Viele Hundehalter möchten das Vergnügen der sportlichen Aktivitäten mit ihrem Vierbeiner teilen. Dazu gehört auch das Fahren mit dem Fahrrad. Damit Hund und Halter gleichermaßen Freude am Ausflug haben, sollte auf einige Punkte geachtet werden.
Hunde beim Fahrradfahren erlaubt? – Rechtliches vorweg!
Häufig werden Hund zusammen mit Fahrradfahrern gesehen. Dabei treten regelmäßig zwei Fragen auf. Einmal ob es tiergerecht ist und ob es vom Gesetzgeber erlaubt ist.
Ob es tiergerecht ist hängt von verschiedenen Faktoren ab, die letztlich jeder Hundehalter für sich selbst entscheiden muss. Zu den wichtigsten Faktoren die es zu beachten gilt ist unter anderem die gesundheitliche Verfassung des Hundes, die Temperaturen und die geplante Wegstrecke.
Der Gesetzgeber hat das führen von Hunden am Fahrrad ebenfalls klar festgelegt und damit in §28(1) StVO erlaubt. Dort wird allerdings vorausgesetzt, dass eine Person dabei ist, die jederzeit in der Lage ist auf den Hund einzuwirken. Nebenbei greift das Tierschutzgesetz das Thema Hund und Fahrrad auf.
Es wird dabei zugrunde gelegt, dass stets auf das Wohl des Vierbeiners geachtet werden muss. Dies bedeutet unter anderem bereits an warmen Tagen Rücksicht auf den Hund zu nehmen. Durch das Fell ist es für den Vierbeiner deutlich wärmer. Unterm Strich sagt das Gesetz: Sicherheit und Gesundheit von Mensch und Tier geht vor!
Ausrüstung für Hund, Halter und Fahrrad
Grundsätzlich ist es wichtig, den Vierbeiner während der Fahrt sicher führen zu können. Das heißt, bevor in die Pedale gestiegen werden kann, sollte die passende Ausrüstung für den Hund, Halter und Fahrrad vorhanden sein.
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Eine sichere Ausrüstung beginnt bereits beim Hund selbst. Für eine Fahrt am Fahrrad ist das Halsband eher ungeeignet. Gute Erfahrungen wurden mit einem Hundegeschirr gemacht, das breit und gut gepolstert ist. Eine gute Passform ist dafür entscheidend, damit es an keiner Stelle scheuern kann. Sollte es sich um einen Hund handeln der gerne zieht, lässt sich bei der Wahl des Brustgeschirrs darauf eingehen.
Besonders im Straßenverkehr durch geschlossene Ortschaften bzw. Stadt ist ein sogenannter Springer empfehlenswert. Bei einem Springer handelt es sich um ein Stahlrohr welches verchromt worden ist. Dieser wird am Rahmen des Rads festgemacht.
Durch die Feder im Rohr werden ruckartige Bewegungen des Hundes ausgeglichen, ohne dass der fahrende Halter die Hände vom Lenker wegnehmen muss. Die kurze Leine sorgt dabei dafür, dass der Vierbeiner nicht in das Fahrrad rennt oder darin verfängt. So ist der fahrende Hundehalter sicher unterwegs und kann sich besser auf den Straßenverkehr achten.
In freier Natur lässt sich die flexible Joggingleine einsetzen. Diese wird lediglich an einem Gurt um den Bauch befestigt. Der Vorteil des schnellen An- und Ableinens gleicht den Nachteil aus, den die lange Leine mit sich bringt. Durch die Länge besteht die Gefahr, dass sich die Leine in den Rädern verfängt.
Ein weiterer Nachteil dieser Leine ist, dass der vierbeinige Freund häufig zu ruckartig gestoppt wird. Der ruckartige Stopp entspricht einem Schlag auf die Wirbelsäule des Hundes und kann diese langfristig schädigen.
Die Fahrradtour mit dem Hund
Wer eine Fahrradtour mit dem Hund plant sollte rechtzeitig mit dem Training hierfür beginnen.
- Damit alles reibungslos funktionieren kann, sollte der Vierbeiner das Fahrrad und essentielle Befehle kennen.
- Der erste Schritt ist den Hund mit dem Fahrrad vertraut zu machen. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass das Rad am Rand stehen bleibt, wenn der Vierbeiner zum Gassi gehen aufbricht.
- Der nächste kleinere Schritt ist das Fahrrad während des Spaziergangs ein Stück weit mitzuführen und die ersten Anweisungen dabei beizubringen.
- Klappt dies, können die ersten Meter gefahren werden. Da auch Hunde Muskelkater bekommen können ist es ratsam, zu beginn mit wirklich kurzen Strecken zu starten und sich der Geschwindigkeit des Vierbeiners anzupassen.
