Haben Sie schon einmal von der Gebetsstellung beim Hund gehört? Etwas ähnliches sehen wir ab und zu beim Spielen, nämlich wenn der Hund auf beiden Vorderbeinen liegt, die Hinterbeine aber durchgestreckt hat und uns auf diese Weise zum Spielen herausfordert. Die Gebetsstellung sollte aber jeder Hundehalter von dieser Spielaufforderung unterscheiden können:
Die Vorderläufe des Hundes sind sehr weit vorgestreckt, während er auf den Hinterbeinen steht. Der vordere Rumpf, also der gesamte Thorax, liegt ebenfalls auf dem Boden auf. Oftmals wechselt diese Stellung mit einem Katzenbuckel. Zudem ist ein aufgeblähter Bauch zu verzeichnen und eine allgemeine Unruhe des Tieres. Er läuft hin und her. Zeigt wieder die Gebetsstellung und / oder den Katzenbuckel. Kein Platz ist ihm gut genug, sodass er zwischen gehen, liegen, katzenbuckeln und Gebetsstellung stetig wechselt.
Zeigt sich Ihnen dieses Bild, ist Eile geboten. Dieses Bild kann eine Magendrehung, ein Darmriss oder aber einen Darmverschluss anzeigen. In beiden Fällen wäre es fatal zu warten, ob in absehbarer Zeit (was immer dieser Begriff auch bedeuten mag) eine Besserung auftritt.
Agieren Sie sofort, informieren Sie die Tierklinik oder den Tierarzt, den Sie nun anfahren wollen. Verfrachten Sie den Hund ins Auto und fahren so schnell und sicher wie möglich dorthin, um das Tier untersuchen zu lassen.
Warum ist Eile geboten?
Sicherlich fragen Sie sich vielleicht, warum so eine Eile geboten ist. Nun, die Gebetsstellung selber ist nur ein Symptom. Sie zeigt dem Besitzer an, dass der Hund versucht, seine Schmerzen durch Veränderung der Haltung zu lindern oder gar zu beenden.
Der gesamte Bauchbereich kann auf diese Weise entlastet werden. Bei normalen Bauchschmerzen könnte dies eine Erleichterung bringen, sodass der Hund sich schnell wieder beruhigt und sich die Symptomatik wieder legt.
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Die Magendrehung
Für gewöhnlich hängt der Magen sackartig, locker aufgehängt zwischen der Speiseröhre und dem Dünndarm. Kommt es zu einer so genannten Magendrehung, dreht sich der Magen einmal um seine eigene Achse. Er schnürt sich gewissermaßen selber ab. Dadurch werden alle Blutgefäße, die sich am Mageneingang, aber auch am Magenausgang befinden, abgeschnürt.
Da nun weder etwas in den Magen hineingelangt, aber auch nicht hinaus, füllt sich dieser langsam mit Verdauungsgasen. Langsam, aber sich bläht er sich auf. Dies ist ein Vorgang, der je nach Füllmenge des Magens nur kurze Zeit in Anspruch nimmt – maximal einige Stunden. Was dann kommt, kann sich wohl leider jeder vorstellen.
Für den Hund bedeutet das Aufblähen nicht nur einfach ein Unwohlsein, sondern auch mit jeder Minute weitere Schmerzen, stärkere Schmerzen. Ein weiteres Problem ist, dass das Blut, das sich im hinteren Körper befindet, nicht wieder zum Herzen zurück gelangen kann. Es wird sich ein Kreislaufschock einstellen.
Durch das Abschnüren der Blutgefäße können auch andere Organ in Mitleidenschaft gezogen werden, so die Milz oder die Bauchspeicheldrüse. Sie können ebenfalls nicht mehr versorgt werden, weshalb es zu einem langsamen Absterben der beiden Organe kommen kann.
Für die Magendrehung gibt es nur eine einzige Möglichkeit zur Therapie – die Operation. Ohne OP wird das Tier sterben.
