Ein Hund soll einziehen, die Familie ergänzen. Dies ist eine große Entscheidung. Egal, ob man sich für einen Welpen, einen Junghund oder einen Senior entscheidet, sollte man intensiv darüber nachdenken, ob man einen Rüden oder eine Hündin aufnehmen sollte. Es ist richtig, dass seit jeher Unterschiede zwischen den Geschlechtern hervorgehoben wurden. Doch sollte man genauer hinschauen, ob dem tatsächlich so ist. Denn nicht bei allen Hunderassen sind die Unterschiede wirklich von Belang.
Wo genau liegen sie also, wenn sie tatsächlich vorhanden sind? Sind Rüden pauschal aggressiver? Haben alle Hündinnen Scheinträchtigkeiten? Sind Hündinnen leichter zu erziehen? Vorurteile gibt es viele. Deshalb ist es an der Zeit damit aufzuräumen.
Jeder Mensch ist anders
Der erste Punkt, den es zu beachten gibt, ist die Individualität des Menschen. Viele Menschen lieben Hunde, keine Frage. Und doch sind sie nicht pauschal für jeden Hund geeignet. So gibt es einige Fragen, die man zu sich selbst beantworten muss, damit man sich für einen Hund entscheiden kann:
- Wie aktiv bin ich?
- Wie viel Platz habe ich für einen Hund?
- Und als Folgefrage: Wie groß sollte der Hund sein?
- Wie stark darf der Hund sein? Bzw. Wie stark bin ich, wenn der Hund gehalten werden muss?
- Wie energisch, wie konsequent bin ich in der Hundeerziehung?
- Wie sieht mein Tagesablauf aus? Wie viel Zeit kann ich täglich für den Hund aufbringen?
- Identifiziere ich mich eher mit männlichen oder weiblichen Tieren?
Es ist wie mit allen anderen Tieren auch: Es entscheidet die Chemie zwischen Tier und potenziellem Halter. Am besten ist es, wenn man den Hund entscheiden lässt. So kann es durchaus passieren, dass man aus einem Wurf den Rüden am schönsten findet und ihn zu gerne zu sich nehmen würde.
Doch dieser wendet sich immer wieder ab und zeigt sich unwirsch, wenn man sich ihm bewusst zuwendet. So wird man sich für einen anderen Welpen entscheiden müssen. Mit diesem ist die Chemie von Anfang an nicht stimmig. Auf diese Weise kann man herausfinden, welcher Hund geeignet ist. Allerdings ist die Präferenz für das Geschlecht auf diese Weise nicht herauszufinden.
Die Größe als Entscheidungsmerkmal
Gerade bei großen Hunden ist die Größe durchaus ein wichtiges Kriterium. Denn es kann rassespezifisch durchaus vorkommen, dass die Rüden ruhig einmal bis zu 10 – 15 Zentimeter größer sind als die Hündinnen. Wer sich etwa für einen Neufundländer interessiert, sollte sich dieser Tatsache bewusst sein. Warum? Nun, ein Hund dieser Größe bringt ein entsprechendes Gewicht mit sich.
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Was würde passieren, wenn dieser Hund nun an der Leine mit einem Mal losrennen würde, um seinen Kumpel am anderen Ende der Straße zu begrüßen? Sind Sie tatsächlich so standfest, um ein 60 Kilogramm Kraftpaket halten und reglementieren zu können? Nun scheint es für Sie nicht sonderlich entscheidend sein, hätten Sie sich für die 10 bis 15 Kilogramm leichtere Hündin entschieden. Und doch ist es letztlich ein wenig einfacher, sie zu bändigen.
Natürlich mögen jetzt viele sagen, dass alles an der Erziehung hängt. Doch muss man für einen optimalen Erziehungserfolg erst einmal durch die Pubertät kommen. Und genau in diesem Zeitraum hat man auch die größten Auseinandersetzungen mit seinen Hunden, egal ob groß oder klein.
