Immer wieder kann bei Hunden zu aggressivem Verhalten kommen. Ein Punkt, an dem so mancher Hundebesitzer nicht nur überfordert ist. Es kommt zu Unsicherheiten auf Seiten des Besitzers. Wie ist korrekt mit dem Hund umzugehen, damit die Aggressionen sich nicht weiter steigern? Wie kann der Hund am besten lernen, dass er nicht aggressiv sein muss? Und natürlich gilt es auch, die Ursachen über die Aggressionen herauszufinden. Denn diese können vielfältig sein.
Doch eines haben die Fachleute mittlerweile feststellen können: Niemals ist ein Hund aus reinem Naturell bösartig und aggressiv. Im Normalfall sind sie nur eines: Ängstlich mit dem Wunsch sich zu verteidigen. Ein Verhalten, das bei allen Beteiligten auf Verständnis treffen sollte. So ist es notwendig, um das aggressive Verhalten zu durchbrechen, dem Hund die Angst zu nehmen, richtig?
Warum nicht jede Hundeschule mit aggressiven Hunden umgehen kann?
Wer feststellt, dass sein Hund sich sehr häufig in unterschiedlichen Situationen aggressiv verhält, muss eine Entscheidung treffen. Er muss einen Weg finden, diese Aggressionen unter Kontrolle zu bringen. Wer mit dieser Aufgabe überfordert ist, wird schnell die Entscheidung treffen, dass die Anmeldung in der Hundeschule seines Vertrauens mit dieser Arbeit beginnen sollte.
Leider sind die meisten Hundeschule nicht für ein Antiaggressionstraining ausgelegt. So kommt es oftmals zu einer unschönen Folgereaktion: dem Unterdrücken der Aggressionen, dem Disziplinieren des Hundes oder, aufgrund von Überforderung des Hundetrainers, zum Ausschluss aus der Hundeschule. Sehr häufig handelt es sich um die letzte Reaktion.
Es ist stets eine Frage, wie heftig und in welchen Situationen sich die Aggressionen zeigen. Je häufiger sie auftreten, je generalisierter sie sind, desto schwieriger ist es, den Hund in einer normalen Hundeschule zu resozialisieren. Dies liegt nicht daran, dass diese Hundetrainer nicht gut ausgebildet wären.
Vielmehr ist es eine Tatsache, dass der reguläre Hundetrainer nicht dazu ausgebildet werden, sich mit sehr aggressiven Hunden auseinandersetzen zu müssen. Sie lernen, den normalen, pflegeleichten Hund auszubilden, ihn bei Bedarf zu resozialisieren.
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Doch Hunde, die derart verängstigt sind, dass sie eine generalisierte Angst aufweisen und deshalb ein dauerhaft aggressives Verhalten an den Tag legen, sind nicht Bestandteil der regulären Hundetrainerausbildung. Dies macht die Arbeit der vielen Hundeschulen landesweit nicht weniger wertvoll. (Lesen Sie auch Welche Kriterien sollte eine gute Hundeschule erfüllen? und Ab wann mit dem Welpen in die Hundeschule?).
Die besonderen Hundetrainer
Man kann es nicht anders sagen: Hundetrainer, die Antiaggressionsprogramme anbieten, müssen nicht nur einen besonderen Draht zu Hunden haben. Sie müssen sie wirklich verstehen, sich mit ihnen und ihrer Verhaltensweise identifizieren können.
Zeitgleich ist es aber auch wichtig, dass der Besitzer eines aggressiven Hundes eine neuerliche Schulung erhalten muss. Denn oftmals verstärkt er mit seinem eigenen Verhalten dem Tier gegenüber die Aggression unwissentlich. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe.
Der Hauptgrund liegt darin, dass der Mensch versucht, den aggressiven Hund zu dominieren. Dies aber führt zu neuerlicher Angst beim Tier und damit weiterhin aggressivem Verhalten. Somit schließt sich der Teufelskreis. Und genau an diesem Punkt ist es wichtig, einen verlässlichen Hundetrainer mit einem guten Antiaggressionstraining zu finden und zu engagieren.
Der Teufelskreis muss unterbrochen werden. Erst wenn dies geschehen ist, kann mit dem Hund wieder auf reguläre Weise trainiert und das Tier resozialisiert werden. Ein schwieriger, weiter Weg, der beiden, Besitzer wie Hund, viel Kraft und vor allem Vertrauen zum neuen Hundetrainer abverlangen kann.