Der Darmverschluss
Der Darmverschluss ist ein Problem, das jedem Tier zu jedem Zeitpunkt begegnen kann. Doch egal, wann er ein Tier ereilt, so ist er stets eine absolute Notfallindikation, die sofort dem Tierarzt, am besten einer Tierklinik vorgestellt werden MUSS.
Oftmals sind es kleine, unverdauliche Dinge, die aufgenommen wurde – Nussschalen, Stofffetzen, Nüsse oder Kastanien, Spielzeugteile und ähnliches. Diese Teile waren zwar klein genug, um geschluckt zu werden, jedoch zu groß, um die Darmpassage durchlaufen zu können. Sie werden also nicht bis zum Enddarm transportier, der sich von der gesamten Darmpassage am stärksten weiten kann, sondern bleiben bereits im Vorfeld stecken.
Nun passiert folgendes – Der Verdauungsbrei, der ja weiterhin vom Magen in den Darm geleitet wird, beginnt, sich zu stauen. Dies führt zunächst einmal zum Erbrechen, da ja irgendwann nichts mehr in den Darm hineinpasst. Ein anderes Problem ist der Fremdkörper selbst. Denn er übt in der Regel Druck auf den Darm aus. Dies kann dazu führen, dass an dieser Stelle Zellen der Darmwand absterben.
Nimmt dies ein großes Ausmaß an, kann es sogar zum Darmdurchbruch kommen. Sollte es tatsächlich zum Durchbruch kommen, entleert sich der gesamte Darminhalt beiderseits des blockierenden Gegenstandes mitsamt desselben in die Bauchhöhe, wo es innerhalb kürzester Zeit zu einer Bauchfellentzündung kommt. Diese wiederum hat diverse weitere Entzündungsgeschehen in Folge, weshalb es bei später Behandlung oder nicht erfolgter Behandlung zum Tode durch generelle Vergiftungserscheinungen kommt.
Auch in diesem Fall ist die einzig wirksame Therapie die Operation, die schnellstmöglich nach Erkennen der Symptome erfolgen MUSS.
Der Darmriss
Auch er kann vom Hund durch die Gebetsstellung angezeigt werden. Wie bereits beim Darmverschluss erwähnt, kann er durch eben diesen entstehen. Doch gibt es noch andere Möglichkeiten, einen Darmriss zu erlangen – starker Wurmbefall, der die Darmwände schwächt oder Unfälle. Das Szenario zeigt sich wie bereits beschrieben in einem Erguss des Darminhaltes in die Bauchhöhle.
ACHTUNG, ACHTUNG
Jedes dieser Symptomenbilder ist ein ausgemachter Notfall. Sollten Sie nicht genau wissen, ob der eigene Tier“Hausarzt“ eine derartige OP überhaupt durchführen kann, fahren Sie am besten sofort zur nächsten Tierklinik durch – am besten zu zweit, wenn möglich, damit einer während der Fahrt die Anmeldung bereits durchführen kann. So kann sich die Tierklinik bereits auf den kommenden Patienten einstellen und alles herrichten.
Auch wenn es sich gerade wie Panikmache anhören mag – NEIN, keine Panik! Aber in diesem Zusammenhang zählt jede Minute. Verzögerungen kann sich der Hund in diesem Fall nicht leisten.
Wie kann ich diesem Horrorszenario vorbeugen?
Sowohl der Magendrehung, als auch dem Darmverschluss kann bedingt vorgebeugt werden. Eine hundertprozentige Gewissheit gibt es natürlich niemals. Um jedoch vorbeugen zu können, ist es wichtig, die Ursache für beide Problematiken zu kennen.
Der Magendrehung vorbeugen
Nicht alle Hunderassen sind für die Magendrehung prädestiniert. Je größer der Hund, desto leichter kann die Magendrehung jedoch entstehen. Grund dafür ist der tiefe Brustkorb, in dem ausreichend Platz für eine Drehung vorhanden ist. Deshalb gehören die folgenden Hunderassen zu denen, die für eine Magendrehung prädestiniert sind: Bernhardiner, Deutsche Dogge, Boxer, Deutscher Schäferhund, Rottweiler und andere Hunderassen dieser Größendimension.
