Das Cannabidiol CBD erfährt aktuell einen riesigen Trend und wird sogar von namhaften Prominenten unterstützt. Das Mittel aus der Cannabis-Pflanze soll unter anderem beruhigend wirken und in der Schmerztherapie Anwendung finden. Was gut für den Menschen ist, kann seinem besten Freund wohl nicht schaden. Das gilt zwar nicht unbedingt immer, trifft aber dennoch auf CBD zu. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Anbietern, die spezielle CBD-Produkte für Hunde und Haustiere allgemein bereithalten. Doch wie werden diese Mittel angewandt und was bringen sie deinem geliebten Vierbeiner? Die wichtigsten Infos haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.
Woraus bestehen CBD-Produkte?
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Cannabinoid, ein Stoff, der aus der Cannabis oder Hanfpflanze gewonnen wird. Das berühmteste Cannabinoid ist wohl der Stoff THC, der in Deutschland aufgrund seiner berauschenden Wirkung hierzulande verboten ist, beziehungsweise nur für medizinische Zwecke verwendet werden darf.
Für die Gewinnung von CBD wird für gewöhnlich die ganze Pflanze verwendet, also Blätter, Stängel und Knospen. Im Gegensatz dazu steht das Hanföl, das nur aus den Samen der Pflanze gewonnen wird.
CBD kommt jedoch ebenfalls als Öl daher und ist noch in weiteren Formen, wie beispielsweise als Creme, erhältlich. Für Hunde ist CBD-Öl jedoch die geeignete Darreichungsform.
Hanf hat Tradition als Heilpflanze
Hanf, Cannabis oder Marihuana hat eine sehr lange Tradition als Heil-, Kultur- und Nutzpflanze. Bereits im Alten China, vor mehr als 4.000 Jahren, wurde sie vor Tausenden von Jahren unter anderem gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt. Einige Jahrhunderte später, im alten Ägypten, wurden mit Cannabis die Zehennägel behandelt.
Selbst die indische Ayurveda Heilkunst greift seit dem 7. Jahrhundert auf die heilende Wirkung dieser Pflanze zurück. In Europa wurde sie im Mittelalter unter anderem durch Hildegard von Bingen bekannt.
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Im Laufe der Zeit geriet die Pflanze jedoch wegen ihrer berauschenden Wirkung in Verruf. Allerdings wandelt sich dieses Bild aktuell immer mehr.
Grund hierfür ist nicht nur die Freigabe des medizinischen Cannabis seit dem Jahr 2017, bei der schwer kranke Menschen das Mittel auf Rezept bekommen, sondern wohl auch die wachsende Beliebtheit des Mittels CBD.
Sogar eine komplette Legalisierung von Cannabisprodukten ist mittlerweile nicht mehr undenkbar. Bleiben wir jedoch vorerst beim Thema CBD für Hunde.
Wo können sie zum Einsatz kommen?
Die Anwendungsgebiete für CBD-Produkte und insbesondere -Öle sind sehr vielfältig. Ähnlich wie Menschen verfügen Hunde über ein sogenanntes Endocannabinoid-System. Das CBD kann mit diesem System interagieren und sich somit auf manche Körperfunktionen auswirken.
Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete von Cannabidiol liegen bei der Schmerztherapie, bei Angststörungen, bei Epilepsie oder Arthritis.
Daneben kann CBD bei folgenden Erkrankungen deines Hundes zum Einsatz kommen und lindernd wirken:
- Stress und Angst
- Unruhe und Nervosität
- Verdauungsbeschwerden
- Erkrankungen der Haut und des Fells
- Probleme beim Fressverhalten
- Allgemeine Stärkung des Immunsystems
- Schlafprobleme
- Entzündungen
Wie stark die Wirkung ausfällt und ob es überhaupt eine gibt, hängt natürlich von deinem Hund ab und natürlich von der Art des Präparats und der Dosis.
