Kohletabletten – da klingelt doch etwas. Richtig: Beim Menschen werden sie in mehrfacher Hinsicht eingesetzt: Bei Vergiftungserscheinungen sowie auch Durchfallerscheinungen. Bei der Behandlung unseres Hundes vergessen wir dieses altbewährte Mittel jedoch sehr oft. Dabei sollte es zur Hausapotheke des Hundes unbedingt dazugehören.
Schnell kann er einmal etwas Giftiges fressen. Ist dann medizinische Kohle zur Hand, kann sofort entgegengewirkt werden. Damit Sie auch richtig mit der medizinischen Kohle umgehen, versuchen wir, Ihnen die notwendigen Informationen hierfür darzulegen.
Anti-Fress-Training
Wir alle kennen diese Hunde, die beim Spazierengehen immer die Nase am Boden haben. Nicht nur, dass sie jeden noch so kleinen Geruch eingehend untersuchen müssen. Sie fressen auch noch alles, was ihnen in den Weg gerät und schmecken könnte. Leider finden sie auf ihrem Weg aber nicht nur gut Verträgliches. Es gibt auch Verdorbenes und Dank einiger merkwürdiger Mitmenschen auch Giftiges, was dennoch freßbar erscheint.
Leider ist man als Hundeführer nicht immer schneller als sein Vierbeiner, sodass er tatsächlich eine Chance erhält, etwas aufzunehmen. Daher ist es gerade für diese Besitzer wichtig, mit ihrem Hund eine „Antifresstraining“ zu durchlaufen.
Viele Hundeschulen bieten es an, damit der Hund während eines Spazierganges, wenn überhaupt, nur aus der Hand des Besitzers annimmt. Dieses Training hat zudem noch einen zweiten Effekt: Der Hund muss lernen, nicht nur die verbalen Kommandos des Besitzers zu lernen, sondern auch bereits an der Körpersprache, an der Körperhaltung zu erkennen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.
Zudem ist es nicht wirklich erstrebenswert, wenn der Hund alles aufnimmt, was sich in den Weg begibt. Viele fressen ja sogar Steine… Sie sehen also, dass das Anti-Fress-Training die beste Option ist, um sich vor Vergiftungen zu schützen.
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Niemand kann alles sehen oder vermeiden
Und doch kann es passieren, dass es zu Vergiftungssymptomen kommt. Welche aber gehören dazu: Zittern, große Aufregung oder Apathie, starkes Speicheln, Würgen, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe im Bauch, Blut im Kot oder im Erbrochenen, Atemwegs- und Kreislaufbeschwerden.
Tauchen diese Symptome urplötzlich auf, ist es wichtig, dass Sie schnell reagieren. Und genau aus diesem Grunde ist es wichtig zu wissen, welche Dosierung in einem akuten Fall verabreicht werden muss:
Pro Kilogramm Körpergewicht wird 1 Gramm Aktivkohle benötigt!
Ja, es ist kein Fehlerteufel. An dieser Stelle soll tatsächlich das Wort GRAMM stehen. Und das kann bei einem großen Hund wirklich eine extrem große Menge sein.
Beispiel:
- Chihuahua: Dieser Hund wiegt um die 3 Kilogramm. Also genötigt er 3 Gramm Aktivkohle.
- Deutsche Dogge: Sie kann um die 80 Kilogramm wiegen. Das bedeutet, dass sie tatsächlich in einer Notfallsituation 80 Gramm Aktivkohle benötigt.
An diesem Punkt kommt leider das große ABER: Denn die Hersteller haben es sich angewöhnt, auf ihren Verpackungen die Mengenangabe pro Tablette in Milligramm anzugeben. Das bedeutet für Sie, dass Sie an diesem Punkt ein bisschen rechnen müssen. Die reguläre Kohletablette enthält „nur“ 250 Milligramm Aktivkohle.
Sie werden mit ein wenig Rechnen feststellen, dass für die Deutsche Dogge mehrere vollständige Packungen aufgebraucht werden. Somit sollte tatsächlich so eine große Menge im Hause sein. Nicht, um sie gebrauchen zu müssen. Nein, sie sollte in der Hunde-Hausapotheke vorhanden sein für den Fall, dass etwas passiert.
