Ja, Sie haben richtig gehört: Auch Hunde können an Sodbrennen leiden. Sodbrennen bedeutet, dass zu viel Magensäure produziert wird und / oder es zu einem steten bzw. häufigen Aufstoßen kommt. Im Gegensatz zum Menschen ist der Hund jedoch im Vorteil, denn bei ihm tritt sie bei weitem nicht so oft auf wie beim Menschen. Und doch ist es wichtig zu wissen, dass das Sodbrennen beim Hund wesentlich stärker und schmerzhafter auftritt als beim Menschen. Wer glaubt, dass Menschen mit Sodbrennen leiden, hat noch nie einen Hund mit diesem Leiden beobachten müssen.

Was ist unter Sodbrennen zu verstehen?

Der Fachbegriff für Sodbrennen lautet „Pyrosis“. Der Ursprung des Wortes liegt im Griechischen. Dort wird der Begriff mit „Feuer“ übersetzt. Eine sehr gute Übersetzung, wie jeder bestätigen kann, der bereits einmal diesem Leiden ausgesetzt war. Wie auch beim Menschen zeigen sich beim Hund aufgrund der zu viel produzierten Magensäure neben dem Sodbrennen auch anders gelegene Magenbeschwerden, die sich in vielfältiger Art zeigen können. Eine konkrete Abklärung, ob es sich tatsächlich um Sodbrennen handelt, kann nur der Tierarzt durchführen.

Welche Symptome führen beim Hund zur Diagnose Sodbrennen?

Die brennenden Schmerzen in der Speiseröhre, die beim Sodbrennen auftreten, sind beim Hund als hektisches Leerschlucken zu entdecken. Zeitgleich wird alles erreichbare abgeleckt. Ebenso ist es möglich, ein häufiges Aufstoßen, Würgebewegungen und / oder vermehrten Speichelfluss zu erkennen. Eine fast garantierte Entdeckung ist das „Schmatzen“. Auch schaumartiges Erbrechen kann vorkommen. Dieser zustand ist natürlich für das Tier sehr unangenehm. Dies kann zu wechselndem oder auch nachlassendem Appetit führen. So gibt es Tage, an denen der Hund das gesamte Futter frisst und mehr verlangt. An anderen rührt er es überhaupt nicht an.

Sodbrennen kann direkt nach dem Füttern entstehen. Doch tritt es manchmal auch erst einige Stunden nach der Nahrungsaufnahme ein. Richtig, diese Aussage ist sehr ungenau. Aber wann auch immer das Sodbrennen in Erscheinung tritt, ist es wichtig, diese Symptome tierärztlich abklären zu lassen. Schließlich gibt es eine Reihe Probleme des Verdauungstraktes, die auch Sodbrennen hervorrufen könnten.

Ist die Diagnose erst einmal gefestigt, kann mit einer Behandlung der ursache angefangen werden. Denn wie bei so vielen anderen Erkrankungen auch, ist es beim Sodbrennen wichtig, die Wurzel des Übels zu entfernen, um eine dauerhafte Heilung herbeiführen zu können.

Im übrigen ist es möglich, dass die genannten Symptome sowohl einzeln, aber auch kombiniert auftreten. Gerade dies macht es dem Laien so schwer, ein Sodbrennen beim Hund egenständig zu diagnostizieren.

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Wie geht das mit der Verdauung beim Hund?