Eine konkrete Ursache konnte trotz aller Forschung immer noch nicht ausgemacht werden. Während die einen Besitzer bemerkt hatten, dass ihr Hund vor der Magendrehung sehr viel gefressen hatten, haben die anderen Hunde sehr viel und übermütig, mit übereinander rollen und ähnlichem, gespielt. Und es hat auch Fälle gegeben, in denen der Hund weder gefressen noch gespielt hat. Genau genommen ist es ein Rätsel. Zudem sind ältere Hunde ab fünf Jahren eher betroffen als die jüngeren Tiere.
Extrem große Hunderassen weisen diese Anfälligkeit bereits ab einem Alter von 3 Jahren auf. Ebenso sollte ein wachsames Auge auf den Hund geworfen werden, wenn er bereits eine Magendrehung erlitten hat. Je öfter diese aufgetreten ist, desto kürzer ist der Abstand zur nächsten. Laut dem Fachkreis der Tierärzte besteht eine 80% Quote für einen Rückfall. Diesem Teufelskreis kann nur durch eine OP entkommen werden, bei der der Magen an der Bauchwand fixiert wird.
Für den Tierbesitzer ist vor allem wichtig, dass er die Symptome, die bei einer Magendrehung auftreten, auch richtig deutet. Wie bereits erwähnt, zählt bei einer echten Magendrehung jede Minute, um Folgeschäden zu vermeiden. Es ist tatsächlich besser für alle Beteiligten, mit einer Fehleinschätzung der Situation in der Tierklinik zu landen und keine Magendrehung diagnostiziert zu bekommen, als abzuwarten ob einer Besserung und damit alles nur noch verschlimmern. Somit sollte sich jeder Hundebesitzer das Folgende merken, um die Magendrehung im Zweifelsfall zu erkennen – Die Symptome einer Magendrehung beginnen leider so unspektakulär und unspezifisch, dass man schnell geneigt ist, auf eine Besserung zu warten.
Mit starker Unruhe und stetem Umherlaufen beginnt alles. Der Rücken ist gekrümmt, während der Kopf sehr tief hängt. Eine Haltung, die den Bauchraum entlasten und entspannen soll. Nirgends findet der Hund Ruhe und wechselt stetig die Position. Meist versucht der Hund, sich zu erbrechen, was aufgrund des Abschlusses des Magens nicht funktioniert. Lediglich Schaum kann hervorgewürgt werden.
Oft versucht er auch, etwas zu trinken. Auch dies funktioniert nicht. Die Flüssigkeit ist schneller wieder draußen, als man es sich vorstellen kann. Der Bauch bläht sich immer weiter auf, wobei er immer härter wird. Es folgt eine Phase des Einbruchs des Allgemeinbefindens, die mit Apathie endet. Sie geht mit totaler Schwäche und weißer, fahler Mundschleimhaut einher.
Ab einem bestimmten Punkt kann sich der Hund nicht mehr aufrichten und muss auf der Seite liegen bleiben. Direkt danach stellt sich der Kreislaufkollaps gefolgt vom Tod ein. Ja, diese Beschreibung ist drastisch – damit jeder dieses Bild vor Augen hat und lieber einmal zu viel die Tierklinik behelligt hat.
Da niemand seinen Hund bei einer Not-OP sehen möchte, ist Prophylaxe angesagt. Wie kann diese aussehen: Genau genommen gibt es nur eine Präventionsmaßnahme, die auch zu 100% wirksam ist – das Annähen des Magens an die Bauchwand. Vielfach wird dazu geraten, nur noch kleine Portionen zu füttern oder den Hund vom Schlingen abzuhalten (s.a. Der Anti-Schling-Napf für den Hund). Auch das Toben und Spielen, sowohl mit der eigenen Familie, als auch mit anderen Hunden soll ebenfalls eingeschränkt werden. Was wäre dies aber für ein Hundeleben!