- Gelegentliche Rastpausen bringen auch bei längeren Fahrradtouren die nötige Erholung für Tier und Halter.
Lange Fahrradtouren haben unterschiedliche Untergründe
Besonders bei längeren Fahrradtouren ist es wichtig sich der Geschwindigkeit des Hundes anzupassen. Gerade bei größeren, schwereren Hunden werden durch das Rennen die Gelenke stärker beansprucht. Das lange Sprinten auf asphaltierten Untergründen trägt zusätzlich zu schmerzenden und teilweise abgenutzten Gelenken bei.
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Wer auf eine lange ausgiebige Fahrradtour mit dem treuen Freund nicht verzichten möchte, hat dennoch einige Möglichkeiten offen. Möglichkeiten, die den Hund schonen und den Ausflug zum Erlebnis machen.
Für Hunde mit einem Gewicht von bis zu 5 kg gibt es spezielle Hundefahrradkörbe. Je nach Modell wird dieser am Fahrradlenker oder auf dem Gepäckträger befestigt. Damit sich der Hund darin wohl fühlen kann, sollte auf die richtige Größe geachtet werden. Der Vierbeiner muss die Chance haben, sich darin zu strecken, aufrecht hinzusetzen und zu liegen. Damit er nicht hinausfällt bzw. springt ist ein geeignetes Anschnallsystem ratsam.
Die meisten lassen sich durch verstellen der Gute individuell einstellen. Dabei dürfen diese nicht zu stramm eingestellt sein, da sie sonst scheuern. Zu locker ist ebenso nicht sinnvoll, da die Gurte sonst ihre Aufgaben nicht erfüllen.
Wer mit einem großen Hund unterwegs ist, kann diesen in einem Hundefahrradanhänger transportieren. Geeignet sind diese Anhänger für ein Gewicht von bis zu 55 kg. Die Verbindung zum Fahrrad besteht aus der Kupplung. Mit der Deichsel lässt sich der Anhänger nach Bedarf an- und wieder abhängen.
Eine Sicherheitsspannleine ist zusätzlich dabei um das plötzliche Lösen während der Fahrt zu verhindern. Die benötigte Größe ist wie beim Fahrradkorb für kleinere Hunde: Der Hund muss sich darin strecken, aufrecht sitzen und liegen können.
Das Anschnallsystem bei Hundefahrradanhänger ist unterschiedlich. Bei manchen Modellen ist eine kurze Leine integriert. Ein weiteres Kriterium bei der Wahl des richtigen Anhängers ist der Boden. Dieser sollte stabil sein und den Hund vor Unebenheiten von unten schützen.
FAQ
🐶 Wann mit Hund Fahrrad fahren?
Die Frage lässt sich nicht so pauschal beantworten, wie man es sich vielleicht wünscht. Denn grundlegend sollte man eines wissen, der Hund muss an der Leine geführt werden, bevor er mit dem Fahrrad in die Welt entlassen wird. Als Welpe ist der Hund nicht für das Laufen am Rad gedacht. Deswegen sollte man unbedingt die Möglichkeit nutzen und den Hund vorher gut erziehen. Ist das erfolgt kann das Tier ohne weitere Probleme an dem Rad geführt werden. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass keine Flexileinen zum Einsatz kommen. Kann der Hund nicht mit der Leine am Fahrrad laufen, kann er direkt in einem Hundekorb die Tour trotzdem genießen.
🐶 Ist Fahrradfahren gut für den Hund?
Auch hier muss man je nach Rasse und Ausdauer des Tieres eine Unterscheidung treffen. Kleinere Hunderassen sollten möglichst nicht am Rad geführt werden. Denn für diese Hunde kann das Bewegen am Fahrrad einfach zu ausdauernd sein. Größere Hunderassen hingegen können durchaus an einem Fahrrad die Runde an der Luft nutzen. Gerade Tiere die einen sehr hohen Bewegungsdrang haben, bekommen dadurch ausreichend Auslauf. Bei längeren Strecken sollte man sich an die Geschwindigkeit des Tieres anpassen. Dazu ist es ganz besonders wichtig den Hund genauer zu beobachten. Treten Schmerzen auf, ist die Fahrradtour zu unterbrechen.
🐶 Wie gewöhne ich meinen Hund an das Fahrrad?
Den Hund an das Fahrrad zu gewöhnen ist nicht ganz leicht. Man bedarf genug Geduld und natürlich einen gewissen Grundgehorsam. Diesen erlernen die Tiere in der Welpenzeit und natürlich in den Hundeschulen. Das Erlernen geht nur Schritt für Schritt und am Besten in der Anfangszeit ohne große Fahrradtouren. Wer das Fahrrad in der Eingewöhnung schiebt, der kann direkt den Hund an die ungewohnte Situation gewöhnen.