Schauen wir uns einmal den Weg an, den die Nahrung beim Hund nehmen muss:

  • Schnauze
  • Speiseröhre
  • Magenbeschwerden
  • Dünndarm
  • Dickdarm
  • Anus

Schaut  man sich den Nahrungsverlauf auf einer Zeichnung an, wird man schnell feststellen, dass der Magen relativ weit hinten im Thorax sitzt und die Speiseröhre bis dorthin recht waagerecht verläuft. Erinnern wir uns: Beim Menschen verläuft die Speiseröhre nahezu senkrecht. Aufgrund des waagerechten  Verlaufs beim Hund ist es notwendig, dass der Muskel, der den Magen verschließt, extrem stark ausgeprägt ist. Ansonsten wäre ein Auslaufen von überschüssiger Magensäure und / oder Mageninhalt zurück in den Schlund eine alltägliche Angelegenheit.  Undenkbar. Denn die Magensäure des Hundes ist extrem sauer, da er ein Fleischfresser ist. Skizzieren wir also noch einmal den Nahrungsverlauf:

  • Im Bereich der Schnauze zerkleinert der Hund seiner Nahrung und speichelt sie ein, um sie derart in die Speiseröhre übergehen zu lassen, von wo aus sie in den Magen gelangt.
  • Im Magen wird beim Eintreffen der Nahrungsbrei mit Magensäure versetzt. Die Magensäure wird bereits vorher vermehrt produziert, nämlich ab dem Moment, wo der Hund sich auf die Nahrungsaufnahme vorbereitet und zu fressen beginnt.
  • Der starke Schließmuskel, der auch Sphinkter genannt wird, sitzt sowohl am Mageneingang als auch am Magenausgang. Am Eingang sorgt er dafür, dass Nahrungsbrei zwar in den Magen gelangen kann, aber nicht wieder in die Speiseröhre zurückgelangen kann. Auf gleiche Weise wird am Magenausgang gearbeitet – der Mageninhalt kann in den Dünndarm gelangen, der Darminhalt aber nicht in den Magen eindringen.
  • Im Darm werden die Nährstoffe weiter aufgeschlüsselt und in den Blutkreislauf aufgenommen, um den Organismus versorgen zu können. Die Magensäure wird im Darmtrakt weitestgehend neutralisiert.
  • Über den Anus werden die Reste ausgeschieden.

Was ist los, wenn es zum Sodbrennen kommt?

Der obere Sphinkter funktioniert gar nicht nur bedingt, wenn es zum Reflux, dem sauren Aufstoßen bzw. Rückfluss in die Speiseröhre, kommt. Ist der Magen nicht optimal verschlossen, kann der Nahrungsbrei, der bereits mit der Magensäure vermischt ist, in den Schlund zurückrutschen. Die Folge davon ist eine gereizte Speiseröhre, die unterschiedlich starke Schmerzen mit sich bringt.

Oftmals ist es eine Futterumstellung, die eine vermehrte Produktion der Magensäure mit sich bringt. Dies kann an der Zusammensetzung des Futters liegen. Bei jeder Futterumstellung muss sich der Magen sowie die optimale Menge an Magensäure neu ausrichten. Daher kann es in den ersten Wochen der Nahrungsumstellung zu gewissen „Fehlfunktionen“ wie erhöhte Produktion von Magensäure, unzureichende Verdauung mit Gasbildung im Magen oder später im Darm, aber auch Verstopfung oder Durchfall kommen. Dies ist ein recht normaler Vorgang, der sich wieder gibt, aber durch den begleitenden Einsatz von Nahrungsergänzungen abgemildert werden kann. Sollte sich dieser Zustand nicht wieder geben, kann es sich tatsächlich um eine dauerhafte Fehlfunktion des Magens oder auch des Sphinkters handeln. Ein endgültige Diagnose kann nur der Tierarzt geben.

Diagnose vom Sodbrennen bein Hund

Nur der Tierarzt kann das vorhandene Problem diagnostisieren! | Foto: rugercm / Depositphotos.com

Achten Sie bei einer Futterumstellung auf möglichst reines Futter. Die Inhaltsstoffe eines Fertigfutters können Sie der Inhaltsangabe entnehmen. Sollten Sie darin Zucker oder Füllstoffe finden, lassen Sie diees Futter stehen und greifen zu einem hochwertigeren. Nein, rein am Preis kann hochwertiges Futter nicht unbedingt erkannt werden. Im Zweifelsfall lassen Sie sich vom Tierarzt oder einem Angestellten eines guten Futtermittelfachhandels beraten.