Darmverschluss vorbeugen
Es gibt viele Hunde, die einfach alles aufnehmen, wie ein Staubsauger. Dabei kann es schnell passieren, dass genau der Gegenstand aufgenommen wird, der später in der Darmpassage festsitzen wird. Hierzu gibt es selbstverständlich eine hervorragende Prophylaxe – eine gute Erziehung. Ja, sicherlich werden viele Leser nun erbost sein, weil ihr Hund ja gut erzogen ist, aber aufgrund seiner Herkunft, seines Triebes oder oder oder alles möglich stets anleckt oder gar aufnimmt. Dies gilt für den Spazierweg genauso wie für die heimischen vier Wände.
Sicherlich kann einem einmal etwas Kleines herunterfallen und der Hund schnuppert interessiert daran. Genau an diesem Punkt kommt die gute Erziehung zum Tragen. Es gibt in den Hundeschulen spezielle Trainingseinheiten, auch schon für Welpen, in denen es explizit geübt wird, dass der Hund ALLES liegen lässt, egal wie gut es riecht oder vielleicht sogar schmeckt.
Die meisten Hunde können lernen, dass sie nur mit der Erlaubnis des Besitzers etwas zu sich nehmen. Allerdings sind damit nicht alle Ursachen aus der Welt geräumt. Denn auch die eigenen Haare, die der Hund bei der täglichen Körperpflege aufnimmt, können ab einer gewissen Menge zu einem Darmverschluss führen. Zudem können verschiedene Darmerkrankungen zu einem Darmverschluss führen, so etwa Abszesse im Darm oder bei so genannten Invaginationen, also der Stülpung eines Darmabschnittes über den vorherigen oder folgenden.
Wer seinen Hund erbrechen sieht, schwallartig und öfters hintereinander, der muss mit dem Darmverschluss rechnen und sich sofort auf den Weg in die Tierklinik machen.
Neben diesem Hauptsymptom stellen sich zusätzlich Bauchschmerzen, fehlender Kotabgang oder Durchfall sowie ein rapides Absinken des Allgemeinbefindens ein. Auch hier haben wir es wieder mit einer Not-OP zu tun, wenn diese Diagnose bestätigt wird.
Mit welcher Therapie die Tierklinik vorgeht, ist von der Ursache und dem aktuellen Befund abhängig. Da dieser ausschlaggebend ist, muss dem behandelnden Tierarzt die Wahl der Behandlungsmethode freigestellt werden.
Auch beim Darmverschluss sollte keine Minute vergeudet werden. Und noch ein kleiner Tipp in Bezug auf das Vorbeugen: Je ordentlicher es bei Ihnen zu Hause ist, auch im Garten, desto schwieriger ist für den Hund, etwas Verbotenes aufzunehmen.
Aber Sie wissen ja selber, dass man beim Spazierengehen auf den absoluten Gehorsam in diesem Punkt oder aber die kurze Leine bestehen müsste, um den Hund vor jedem interessanten, vielversprechenden Schmankerl zu schützen. Das Anti-Fress-Training ist wirklich die stressfreieste Methode, dass obwohl es nicht einiger Arbeit verbunden ist.
Darmriss vorbeugen
Dem Darmriss kann man nur schwerlich vorbeugen. Selbst mit der gesündesten Ernährung und den besten Vorsorgeuntersuchungen für Hunde, kann der Darmriss urplötzlich als Folge eines anderen Symptoms auftreten.
Sicherlich ist eine gute Darmpflege durch gute Ernährung und viel Bewegung eine gute Prävention. Im akuten Fall einer anderen Magen-Darm-Erkrankung jedoch kann man nur hoffen, dass die Darmwand hält und dem Tierarzt alle Freiheiten zur Behandlung geben.
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