Tabletten, Granulat oder Pulver?
Die bekannteste Darreichungsform der Aktivkohle ist die Tablette. Es handelt sich hierbei um die gleichen Präparate, wie wir sie auch für den Menschen kennen. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass es nur diese einzige Darreichungsform geben muss.
- Die Tablette: Für gewöhnlich ist in einer Tablette eine Menge von 250 Milligramm enthalten. Um für einen Notfall die korrekte Menge bereits mit einem Griff vorrätig zu haben, sollten Sie Ihren Hund beim Tierarzt wiegen und mit ihm die genaue Dosis für diesen Hund benennen. Zu Hause können Sie dann die richtige Anzahl Tabletten mörsern und in einer Zip-Lock-Bag griffbereit in der Hausapotheke verstauen. Bei einem Hund, der als „Staubsauger“ durch die Gegend zieht, ist es sinnvoll, mehrere vorbereitete Beutel parat zu haben. Sicher ist sicher.
- Das Pulver: Bei dem Pulver handelt es sich um kleingemahlen und dennoch porösen Kohlenstoff, der aus pflanzlichen Grundstoffen gewonnen wird.
- A-Kohle flüssig: Bei dieser Darreichungsform wird das fein gemahlene Pulver in einer Flüssigkeit gelöst. Dies erleichtert in vielen Fällen die Verabreichung. Denn sowohl das Pulver als auch die gemörserte Tablette muss natürlich erst einmal aufgelöst werden, um sie dem Tier im Ernstfall schnell zu verabreichen.
Für welche Form Sie sich entscheiden, ist vermutlich typbedingt. In der flüssigen Form brauchen Sie nur noch zu dieser Flasche greifen, damit die A-Kohle dem Hund eingeflößt werden kann. Innerhalb kürzester Zeit wird die Flüssigkeit und somit die A-Kohle den Magen erreichen. Dort wird die Aktivkohle sehr schnell aufgenommen, was dazu führt, dass die Giftstoffe aufgenommen und somit neutralisiert werden.
Achtung: Es ist fantastisch, wenn Sie auf eine Vergiftungssituation vorbereitet sind. Keine Frage! Ebenso großartig ist es, wenn Sie souverän dem Hund die Aktivkohle verabreichen können, damit die Ersthilfe durchgeführt wurde. Und doch ist es nun an der Zeit, den Tierarzt aufzusuchen! Er wird die Vitalparameter des Tieres nehmen und eventuelle, weitere Maßnahmen durchführen. Denn eines ist ganz eindeutig – eine Vergiftung, egal wodurch sie entstanden ist, ist immer ein akuter Notfall, der vom Tierarzt behandelt werden muss. Da führt kein Weg herum!
Durchfallerkrankungen
Auch bei Durchfallerkrankungen kann die Aktivkohle gute Dienste leisten. Allerdings sollte man nicht bei jedem Durchfall sofort zur Aktivkohle greifen. Der Grund ist schnell erklärt. Nicht jeder Durchfall ist ein Grund zur Besorgnis. Manchmal kann es einfach eine kurzfristige Fehlfunktion des Verdauungstraktes sein. Eine Futterumstellung oder ungewohntes Futter, aber auch Stress sind Gründe, warum ein Hund mit Durchfall reagieren kann. All diese Gründe sind allerdings nichts, was zum Einsatz der A-Kohle führen sollte. Hört der Durchfall innerhalb von 12 bis 24 Stunden wieder auf, ist ja alles in Ordnung.
Es gibt aber andere Durchfälle, bei denen man mehr als nur ein Auge darauf werfen sollte. Denn Kot ist nicht gleich Kot. Für jeden Hundebesitzer ist es wichtig zu wissen, welche Farbe etwas zu bedeuten hat.
- Blutiger Durchfall: Er kann als Hauptsymptom auftreten, aber auch in Kombination mit anderen Durchfällen oder anderem Kotabsatz auftreten. Handelt es sich um dunkles Blut, so ist die Ursache im oberen Bereich des Verdauungstraktes zu suchen. Helles Blut hingegen deutet auf eine Problematik im unteren Bereich des Darms hin.