Doch auch der Hundetrainer muss einige Voraussetzungen erfüllen, um mit dem aggressiv-verängstigten Hund arbeiten zu können. Zum einen darf er absolut keine Angst vor den Aggressionen des Hundes aufzeigen. Schon eine innerliche Unruhe würde ihn verraten.
Zudem ist es für ihn wichtiger als für alle anderen Hundetrainer, die Körpersprache der Hunde perfekt zu beherrschen. Mitunter sind es die kleinsten Nuancen wie der Kopf gehalten oder der Schwanz bewegt wird, an denen er erkennen kann, wie der Hund gleich reagieren wird. Dieser Hundetrainer muss vorausdenken und die Situation schneller erfassen als der Hund selber.
Auf der emotionalen Ebene arbeiten
Selbstverständlich haben auch Hunde Emotionen. Emotionen, die wir Menschen nur allzu gerne aufnehmen, wenn sie positiver Art sind. Doch sobald ein Hund andere Emotionen an den Tag legt, fallen wir Hundebesitzer gerne in die Dominanzfalle.
Angst erkennen wir oftmals nicht einmal. Dies liegt allerdings daran, dass der Hund der Angst hat, nicht zwangsläufig den Rückzug antritt oder versucht, dem Objekt auszuweichen. Sicherlich haben wir alle schon von dem Angstbeißer gehört: ein Hund, der aus Angst jemanden beißt, der ihm zu nahekommt.
Doch gibt es genauso die Angst-Beller, die bellend auf alles lospreschen, in der Hoffnung, dass sich das Angstobjekt in Luft auflösen wird. Handelt es sich dabei um einen Menschen oder einen anderen Hund wird dies natürlich nicht der Fall sein. Die Angst allerdings bleibt bestehen. Genau an diesem Punkt fängt die emotionale Arbeit mit dem Hund an.
Zunächst sollte man sich die Frage stellen, was mit dem Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Besitzer nicht stimmig ist, wenn der Hund denkt, er müsste eine angstbelastete Situation selber klären. Denn genau dies sollte nicht der Fall sein. Stets ist es die Aufgabe des Besitzers, sich schützend vor den Hund zu stellen. Viele Hundebesitzer verstehen diese Aufforderung falsch. Grundsätzlich ist hiermit gemeint, dass der Besitzer Stresssituationen regelt, nicht der Hund. Dabei ist es egal, ob es sich um eine größere Menschenansammlung, vorbeifahrende LKWs oder andere Hunde handelt. Für den Hund wie auch seinen Besitzer muss die Rollenverteilung eindeutig sein.
Übernimmt der Hund in diesem Punkt die Führung, können viele Ereignisse oder Begegnungen im Alltag zu einer Zerreißprobe werden, da der Hund die Welt von einem ganz anderen Standpunkt aus wahrnimmt. Liegt die Führung beim Besitzer jedoch, kann der Hund sich entspannen und schauen, was passiert.
Nur nicht den Mut verlieren
Es gibt sowohl für den Hund als auch den Besitzer eine sehr gute Nachricht: Je aggressiver und wilder der Hund sich aufführt, desto besser kann man mit ihm arbeiten, um das Verhalten zu normalisieren. Ähnlich wie beim Menschen kann mit dem Sprichwort „Stille Wasser sind trüb“ gespielt werden. Denn die stillen, die leisen Hunde, sind es, vor denen man sich in Acht nehmen muss.
Hunde, die ihr Verhalten nicht ankündigen und scheinbar aus dem Nichts einen Angriff starten, sind es, die als tickende Zeitbomben einzuordnen sind. Die anderen jedoch, die schon die ganze Zeit bellen, herumspringen, die Zähne zeigen, bei denen stellt man sich bereits auf ein Mehr ein und wäre bei einem Angriff vorbereitet.
Sicherlich fragt sich der eine oder andere Leser nun, warum ein Hund, der sich wild und aggressive gebärdet, etwas Gutes sein soll. Hunde haben eine sehr direkte Form der Kommunikation. Ist er also dabei, sich lautstark bemerkbar zu machen, egal ob mit dem Körper oder mit der Stimme, dann will er uns ganz konkret etwas mitteilen:
- Was er braucht
- Was ihn ängstigt
- Wie es ihm just in diesem Augenblick geht
Der Punkt „was er braucht“ ist hierbei der wichtigste. Während die Kommunikation für den Hund eindeutig ist und er, zumindest von seinem Standpunkt aus, ganz klar zu verstehen gibt, was ihm fehlt, stehen wir Menschen wortwörtlich auf dem Schlauch und verstehen ihn ganz einfach nicht.
