Die Anschaffung eines Hundes sollte eine wohl überlegte Entscheidung sein. Denn neben Zeit, Zuneigung und nicht zuletzt Geld, braucht ein Hund ebenso ein verantwortungsbewusstes Herrchen oder Frauchen. Welche Verordnungen und Pflichten Sie als HundebesitzerIn in Deutschland kennen und befolgen sollten, erläutern wir Ihnen hier.

Anmeldung und Hundesteuer

Zuallererst möchten wir Sie darüber aufklären, dass die Hundesteuer eine verpflichtende Steuer in Deutschland darstellt. Wenn Sie Ihren Hund nicht gesetzmäßig in Ihrer Gemeinde anmelden und die anfallende Steuer bezahlen, können hohe Strafen verhängt werden.

Als Beweis für die korrekte Anmeldung bekommen Sie eine Steuermarke, die beim Spazierengehen und anderen Aufenthalten im Freien am Halsband Ihres Hundes zu befestigen ist. So erkennen die Beamten leicht, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht.

Die Höhe der Steuer ist mitunter abhängig von Ihrem Wohnsitz – Hunde in der Stadt werden allgemein höher besteuert als am Land. Außerdem erhöht sich die Steuer, wenn Sie bereits einen Hund besitzen und/oder wenn dieser zu den Listenhunden gehört.

Listenhunde sind Hunderassen, die aufgrund ihres Charakters als gefährlich eingestuft werden. Für ihre Haltung gelten besondere Richtlinien. Dazu gehören Pitbull-Terrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier und Bullterrier sowie Kreuzungen dieser Hunderassen untereinander oder mit anderen Hunden. Laut dem Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz ist deren Einfuhr in Deutschland grundsätzlich verboten. Nachstehend haben wir eine Infografik für Sie, die alles Wissenswerte zur Hundesteuer auf den Punkt bringt:

Hundesteuer Durchschnitt Stadt Land
Wissenswertes zur Hundesteuer können Sie dieser Infografik entnehmen, Quelle: https://www.transparent-beraten.de/

Hundehaftpflichtversicherung

Ähnlich wie beim Kauf eines Fahrzeugs, ist auch bei der Anschaffung eines Hundes eine Hundehaftpflichtversicherung verpflichtend abzuschließen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Kosten für die geschädigte Person im Schadensfall bezahlt werden. Beachten Sie, dass ein Schadensfall der Versicherung so schnell wie möglich gemeldet werden sollte, da die Kosten ansonsten eventuell nicht übernommen werden.

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Die Hundehaftpflichtversicherung inkludiert dabei grundsätzlich folgende Schadensfälle:

  • Schaden am Menschen: Wenn Ihr Hund einer anderen Person schadet, indem er ihn oder sie angreift und/oder beißt, entstehen schnell einmal hohe Kosten durch Schmerzensgeld, Medikamente oder nötige Operationen und Untersuchungen. Bei bleibenden Schäden entstehen teils Kosten, die sich auf Millionenbeträge belaufen können und ein Leben lang abbezahlt werden müssen.
  • Schaden am Tier: Wird etwa eine spielerische Rauferei plötzlich zum ernsten Kampf und der andere Hund kommt dabei zu Schaden, stehen Sie als HundebesitzerIn vor Kosten für Versorgung und Pflege sowie eventuell notwenigen Operationen. Hier beläuft sich die Schadensumme nicht selten auf mehrere tausend Euro.
  • Verkehrsunfall: Auch an einem Verkehrsunfall kann Ihr Hund schuld sein, wenn er sich beispielsweise von der Leine losreißt und mitten in eine Kreuzung rennt. Für die dabei entstandene Sach- und Personenschäden müssen dann Sie oder besser Ihre Versicherung aufkommen.
  • Generelle Tierhalterhaftung: Unfälle können ebenso unerwartet im Alltag passieren, wenn Ihr Hund an einer unübersichtlichen Stelle liegt, jemand über ihn stolpert und sich dabei verletzt oder etwas zu Bruch geht. Denken Sie immer daran, dass Sie für das Verhalten Ihres Hundes verantwortlich sind!

Leinen- und Maulkorbpflicht

In einigen Bundesländern Deutschlands herrscht eine Leinen- und Maulkorbpflicht. Manchmal kann diese nur für öffentliche Verkehrsmittel oder andere öffentlich zugängliche Räumlichkeiten und Plätze gelten.

Bei Reisen durch oder in ein anderes Bundesland sollten Sie sich unbedingt über die dort herrschenden Verordnungen informieren. Denn bei einem Verstoß blühen Ihnen mitunter hohe Bußgelder. In Niedersachsen sind Sie darüber hinaus verpflichtet, einen Hundeführerschein zu machen.

Einen besseren Überblick über die teilweise unterschiedlichen Bestimmungen und Richtlinien betreffend der Hundehaltung bietet Ihnen folgende Infografik. Sie zeigt neben der Leinen- und Maulkorbpflicht zusätzlich…

  • wo eine Versicherungspflicht gilt.
  • und wo ein Hundeführerschein zu absolvieren ist.
Verordnungen und Pflichten von Hundehaltern in Deutschland
Diese Infografik bietet einen klaren Überblick über die unterschiedlichen Regelungen betreffend der Hundehaltung in Deutschland, Quelle: https://www.transparent-beraten.de/

Empfehlenswert: Abschluss einer Tierkrankenversicherung

Zwar ist eine Krankenversicherung für Ihr Haustier nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch ist es ratsam sich für einen Krankheitsfall abzusichern. Besonders bei größeren und kostenintensiven Tieren und/oder Hunderassen macht der Abschluss einer Tierkrankenversicherung Sinn.

Die Kosten hängen hierbei natürlich in erster Linie vom Tier, dem Alter und der Rasse ab. Bei einigen Hunderassen kommen nämlich bestimmte Krankheiten öfter vor als bei anderen. Solche Krankheiten werden Rassekrankheiten genannt und sind meist Folge von Überzüchtung. Mit erhöhtem Alter des Tieres steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es gesundheitliche Probleme entwickelt, weshalb ein höheres Alter zu einer höheren Versicherungsprämie führt.

Inkludiert im Versicherungsschutz sind:

  • Diagnostik und Behandlung
  • Medikamente
  • Operationen
  • Unterbringungskosten
  • Vorsorge – hierzu gehören etwa regelmäßige Impfungen, die zumeist pauschal übernommen werden

Eine Kastration wird nur dann von der Versicherung übernommen, wenn sie aus medizinischer Sicht notwendig ist. Übrigens gilt der Versicherungsschutz je nach Versicherungsgesellschaft ebenso im Ausland – jedoch in den meisten Fällen nur für einen bestimmten Zeitraum. Wie bei jedem Vertrag raten wir Ihnen auch hier dazu, genau zu lesen und Ihre Rechte zu kennen.

Wer sich nur für den Fall notwendiger, kostspieliger Operationen absichern möchte, kann dies mit einer Tier-OP-Versicherung machen.

Fazit: Gutes Benehmen und gesetzliche Absicherung

Nun, da Sie wissen, welche Pflichten und Möglichkeiten Sie als HundehalterIn haben, können Sie unbeschwert mit ihm ins Freie und viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Um vor allem Welpen ein gutes Benehmen beizubringen, empfehlen wir Ihnen den Besuch einer Hundeschule. Zusätzlich wird dabei die Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund gestärkt.

Kategorisiert als:

Anschaffung, Ratgeber, Versicherung,

Letzte Änderung: 31. Mai 2024