- Schwarzer Kot: Es kann sich hierbei um eine blutige Problematik im oberen Verdauungstrakt handeln. Sollte dieser öfter auftreten, ist auf jeden Fall der Tierarzt zu konsultieren.
- Weißer Kot: Die meisten Hundebesitzer werden diesen Kot unter der Begrifflichkeit „Knochenkot“ kennen. Kurz gesagt bedeutet es lediglich, dass der Hund in den letzten Tagen zu viele Knochen verzehren durfte und sich somit nun zu viel Kalzium im Kot befindet. Aufgrund dessen zeigt sich die Kot meist extrem hart, wodurch sich auch die Schwierigkeiten beim Absatz erklären lassen.
- Weiße Flecken im „normalen“ Kot: Bei diesen weißen Flecken handelt es sich meist um den Beweis eines Wurmbefalls – weiße „Placken“ können sich als Abschnitte von Bandwürmern entpuppen, weiße „Reiskörner“ sind Wurmeier.
- Hellgrauer Kot: Vielleicht besteht ein Problem in der Fettverbrennung. Hellgrauer Kot sollte über den Tierarzt abgeklärt werden.
- Gelblicher Kot: Er kann durchaus einmal entstehen, wenn das Tier etwas gefressen hat, was es nicht gut vertragen hat. Leber- oder Gallenprobleme können mit dieser Kotfarbe einhergehen.
- Gelber, weicher Schleim, der sich auf dem Kot befindet oder mit dem Kot abgegangen ist: Dies ist ein Anzeichen dafür, dass das Futtermittel für diesen Hund nicht optimal ist. Eventuell muss der Fleischanteil erhöht werden.
- Orange-gelber Kot: In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um eine akute Unverträglichkeit des Futters. Fast immer reguliert sich dieser Kot selber.
- Schleimiger Kot: Achtung – nicht jeder Schleim hat die gleiche Ursache. Handelt es sich um eine Infektion, einen Parasitenbefall? Ist blutiger Schleim vorhanden, ist der sofortige Weg zum Tierarzt unumgänglich.
In all diesen Fällen kann eine Gabe Aktivkohle verabreicht werden. Mögliche Bakterien und Viren, aber auch Gifte oder entstehende Säuren können durch die Aktivkohle aufgenommen werden.
Im Anschluss an diese Gabe sollte der Hund beobachtet werden. Er sollte innerhalb der nächsten 24 Stunden keine feste Nahrung erhalten. Nein – auch keine Leckerlies! Kommt es zu einem weiteren Kotabsatz? Welche Farbe finden wir, ist wieder Blut vorhanden? Wenn nicht ist davon auszugehen, dass die Problematik sich von alleine reguliert hat. Ein weiteres Eingreifen ist offensichtlich nicht mehr notwendig.
Dennoch sollten Sie darauf achten, dass das Tier ausreichend Wasser aufnimmt. Zudem sollte für die nächsten Tage Schonkost eingeplant werden. Dies kann Reis, Hüttenkäse, Magerquark oder auch ein geriebener Apfel sein. Auch gequollene, geschrotete Flohsamen, Haferflocken und die vielseitige Grünlippmuschelpulver können bei der Regeneration der Darmflora beste Dienste leisten. Gerne können diese Produkte über mehrere Tage gefüttert werden.
Die Grenzen der Aktivkohle
Natürlich hat jedes Medikament seine Grenzen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Aktivkohle nicht bei jedem Problem des Verdauungstraktes das Mittel der Wahl ist. So sollten chronische Leiden des Verdauungstraktes nicht mit Aktivkohle behandelt werden. Alternativ könnte die homöopathische Aktivkohle (Carbo vegetabiles) zum Tragen kommen, allerdings nur, wenn das Mittel auch durch das Symptomenbild tatsächlich angesagt ist. Hier sollte die Auswahl einem erfahrenen Tierhomöopathen (Tierheilpraktiker oder Tierarzt) überlassen werden.