Viele Hundebesitzer bringen ihren Hunden bei, dass eine konkrete Fütterungszeit eingehalten wird. Dennoch greifen sie zu Leckerli oder anderen Belohnungen, wenn das Tier seine Lektionen in der Hundeschule oder beim Training und natürlich auch auf Spaziergängen gut absolviert. Leider werden diese Übungen nicht innerhalb der Futterzeiten durchgeführt, sodass der Magen des Tieres das kleine bisschen Futter als Stress registriert und entsprechend handelt. Als Besitzer macht man sich darüber keine Gedanken. Für den Hund ist das eigentlich gut gemeinte Loben jedoch ein Auslöser, den Organismus in Stressbereitschaft zu versetzen. Unter anderem gehört hierzu die erhöhte Produktion von Magensäure, was im laufenden Verdauungsprozess zu Sodbrennen und Aufstoßen führen kann.

Nachts sollte grundsätzlich nicht gefüttert werden. Für niemanden ist die Nacht eine gute Essenszeit. Es ist also eine feste Fütterungszeit zu befürworten. Denn für gewöhnlich wird vergessen, dass die vermehrte Produktion von Magensäure bereits vor dem Vorsetzen des Futters beginnt. Wird die feste Fütterungszeit konsequent eingehalten, stellt sich die biologische Uhr des Tieres darauf ein und beginnt rechtzeitig mit der Magensäureproduktion, auch wenn das Futter noch gar nicht in Sicht ist. Bleibt die Fütterung nun aus, würde die Magensäure förmlich überschäumen. Ein Druck, dem auch der kräftige Sphinkter irgendwann nachgibt.

Futter ist aber nicht der einzige Auslöser, der bisher registriert werden konnte. So sieht man auch beim Hund den stressbedingten Reflux. Zudem können Allergien und Medikamente ebenfalls die Funktion des Magens beeinflussen. Bei den beiden letzteren Ursachen sollte zeitnah mit dem Tierarzt gesprochen werden, denn magenschädigende Medikamente können eventuell gegen ein anderes Präparat ausgetauscht werden. Allergien müssen natürlich ebenfalls behandelt bzw. die Ursachen aus dem Weg geräumt werden.

Was kann man tun, wenn der Hund stark auf Stress reagiert?

Ein Leben, das vollkommen stressfrei ist, gibt es nicht. Denn der Organismus reagiert individuell auf die Reize seiner Umwelt. Schaut man sich zudem die Evolutionsgeschichte an, so wird man erkennen müssen, dass Stress zum Überleben wichtig ist. Nun ist Stress aber keine messbare Größe, da jeder Hund anders auf Stress reagiert, Stress anders definiert. Ist für den einen Hund bereits Stress angesagt, wenn das Futter nicht auf die Minute genau bei ihm vor der Nase steht oder der Spaziergang sekundengerecht beginnt, reagiert der andere Hund auf jede Katze, jedes andere Tier, das ihm begegnet mit Jagdverhalten.

Doch ist es genau dieses Jagdverhalten, das dem Organismus so zusetzt. Das Blut wird verstärkt  mit Sauerstoff versorgt. Alle Reserven werden für die Muskulatur bereitgestellt, um die Jagd beginnen zu lassen und erfolgreich zu beenden. Für die Verdauung steht in Stressmomente keine Energie mehr zur Verfügung.  Leider jedoch benötigt eine optimale Verdauung sowohl Ruhe als auch entsprechende Energiereserven.

Hat der Hund vielleicht Asthma?

