbe auf dem Rücken intensiver als an anderen Körperteilen. Sowohl der Behang als auch der Fang sind dunkler ausgeprägt. Oftmals ist die Rute dunkel gestichelt. Der so genannte Brackenstern, ein kleiner, heller Brustfleck wird akzeptiert.
Die Farben sollen den Hund auf der Jagd optimal tarnen. Große, helle Abzeichen würden diese Tarnung eventuell ruinieren. Daher sind sie nicht erwünscht.
Welche Ansprüche stellt der Bayerische Gebirgsschweißhund?
Der typische Bayrische Gebirgsschweißhund ist ein echtes Arbeitstier. Ohne seine Arbeit kann er nicht, um es umgangssprachlich auszudrücken. Dieser Drang nach Arbeit macht es dem Besitzer leicht, ihn auszubilden. Er ist lernwillig und zeigt gerne, was er bereits kann. Wer sich einen Bayrischen Gebirgsschweißhund zulegen möchte, sollte sich Gedanken darüber machen, wie er seinem angeborenen Jagdtrieb nachkommen kann, wenn er nicht jagt bzw. nicht täglich im Revier sein kann. Denn dieser Hund braucht nicht nur seinen täglichen Auslauf, wovon er reichlich benötigt. Dieser Hund möchte zeigen, was er kann und seine Spezialität ist von Geburt an die Nachsuche. Das bedeutet für den Besitzer, dass er sich nach einer entsprechenden Hundesportart umschauen muss. Eine Hundesportart, bei der sowohl die Fährtensuche wie auch das Hetzen und Jagen vorkommt. Der Bayrische Gebirgsschweißhund ist sehr intelligent. Diese Intelligenz will genutzt werden, soll sie nicht in negative Verhaltensweisen umschlagen.
Dieser Hund ist nicht nur lernwillig, er möchte seinem Herrchen auch gefallen – bei der Arbeit, aber auch nach „Feierabend“. Ist er nicht im Dienst, möchte er sich als vollwertiges Familienmitglied bei den übrigen Familienmitgliedern wohlfühlen und sich verwöhnen lassen. Er ist nicht nur anhänglich – er ist SEHR anhänglich, auf eine positive Weise.
Da er sich normalerweise bester Gesundheit erfreut, keine Erbkrankheiten bei ihm bekannt sind, hat man gesundheitlich nur selten Probleme mit ihm.
Er ist leichtfüttrig. So muss man ein wenig aufpassen, dass man ihm nicht zu viel zuteilt.
Der Bayerische Gebirgsschweißhund und seine Gesundheit
Die gute Nachricht ist, dass der Bayrische Gebirgsschweißhund keine erblichen Krankheiten mit sich bringt. Auch im Alltag gehört er zu den Hunden, die keine Anfälligkeit für Krankheiten aufzeigen. Somit hat man es mit einem gesunden und aktiven Hund zu tun, der vom Besitzer nur die bestmögliche Haltung, Fütterung und natürlich Zuwendung benötigt, um weiterhin kerngesund zu bleiben.
Vor- und Nachteile des Bayrischen Gebirgsschweißhundes
Die Vorteile des Bayrische Gebirgsschweißhundes liegen klar auf der Hand. Er trägt keinerlei erblichen Krankheitsbelastungen mit sich herum. Zudem verfügt er über eine nahezu perfekte Gesundheit. Wind und Wetter machen ihm zu keiner Jahreszeit etwas aus. Er ist ein perfekter Jagdhund, der es von Natur aus gewohnt ist, eigenständig zu arbeiten. Sicherlich beachtet er hierbei die Befehle seines Besitzers. Denn dieser wird ihn mit liebevoller Konsequenz ausgebildet haben, bevor es ins Revier geht. Der Bayrische Gebirgsschweißhund gilt als souverän, leichtführig, unerschrocken und gleichzeitig ausgeglichen. Grundsätzlich ist der Bayrische Gebirgsschweißhund anspruchslos, sodass er sich mit fast allen gebotenen Lebensumständen zufrieden gibt. Nur eines darf ihm nicht verwehrt werden, die Anerkennung für seine Arbeit und in den Abendstunden uneingeschränkte Zuwendung und Liebe. Diese nimmt er auch gerne von den anderen Familienmitgliedern an. Schließlich sieht er sich selbst als vollwertiges, gutmütiges Familienmitglied an und kann entsprechend anhänglich werden. Zum Kinderhüten sollte er aber aufgrund des angeborenen Jagdtriebes nicht eingesetzt werden. So wesensstark er sich im Revier auch zeigt, so zurückhaltend ist er Fremden gegenüber.
Viele Menschen beschreiben ihn als bedächtig und ruhig, sodass er, wenn er nicht im Einsatz ist, als beruhigend, ja beinahe entschleunigend wahrgenommen wird.