Und wieder haben wir es mit einer guten Nachricht zu tun. Denn die Hundekommunikation ist für jeden Menschen, der sich Mühe gibt und einen entsprechenden „Sprachlehrer“ an der Hand hat, zu lernen. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Richtig – dies wird uns in einschlägigen Fernsehsendungen immer wieder vermittelt. Doch hinterfragt in diesen Sendungen auch niemand, WIE LANGE das Justieren der Kommunikation zwischen Hund und Besitzer letztlich gedauert hat.
Dafür gibt es auch keine konkreten Angaben. Denn jedes Hund-Mensch-Team ist anders. Wie schnell lernt der Besitzer? Wie leicht lässt sich der Hund überzeugen, dass sich nun alles zum Guten wendet und er sein aktuelles Verhalten aufgeben kann?
Das Erlernen der Hundesignale
Um diese korrekt zu erlernen, ist es notwendig, einen versierten Hundetrainer an seiner Seite zu wissen, für den die Hundekommunikation das Alltäglichste der Welt ist. Allerdings muss dieser Hundetrainer nicht nur mit Hunden zurechtkommen, sondern sich auch oder vielmehr ganz besonders auf den Besitzer eingehen können. Denn er ist es, der die ihm fremde Sprache lernen soll. Dies ist notwendig, damit er jedes Signal des Hundes korrekt versteht und entsprechend reagieren kann.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Hundekommunikation innerhalb von Sekunden stattfindet. So ist es zwar verständlich, wenn man nicht während des gesamten Spazierganges auf den Hund fixiert ist. Doch sollte man stets den Hund UND die Umgebung im Auge behalten. Mit ein wenig Übung ist dies leicht zu bewerkstelligen. Sie werden dann schnell merken, wenn der Hund etwas bemerkt, was für Sie beide noch gar nicht sichtbar ist. Auch bei Ihnen werden diese Antennen mit der Zeit geschärft, sodass Sie den Hund bereits im Vorwege beruhigen bzw. an die kurze Leine nehmen können, bevor eine tatsächliche Begegnung überhaupt entsteht.
Doch zurück zu den Signalen der Hunde: Jede körperliche Reaktion des Hundes gibt Auskunft darüber, was gerade in seinem Kopf vor sich geht. Können Sie ein Muster erkennen? Können Sie bestimmte Situationen oder Begegnungen ausmachen, die immer wieder zu der gleichen Reaktion des Hundes führen? Notieren Sie sich diese. Besprechen Sie dies mit dem Hundetrainer und nehmen ihn am besten zu einer solchen Begegnung mit.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn stets an der gleichen Kreuzung Nervosität und steigende Aggression oder Sturheit auftreten. Gerade zu Beginn des Antiaggressionstraining ist es für den Hundebesitzer noch nicht einfach alle Signale zu erkennen und auch korrekt einzuordnen. Der Hundetrainer ist gewissermaßen sein Übersetzer. Unterschiedliche Ursachen können registriert werden:
- Begegnungen mit bestimmten Hunden
- Begegnungen mit bestimmten Menschen
- Begegnungen mit Fahrzeugen unterschiedlicher Art
- Laute Stimmen oder Geräusche
- Das Leben mit dem neuen Zweithund oder einem anderen neuen Tier im Haushalt
Wo reagiert der Hund mit Angst / Aggression?
Hierzu wird die Mitarbeit des Besitzers ganz dringend benötigt. Reagiert der Hund beispielsweise nur im Vorgarten, insbesondere auf Menschen mit bestimmter Kleidung (etwa der Postbote), so kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine revierbezogene Handlung handelt. Reagiert er beim Füttern auf die kleinste Störung, hat er Angst, dass ihm sein Futter genommen wird. Diese Informationen sind wichtig für die Vorgehensweise.
Jeder Besitzer kann verstehen, wenn der Hund beim Fressen ungestört sein möchte. Aber ist er es auch wirklich? Oder werkeln Sie in der Küche weiter um ihn herum, während er in Ruhe fressen möchte? Geben Sie ihm die Sicherheit, die er zum ruhigen, entspannten Fressen benötigt und die Aggression wird sich legen.