Es hat sich herausgestellt, dass Hund, die an Asthma erkrankt sind, oftmals auch Sodbrennen zeigen. Der Grund ist recht einfach: Luftröhre und Speiseröhre teilen sich ein und dieselbe Öffnung. Kommt es bei einem asthmatischen Hund zum Reflux, geraten Mikropartikel der Magensäure auch in die Luftröhre und Lunge, wo sie bei dauerhaltem Geschehen recht schnell die Luftröhre und die darunter liegenden Bronchien schädigen können. Deshalb sollte bei jedem Hund, der die Diagnose Asthma erhalten hat, auch regelmäßig Speiseröhre, Magen und Mageneingang überprüft werden.

Die Galle

Wie auch beim Menschen kann es unter ungünstigen Umständen vorkommen, dass Gallenflüssigkeit in den Magen eindringt. Sie gehört dort nicht hin und wird deshalb schnellstmöglich als gelber Schleim erbrochen. Ein einmaliges, gelbes Erbrechen ist kein Problem. Kommt es jedoch häufiger vor, ist die Galle zu überprüfen.

Wie wird die korrekte Diagnose erstellt?

Um eine exakte Diagnose zu erhalten, müsste der Tierarzt eine Speiseröhrenspiegelung (Ösophagoskopie) oder eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchführen.

Ist dies nicht erwünscht oder möglich, wie etwa bei älteren Hunden, wird sich auf die allgemeine Untersuchung des Hundes und natürlich auf die Beobachtungen und Aussagen der Besitzer gestützt. Hierbei ist die Beobachtung des Fressverhaltens am wichtigsten. Welches Futter kommt zum Einsatz? Wird stets zur gleichen Tageszeit gefüttert? Gibt es zwischendurch Leckerchen? Wenn ja, welche? Klaut der Hund der Katze ihr Futter? Ist der Hund Stress ausgesetzt? (Stress vom Standpunkt des Hundes aus, nicht wahr?)

Hausmittel nutzen, wenn der Hund Sodbrennen hat

Sicherlich haben Sie schon beobachten können, dass Hund Gras fressen. Gras ist das einfachste, natürlichste Mittel gegen Sodbrennen beim Hund. Für „Stadthunde“ bietet es sich an, stets einen Topf mit Katzengras in der Wohnung stehen zu haben, um etwaigen Bedarf decken zu können. Frisches, unbelastetes Gras aus dem Garten oder einer anderen natürlichen Umgebung ist natürlich ebenso empfehlenswert. Keine Angst, wenn der Hund das Gras schon kurz später erbricht. Dies ist seine Art, seinen Magen von unerwünschten Sotffen, auch zu viel Magensäure, zu reinigen.

Wer einen Hund besitzt, der problemlos Getreideprodukte verzehren darf, kann sich mit einem getrockneten Stück Brot behelfen. Das Brot saugt die überschüssige Magensäure auf und transportiert diesen Brei nun in die richtige Richtung, nämlich in den Dünndarm, wo der Brei weiter verarbeitet wird.

Heilerde wird ebenfalls gerne verabreicht. Sie bindet die Säure, sodass die Beschwerden relativ schnell abklingen. Der Hund kann die Heilerde entweder über das feuchte Futter aufnehmen oder über eine Spritze (ohne Nadel) direkt ins Maul gegeben bekommen. Um eine gute Wirksamkeit zu erreichen, wird eine hoch-qualitative Heilerde empfohlen, etwa Luvos Heilerde. Sie kann unbedenktlich auch über einen längeren Zeitraum verabreicht werden.

Eine andere Alternative ist die Ulmenrinde. Das Ulmenrindenpulver wird mit Wasser angerührt, bis ein sirupartiger Schleim entstanden ist. Diesen Schleim nehmen die meisten Hunde direkt vom Löffel. Er kann bei Bedarf mit Honig gesüsst werden. Er wirkt wie ein Säureblocker, da er die Säurewirkung vermindert und gleichzeitig die Schleimhäute in allen betroffenen Organen schützend überzieht.

Es versteht sich von selbst, dass auch bei der Ulmenrinde auf eine gute Qualität zu achten ist.

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Gesundheit,

Letzte Änderung: 31. Mai 2024