Fragt man nach Nachteilen, die dieser Hund mit sich bringt, muss man sagen, dass offensichtlich keinerlei Nachteile auf der Hand liegen. Er ist der perfekte Begleiter des Jägers, integriert sich zu 100% in die Familie ein und hat nur einen Anspruch, dem nachgekommen werden sollte: Streicheleinheiten nimmt er zu jeder Tageszeit in Empfang und kann reichlich davon gebrauchen. Alles andere ist für ihn danach nebensächlich.
Der Bayrische Gebirgsschweißhund ist ein Hund, der eine beinahe Zuchtlinie aufweisen kann. Mit nur wenigen Zuchttieren kann eine starke, einsatzfreudige Rasse mit mittelmäßigem Aufwand aufrecht erhalten werden. Pro Jahr wird mit 60 bis 80 Welpen gerechnet. Im Normalfall werden sie ausschließlich an Berufsjäger oder Förster abgegeben. Denn bei ihnen sind sie nicht nur Familienmitglied, sondern können ihre Anlagen bestens nutzen.
Der perfekte Mensch für einen Bayrischen Gebirgsschweißhund ist…
- passionierter Jäger, der täglich im Revier zu finden ist.
- ein Mensch, der Wind und Wetter nicht scheut und auch an den ungemütlichsten Tagen des Jahres stundenlang im Freien zu finden ist.
- jemand, der kein Problem damit hat, seinen Hund „nur“ gut erzogen zu haben. Ein Abrichten ist bei dieser Hunderasse nicht möglich. Der versierte Jäger, der sich besonders für diesen Hund interessieren wird, weiß dies aber natürlich.
- der Jäger, der einen selbstständig agierenden Hund im Revier zu schätzen weiß und sich voll und ganz mit Freude auf diesen verlässt.
Die Welpen des Bayerischen Gebirgsschweißhundes kaufen
Diese Welpen können nur bei eingetragenen Züchtern der entsprechenden Zuchtverbände gekauft werden. Der Preis für Welpen liegt ungefähr bei EURO 1.500.
So interessant dieser Hund auch ist, sollte man wissen, dass die meisten Tiere aus dieser recht kleinen Zuchtgruppe fast ausschließlich in ihr natürliches Umfeld abgegeben werden. Das bedeutet, dass sie ihr Leben bei einem beruflichem Jäger oder einem Revierförster verbringen werden. Nur dort kann ihnen tatsächlich das Leben geboten werden, für das sie gezüchtet wurden. Und nur dort können sie ihre Anlagen optimal einsetzen / ausleben. Sie gehören in den Wald. Daher schauen sich ihre Züchter auch ganz genau die Umstände an, unter denen sie leben werden. In die Stadt werden sie auf keinen Fall abgegeben.
Bei berechtigtem Interesse können die Züchter über den VDH ausfindig gemacht werden. Bei 60 bis 80 Welpen pro Jahr ist das Interesse stets groß. Es kann sinnvoll sein, das Interesse an einem Welpen rechtzeitig zu bekunden, um in die engere Auswahl der Käufer zu kommen.
Erste Ausstattung für den Bayerischen Gebirgsschweißhund
- Hundehalsband
- Hundegeschirr
- Hundeleine, zusätzlich eventuelle eine Schleppleine
- Wasser- und Futternapf, möglichst leicht zu reinigen
- Hundebett / Decke für den Liegeplatz
- Kurzhaarbürste
- Kamm / Läusekamm
- Hundefutter
- eventuell Spielzeug
- eventuell Leckerlis
Hundefutter für den Bayerischen Gebirgsschweißhund
Hinsichtlich des Hundefutters hat man mit dem Bayrischen Gebirgsschweißhund einen guten Griff gemacht. Er ist absolut anspruchslos und kommt mit jedem Futter zurecht. Dennoch sollte natürlich darauf geachtet werden, dass das Futter eine gute Qualität besitzt.
Auch für den Bayrischen Gebirgsschweißhund wäre das BARFEN die optimale Fütterungsmethode. Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt, sich einen Hund dieser Rasse anzuschaffen, sollte sich auch mit dieser Fütterungsmethode beschäftigen. Nicht nur, dass sie für fast jede Hunderasse die bestmögliche Ernährungsart darstellt. Sie ist auch die natürlichst aller Fütterungsmethoden.
Fazit
Dieser Hund ist der Traum eines jeden Hundebesitzers und dennoch nur für die wenigsten umsetzbar. Denn dieser souveräne Hund benötigt sein Aufgabenfeld wie andere die Luft zum Atmen. Somit gehört er an die Seite eines professionellen Jägers oder eines Revierförsters. Die verantwortungsvollen Züchter geben ihn daher nur extrem selten an andere Hundebesitzer.
Der Bayrische Gebirgsschweißhund erfreut sich in allen Bereichen seines Lebens größter Anerkennung, Zustimmung und Liebe. Wer zu den Glücklichen gehört, einen solchen Hund besitzen zu dürfen, hat das große Los gezogen. Dieser Hund, ein neues Familienmitglied mit festem Platz, wird ihn nicht enttäuschen – in keiner Hinsicht.
FAQ