Eines müssen wir uns klar machen: Der Hund hat viele Möglichkeiten, seinen Unmut, worüber auch immer, zu äußern. Sind diese aber erschöpft und er kann sich immer noch nicht verständlich machen, bleibt ihm nur noch der Angriff nach vorn. Seinem Charakter entsprechend wird er diese letzte Option nutzen.
Genau genommen ist es eine Verhaltensweise, die wir auch vom Menschen kennen. Denn auch viele Menschen beginnen zu schreien und sich anderweitig zu wehren, wenn sie wortwörtlich der Möglichkeiten beraubt sind und mit dem Rücken an der Wand stehen. Genau dies sehen wir bei einem aggressiven Hund, der sich nicht mehr anderweitig zu helfen weiß.
Den Charakter ändern? Unmöglich
Wer mit seinem Hund an dessen Aggressionen arbeiten will, muss wissen, dass er sich auf dessen Urinstinkte einlässt. Sie wollen gelebt, aber korrekt kanalisiert werden. Den Weg dorthin weist der Hundetrainer, der sich mit dieser Methode auskennt. Niemals sollten Sie mit Halbwissen bewaffnet, eigenständig auf diesen Weg machen. Sicherlich könnte es gut gehen. Allerdings sollte man unbedingt auf Nummer sicher gehen – mit dem Hundetrainer.
Viele Hundebesitzer denken, dass man mit diesem Training eine Charakteränderung des Hundes erreichen kann. Doch ist dieser absolut unveränderlich. Jedoch wird der Hund, und auch Sie als Besitzer, eine neue Form der Kommunikation, des Zusammenlebens lernen. Diese wird die Missverständnisse aus der Welt räumen und einen neuen Weg freigeben, auf dem Sie beide ohne Angst, ohne Aggression, dafür mit optimierter Kommunikation und korrekt zugewiesenen Rollen im Hund-Mensch-Team dahinschreiten können. Nein, Sie können den Charakter nicht ändern und doch wird es Ihnen vorkommen, als hätten Sie einen vollkommen neuen Hund an der Leine.
Vertrauen Sie Ihrem Hund und trauen Sie sich, die Körpersprache der Hunde zu erlernen. Mit ihr öffnet sich eine neue Welt.
FAQ
🐶 Ich habe einen aggressiven Hund, der nur schwer zu handeln ist. Muss ich ihn nun weggeben?
Nein, per se gibt es keine aggressiven Hunde. Meist sind sie nur verunsichert und ängstlich. Die Wut / Aggression entspringt ihrer Angst. Mit einem Antiaggressionstraining bei einem zertifizierten Hundetrainer ist eine Neuausrichtung des Hundes (fast) immer möglich.
🐶 Kann ich das aggressive Verhalten meines Hundes eigenständig reglementieren?
Viele unterschiedliche Methoden werden weltweit zur Bewältigung von Aggressionen beim Hund eingesetzt. Viele befassen sich allerdings nur mit dem Einschüchtern und Dominieren der Hunde. Dies führt in den meisten Fällen aber zu einer weiteren Verunsicherung und damit zu verstärkten oder neuen Aggressionen durch den Hund.
🐶 Wie schnell lassen sich mit dem Antiaggressionstraining Erfolge erzielen?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Zum einen ist das Ausmaß der Aggression einzuschätzen. Welche Charakterzüge besitzt der Hund? Wurde bereits mit anderen Methoden versucht, ihm seine „Unarten“ abzugewöhnen? Wie oft kann der Hundetrainer involviert werden und wie oft steht eigenständiges Training auf dem Plan?
🐶 Ich traue es mir nicht zu, zu Hause mit dem Hund zu üben. Wie kann man trotzdem erfolgreich sein?
In diesem Fall kann zunächst der Hundetrainer mit dem Hund arbeiten. Zeitgleich ist es aber auch notwendig, dass Sie Ihre Kenntnisse der Hundekommunikation auffrischen bzw. verbessern. Auch dies übernimmt der Hundetrainer. Ein Hundebesitzer, der die Signale seines Hundes eindeutig versteht, wird ihm auch die Sicherheit geben können, die er braucht, um sein aktuelles Verhalten ablegen und dem Besitzer zu 100% wieder vertrauen zu können.