Hier steht die Forschung jedoch noch ganz am Anfang, um noch weitergehende, tiermedizinische Aussagen treffen zu können. Grundsätzlich empfiehlt es sich vor der Verabreichung von CBD-Produkten mit dem Tierarzt zu sprechen, um zu schauen, ob sie überhaupt geeignet sind. Auch während der Behandlung solltest du immer wieder Rücksprache halten, falls irgendwelche unvorhergesehenen Veränderungen auftreten.
Präparate nur für Hunde
Wenn du CBD mit deinem Hund ausprobieren möchtest, solltest du auf geeignete Präparate achten. Vermeide Öle, die für Menschen bestimmt sind, und greife lieber zu Produkten, die speziell für Hunde sind. Diese Produkte haben eine geringere Konzentration des Wirkstoffes.
Für kleine bis mittlere Hunde reicht eine Konzentration von etwa 3,5 Prozent CBD vollkommen aus. Bei mittleren bis größeren Tieren kannst du ruhig zu Tropfen mit bis zu 5 Prozent greifen. Bei richtig großen Hunden können es sogar 10 Prozent sein. Bei Fragen zur richtigen Dosierung solltest du ebenfalls das Gespräch mit dem Tierarzt suchen.
Zu viel CBD könnte unangenehme Nebenwirkungen, wie etwa Durchfall, Unruhe oder Schläfrigkeit zur Folge haben.
Sogenannte Vollspektrum-Öle bieten noch weitere Vorteile. Darin sind nämlich verschiedene Substanzen der Hanfpflanze vorhanden, die in Kombination miteinander besser wirken können.
Greife bei dieser großen Auswahl an Präparaten immer zu Bio-Produkten. Nur so besteht die Sicherheit, dass keine chemischen Zusätze oder Pestizide in dem Öl gelandet sind.
Die richtige Dosierung macht’s
Gerade am Anfang ist die Dosierung noch nicht so einfach. Deshalb solltest du erst einmal experimentieren, wie eine geringe Anzahl an Tropfen bei deinem Hund wirkt. Grundsätzlich gilt jedoch, dass du zwei Tropfen je fünf Kilogramm Gewicht nicht überschreiten solltest.
Starte an den ersten vier Tagen mit je einem Tropfen täglich. Sofern noch keine Wirkung eintritt kannst du die Dosis nach dieser ersten Zeit auf zwei Tropfen täglich erhöhen. Vier Tage später kannst du bei Bedarf erneut erhöhen. Beachte jedoch, dass du stets die vier Tage einhältst, um zu überprüfen, ob sich irgendwelche Veränderungen und vor allem Besserungen einstellen.
Geringere Dosen Cannabidiol erzielen meist einen besseren Effekt.
Verabreichung von CBD
Die gängigste Methode, wie du deinem Hund das Mittel verabreichen kannst, das Träufeln von CBD-Öl unter die Zunge. Hier kann es am besten von den Schleimhäuten aufgenommen werden. Je nach Beschwerden kann das Mittel jedoch auch direkt auf die Haut oder das Fell aufgetragen werden. Ganz unkompliziert verläuft zudem die Behandlung mit Leckerlis, die den Wirkstoff CBD enthalten.
Nebenwirkungen nur selten
Glücklicherweise gibt es kaum Nebenwirkungen bei der Anwendung von CBD-Produkten, sofern du sie nicht überdosierst. Allgemein fallen sie ähnlich aus, wie beim Menschen. Tritt beispielsweise Durchfall oder eine gewisse Abgeschlagenheit auf, solltest du die Tropfenanzahl unbedingt reduzieren und natürlich mit eurem Tierarzt Rücksprache halten. Das Wohl eures Vierbeiners sollte nämlich hier an erster Stelle stehen.
Auch schwangere Hunde sollten kein CBD verabreicht kommen, da möglicherweise die Plazentafunktion hierbei beeinträchtigt werden kann.
Fazit
CBD-Produkte können zur Linderung einer Vielzahl von Beschwerden bei eurem Hund beitragen. Allerdings gibt es bei der Verabreichung des Mittels ein paar Dinge zu beachten. Grundsätzlich solltest du mit eher niedrigen Dosen arbeiten, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Außerdem empfiehlt es sich im Vorfeld mit dem Tierarzt Rücksprache zu halten.