Zuchtlinie und Charakter
Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Doch kann man davon ausgehen, dass dieser unter anderem von seiner Herkunftsfamilie, also aus der Zuchtlinie, geprägt wird. Auch die unterschiedlichen Prägephasen weisen dem Hund den weiteren Weg. Somit ist die erste Erziehungsphase, die noch unter der Aufsicht des Züchters stattfindet, ein einschneidendes Ereignis für den Hund.
Auch die zweite Prägephase, die im Alter von ungefähr fünf bis zwölf Monaten durchlebt wird, und die meist bereits bei den neuen Besitzern zum Tragen kommt, ist in Bezug auf die Erziehung, aber auch die Rangstellung innerhalb der Familie bzw. des heimischen Rudels sehr entscheidend. Deshalb ist es angeraten, mit den Tieren in diesem Zeitraum bei Bedarf die Unterstützung eines guten Hundetrainers zu nutzen. Denn dieser Phase folgt, nach einem kurzen Ruhezeitraum, die Pubertät. Dies verläuft einfacher, wenn die Erziehung sich bereits in eine bestimmte Richtung bewegt.
Die Haltung des Muttertieres ist ebenfalls von Relevanz. Dies ist den meisten Hundebesitzern nicht bekannt. Muttertiere, die während der Trächtigkeit großem Stress ausgesetzt sind, werden diese Stresshormone direkt an ihre Welpen weitergeben. Dies führt letztlich zu sehr dominanten Rüden. Aber auch die Hündinnen werden eine größere Dominanz an den Tag legen als Hündinnen, die eine entspannte, gut versorgte und vom Wesen ruhige Mutter hatten.
Natürlich bedeutet dies nun nicht, dass Nachkommen eines gestressten Muttertieres automatisch Nervensägen sind, die hyperaktiv und aggressiv werden. Vielmehr sollte man wissen, dass diese Hunde mit einer besonderen Konsequenz erzogen und beschäftigt werden müssen. Sie haben vermutlich ihre Triggerpunkte, die sie unangemessen reagieren lassen. Doch dies ist handelbar, solange Sie als Alpha die Führung und den Schutz
Wer ist leichter zu erziehen?
Gerne wird behauptet, dass Rüden in der Erziehung dominanter, aggressiver seien. Doch muss man ehrlich sagen, dass auch Hündinnen recht schwierig sein können. So wie sich die Rüden untereinander gerade in der Pubertät aggressiv bzw. dominant zeigen, können die Hündinnen sich als extrem zickig zeigen, sodass sie alle anderen Hündinnen als potenzielle Konkurrenz bzw. Gefahr betrachten. Letztlich liegt es in den Händen der Besitzer, ob eine Erziehung leicht ausfällt.
Eine liebevolle, aber konsequente Erziehung muss vom Besitzer ausgehen. Ist dies möglich, weiß der Besitzer sich als „Rudelführer“ zu behaupten, steht einer normalen Unterordnung, einer darauf basierenden guten Erziehung nichts im Wege. Wichtig ist, mit dem Hund zu arbeiten, damit ein gutes Erziehungsergebnis zustande kommen kann.
Verschiedene Hunderassen benötigen zudem eine Aufgabe, die Hütehunde und die Herdenschutzhunde. Sie bringen nicht nur die entsprechende Genetik mit sich, sondern werden ohne eine echte Aufgabe entweder lethargisch oder neigen zu überschießenden Reaktionen. In diesem Punkt kann die Zusammenarbeit mit einem speziellen Hundetrainer für diese Hunderassen von Vorteil sein.
Achtung Hormone
Wir wollen uns nichts vormachen, wenn Hunde von ihren Hormonen bestimmt werden, kann die beste Erziehung dahin sein. So kann eine Hündin, die in ihrer Läufigkeit keinen passenden Partner zur Paarung finden kann, auf diesen Mangel durchaus mit einer Scheinträchtigkeit reagieren. In diesem Fall würde sie beginnen, sich mit unterschiedlichen Dingen, die sie in der Wohnung findet, ein Nest zu bauen. Auch wird sie sich auf die Suche nach Gegenständen machen, die als Welpenersatz dienen sollen. Ebenso kann es zu einem Anschwellen des Gesäuges und einer tatsächlichen Milchproduktion kommen.