Auch beim einem starken Parasitenbefall ist die Aktivkohle nicht wirksam. Hier gilt es, eine Wurmkur zu machen. Im Anschluss muss die Darmflora wieder neu aufgebaut werden. Hierbei helfen Joghurt, Quark oder Hüttenkäse.
Auch eine Futterumstellung, die ja durchaus vom Tierarzt verordnet worden sein kann, kann zu Durchfällen führen. Für gewöhnlich sollte sie sich nach ein bis zwei Tagen von alleine geben, wenn sich die Darmflora auf die neue Nahrung eingestellt hat. Geschieht dies nicht, kann die Aktivkohle einmalig eingesetzt werden. Damit sollte die Problematik behoben sein.
Trifft dies nicht zu, ist der Tierarzt zu befragen. Er kann eine Ernährungsberatung durchführen, sodass man mittels des Futters dem Symptomenbild entgegenwirken kann. Alternativ kann das altbewährte Futter wieder einsetzen. Es ist jedoch erst der letzte Schritt, da es ja auch Gründe dafür gegeben hat, dieses Futter nicht mehr einzusetzen.
Zu heißes oder zu kaltes Futter führen ebenfalls zu Problemen des Verdauungstraktes. Auch in diesem Fall ist die Aktivkohle fehl am Platz. Das Problem wird sich von alleine beheben. Selbstverständlich hat man den Hund in diesen 2 – 3 Tagen ganz besonders im Auge.
Sorgen Sie dafür, dass der Hund seiner Futter in einer ruhigen Atmosphäre in aller Gemütlichkeit, ohne Eile fressen kann. Denn auch das Schlingen, das den Hunden ja eigentlich angeboren ist, kann dem Verdauungstrakt zusetzen. Dennoch – die Aktivkohle kommt auch bei diesem Problem wieder nicht zum Einsatz. Eher ist es angesagt, dass der Hund lernt, ruhiger zu fressen, etwa mit einem entsprechenden Hundenapf.
Achtung vor Vergiftungen in der eigenen Wohnung und im Garten
Wer nur davon ausgeht, dass der Hund sich außerhalb der eigenen vier Wände, außerhalb des eigenen Gartens vergiften kann, der weiß noch nicht viel über den ganz klar empfindsamen Verdauungstrakt des Hundes. In jedem Haushalt gibt es vieles, was für den Hund zur Gefahr werden kann:
- Schokolade
- Zwiebeln
- Rosinen
- Avocado
- Rohes Schweinefleisch
- Knoblauch
- Roher Fisch
- Gewürztes und gegrilltes Fleisch jeglicher Art
- Nüsse jeglicher Art
- Alkohol
- Koffein
- Blumen- oder Pflanzendünger
- Schneckenkorn
- Rattengift
- Giftköder
All diese Nahrungsmittel können Vergiftungserscheinungen hervorrufen, die durch die A-Kohle gemildert werden können. Grundsätzlich gilt aber natürlich: Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Aktivkohle ausreicht oder ob der Tierarzt besser den Hund durchchecken sollte, geben Sie zunächst die Aktivkohle und fahren danach sofort zum Tierarzt.
Wie wird die Aktivkohle hergestellt?
Für die Aktivkohle, die zu medizinischen Zwecken eingesetzt wird, werden ausschließlich pflanzliche Stoffe verwendet. Meistens werden Nussschalen oder Holz verwendet. Bei einer von Temperatur von ungefähr 1.000 °C wird das Material verkohlt. Letztlich ist es nur noch eine poröse Grundstruktur.
Man könnte sagen, dass die A-Kohle aus vielen, kleinen und sehr saugfähigen Schwämmen besteht. In diesen Schwämmen werden bei der Einnahme die Giftstoffe eingelagert und ausgeleitet. Um diese Wirkung jedoch zu erreichen, ist eine schnelle Gabe des A-Kohle nach Aufnahme des Giftes so wichtig.
Nebenwirkungen
Grundsätzlich ist nicht mit Nebenwirkungen bei der korrekten Anwendung der Aktivkohle zu rechnen. Sollte es tatsächlich zu einer Überdosierung kommen, wird der Hund mit Verstopfung zu kämpfen haben. Das ist aber auch die einzige Nebenwirkung.
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