Anderen Hündinnen macht diese Phase nicht so viel aus. So scheint es zumindest. Und doch wird man vielleicht feststellen, dass sie träger und introvertierter sind als sonst. Mitunter kann auch eine extreme Unruhe entstehen. Bedenken Sie bitte vor der Entscheidung für eine Hündin, dass dieses Verhalten ein bis zwei Mal pro Jahr auftreten wird, sobald die Hündin die Geschlechtsreife erlangt hat.
Im Übrigen wird das Spazierengehen in diesen Tagen zum Spießrutenlauf, da alle Rüden, die noch intakt sind, auf sie reagieren werden. Es kann in diesem Zeitraum sinnvoll sein, zu bestimmten Zeit, nämlich wenn nur wenige Hunde unterwegs sind, zu laufen oder von vornherein im Garten zu bleiben.
Wie bereits erwähnt, die Hündin kann dem Ganzen entgehen, indem sie kastriert wird. Damit würden auch Nebenerscheinungen wie die Scheinträchtigkeit, die mit der Läufigkeit verbundene Unruhe, das Nestbauen und natürlich auch das Auflauern der Rüden sich ergeben. Auch sinkt die Tendenz zur Vereiterung der Gebärmutter sowie die Entzündung der Milchleiste, die sich im Alter oftmals einstellen kann.
Und wie reagieren die Rüden auf hormonelle Umstellungen? Nun, Testosteron ist ein Hormon, dass dem Rüden sein dominantes Verhalten gibt. Wir alle kennen seine Auswirkungen auf das Verhalten im Rudel.
Doch HALT: Hat der Rüde bereits vor den ersten Testosteron-Schüben seine Rolle, seine Position im Rudel gefunden, wird ihm dieses Hormon nicht viel anhaben können. Es sei denn, dass sich ein hormonelles Ungleichgewicht ergibt.
Denn natürlich möchte der Rüde sich aufgrund dieses Hormons auch fortpflanzen. Ein Drang, der heute nicht immer gerne gesehen wird. Daher kann eine Kastration bzw. ein Kastrationschip notwendig werden. Wollen Sie dies?
Noch ein weiteres Phänomen kann beim Rüden in puncto Hormone auftreten. Es ist eine natürliche Reaktion, sein Revier abstecken zu wollen. Dazu markieren die Rüden, wo immer es nur geht. Dies kann im Zweifelsfall dazu führen, dass man auf seinem Spaziergang nur schrittweise vorwärtskommt. Überall muss eine weitere Marke gesetzt werden, egal wie lange es dauert. Bringen Sie also ausreichend Geduld mit.
Auch die Hündinnen werden Ihnen noch zeigen, was die Hormone für einen Unsinn treiben können. Denn im zunehmenden Alter oder aber wenn sie aufgrund einer Erkrankung sterilisiert werden müssen, zeigen die Hormone gnadenlos, was sie können: Sie führen dann nämlich oft zu einem massiven Übergewicht, das nicht einmal wirklich kontrolliert werden kann. Diesbezüglich ist Disziplin in puncto Futter angesagt.
… wenn es um konkrete Aufgaben geht
Immer mehr Menschen möchten in ihrem Hund nicht nur den Begleithund sehen, sondern ihm konkrete Aufgaben geben. Hierbei handelt es sich neben den verschiedenen Hundesportarten auch um die Aufgaben des Schutz- und Wachhundes, den Rettungshund und Mantrailer sowie Assistenz-, Schul- und Therapiehund. Für jede dieser Aufgaben, abgesehen vom Schutz- und Wachhund, sind zunächst einmal alle Hunderasse gleichermaßen geeignet. Auch ist es unerheblich, ob es sich um einen Rüden oder eine Hündin handelt.
Alle Sportarten und Aufgaben im Diensthundeprogramm, etwa bei der Polizei, dem Zoll, wie auch im Hundesport basieren in der Grundausbildung auf dem Spaß, den der Hund dabei erfährt, aber auch der Belohnung und Anerkennung durch den Besitzer / Hundeführer. Somit sollte man meinen, dass Hündin wie Rüde diese Aufgaben alle gleichermaßen gut durchführen können.
In dem Bereich der Diensthund bei Polizei und Zoll, insbesondere aber bei den Wachhunden, wie wir sie unter anderem auf Betriebsgeländen vorfinden, kann die körperliche Überlegenheit des Rüden den entscheidenden Ausschlag geben. Schließlich geht es hier unter anderem darum, rein körperlich und bereits mit dem ersten Auftreten einen bestimmten Eindruck zu hinterlassen, den Betroffenen mit dem puren Erscheinen einzuschüchtern.
Auch kann ein gesteigertes Aggressionspotenzial, wie es die Rüden aufweisen, für den Polizei- und Schutzdienst von Vorteil sein. Natürlich wird es durch das Training in die richtigen Kanäle geleitet, sodass dieses Potenzial sich in einen abrufbaren Schutzreflex umwandeln lässt. Denn auch diese Hunde sind im Familienverband, wenn sie in einem solchen aufgewachsen sind, pflegeleichte, liebenswürdige Familienmitglieder.
FAQ
🐶 Kann man pauschal sagen, ob ein Rüde oder eine Hündin besser zu einem passen?
Nein, eine pauschale Antwort ist nicht möglich. Jeder Mensch ist individuell, ebenso jeder Hund. Vielmehr ist es die Chemie zwischen Hund und Mensch, die entscheidet, wer letzten Endes zusammenkommen wird. Vielleicht ist eine Vorliebe für Hündinnen oder Rüden vorhanden. Doch muss sie nicht absolut verlässlich sein. Vertrauen Sie auf die Verbindung, die sich bei den ersten Treffen mit dem Hund ergeben werden.
🐶 Ist es wahr, dass alle Rüde aggressiver sind als Hündinnen?
Nein, diese Annahme ist falsch. Grundsätzlich ist für die Entwicklung des Aggressionspotenzials einerseits die Situation des Muttertieres während der Tragezeit von Bedeutung. Andererseits ist auch das Potenzial aus der Zuchtlinie entscheidend über den Charakter des Hundes. Dies trifft sowohl auf Rüden wie auf Hündinnen zu.
🐶 Sind Rüden grundsätzlich größer und schwerer als Hündinnen?
Dies ist eine rassespezifische Größe. Am besten informieren Sie sich diesbezüglich bei der betreffenden Rassebeschreibung.
🐶 Ist es einfacher Hündinnen zu erziehen?
Es ist durchaus korrekt, dass Rüden aufgrund ihrer ursprünglichen Position im Rudel ein größeres Schutzpotenzial in sich tragen. Doch sind für die erfolgreiche Erziehung die erste und zweite Prägephase des Welpen sowie eine liebevoll, konsequente Erziehung durch den Besitzer / Hundeführer entscheidend. Einen weiteren Anteil hat der Charakter des Hundes, der auch rassespezifisch bedingt sein kann. Grundsätzlich sollte man sich über den generellen Charakter einer Hunderasse informieren und bei Bedarf Unterstützung bei einem gut ausgebildeten Hundetrainer suchen.
🐶 Es sind kleine Kinder in der Familie. Muss man sich deshalb für eine Hündin entscheiden?
Auch Rüden können wunderbare Kameraden und Aufpasser für die Kleinen sein. Voraussetzung ist natürlich das liebevolle Heranbringen der Tiere an die Kinder und umgekehrt. Beide müssen die „Privatsphäre“ des anderen respektieren. Viele Rüden eignen sich zum „Aufpassen“ auf die Kinder ebenso gut wie die Hündinnen.
🐶 Wer kann mir bei der Entscheidung weiterhelfen?
Jeder Hundezüchter, jeder gut ausgebildete Hundetrainer und Mitarbeiter des Tierheimes kann bei der Wahl helfen. Für gewöhnlich besitzen sie ein gutes Gespür dafür, welches Hunde-Mensch-Team Sinn ergibt. Scheint es aus ihrem Blickwinkel nicht zu passen, werden sie im Normalfall das Tier nicht an diesen Menschen herausgeben, sondern sich nach einer anderen Lösung umschauen.