Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Zusammen können sie viel Spaß haben. Der Hund kann den Menschen und sein Territorium beschützen. Sie können aber auch einfach mit ihren Menschen eine Sportart ausführen, um später in der wohlverdienten Pause zu kuscheln. Viele Optionen gibt es in puncto Hundesport. Eine von ihnen ist das Mantrailing. Was genau das ist und was man als Hundehalter darüber wissen sollte, werden wir im Folgenden näher beleuchten.
Eine Definition bitte
Beim Mantrailing wird mit Unterstützung eines Hundes eine Person gesucht. Den Geruch des Gesuchten nimmt der Hund über ein Kleidungsstück des Gesuchten auf. Das Aussetzen des Hundes auf die Spur geschieht dort, wo der zu Suchende als letztes gesehen wurde. Im Idealfall ist es dem Hund möglich, die Witterung aufzunehmen und direkt bis zum Auffundort zu verfolgen.
Der Hund befindet sich für gewöhnlich während der gesamten Lektion / Arbeit an der Leine. In Ausnahmesituationen, etwa bei der Flächensuche, kann er unter besonderen Umständen auch abgeleint werden. Dies wäre aber stets individuell und situationsbedingt zu entscheiden.
Gebrauchshunde können mit dem Mantrailing sehr gut trainiert und beschäftigt werden. Ganz besonders aber wird das Mantrailing für die Rettungshunde benötigt, die im Ernstfall durch die Lektionen des Mantrailing Menschleben retten können, etwa nach einem Erdbeben oder einem Lawinenabgang.
Welche Hunderassen eignen sich für das Mantrailing?
Grundsätzlich besitzt jeder Hund eine ausgeprägte Veranlagung zum Schnüffeln und zur Fährtenaufnahme. Aber die meisten Hunde verfolgen diese Spuren nicht. Sie registrieren sie lediglich. Sicherlich kann man es bis zu einem gewissen Punkt üben. Aber das macht den Hund noch lange nicht zu einem Mantrailer. Folgende Punkte sind zusätzlich zu erfüllen, um aus einem Hund einen erfolgreichen Fährtensucher zu machen:
- Schwergewichte sind sicherlich in der Lage auf dem freien Land ein guter Mantrailer zu sein. Nach einem Lawinenabgang oder zum Suchen in Gebäudetrümmern nach einem Erdbeben sind allerdings leichte Hunde bevorzugt. Sie sollten nicht schwerer als 20 kg sein.
- Menschfreundlich
- Selbstbewusst
- Arbeitswillig
- Nervlich stark belastbar
- Agil und wendig
- Bedingt eigenständig arbeitend
Ebenso wie die genannten Punkte als ausschlaggebend für den Mantrailer gelten, gibt es einige Eigenschaften, die prompt zum Ausschluss führen würden:
▷ Premium-Qualität der Zutaten
▷ Frei von Tierversuchen
ANIFIT Nassfutter für Hunde ist ein hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil und Zutaten in Premium-Qualität. Es ist frei von künstlichen Zusatzstoffen und wird ohne Tierversuche hergestellt, was es zu einer gesunden und ethischen Wahl für die Ernährung Ihres Hundes macht.
10% FÜR NEUKUNDEN
➥ Gutscheincode: LEX10
- Ein sehr starker Jagdtrieb: Ein Jagdtrieb kann für den Hund von Vorteil sein, solange er ausschließlich an der Leine geführt wird. Das Mantrailing könnte für ihn also ein Ausleben dieses Triebes sein, allerdings unter Kontrolle des Hundeführers. Für die Flächensuche wäre ein Hund mit einem ausgeprägten Jagdsinn allerdings nicht geeignet. Konnte ein sehr starker Jagdtrieb festgestellt werden, ist ein Beginn der Ausbildung also durchaus möglich. Allerdings wird individuell entschieden werden müssen, ob der Hund letztlich zu echten Einsätzen mitgenommen werden kann oder ob diese Hundesportart für ihn ein Hobby bleiben wird.
- Ängstliche Hunde sind vielleicht wunderbare Fährtensucher. Allerdings muss der Mantrailer auch den Mut besitzen, voranzugehen und der Fährte ohne Wenn und Aber zu folgen. Mut und eine gewisse Eigenständigkeit sind notwendig, um direkt auf der Fährte die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Auch wenn der Hund die gesamte Zeit angeleint ist, ist er es, der die Entscheidungen hinsichtlich der Route fällt. Sein Hundeführer ist nur derjenige, der zum einen den Hund unter Kontrolle behält und ihn am Davonpreschen hindert. Zum anderen aber folgt der Hundeführer seinem Hund lediglich. Schließlich kennt nur er die wahre Fährte.
- Aggressive Hunde bzw. Hunde mit einer sehr niedrigen Reizschwelle: Vielleicht sind sie tolle Spurensucher, aber für das Mantrailing sind sie aufgrund ihrer Aggressionspotenziale nicht einsetzbar.
Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob einige Hunderassen tatsächlich besser für diesen Hundesport geeignet sind als andere. Die klare Antwort darauf lautet „Jein“. Hunde haben ja von Natur aus einen recht guten Spürsinn. Ohne seinen Geruchssinn könnte er sich im normalen Alltag ja nur bedingt zurecht finden. Diesen Geruchssinn gilt es zu trainieren. Damit kann erst einmal jeder Hund beginnen. Schnüffelspiele kommen eigentlich bei allen Junghunden gut an. Dabei lässt sich mit Hilfe der oben genannten zusätzlichen Begabungen schnell herausfinden, ob ein Hund „nur“ ein Hobbyschnüffler ist oder zu Größerem berufen werden kann.
Natürlich haben die Jagdhundrassen, die für ihren Geruchssinn bekannt sind, in diesem Punkt Vorteile. Gleichzeitig bringen sie aber zum Teil auch Nachteile mit sich. So ist etwa der Bloodhound prädestiniert für die Arbeit. Allerdings ist er groß und schwer und somit nicht für jeden Einsatz geeignet. Hinzu kommt noch, dass sie das eigenständige Arbeiten wortwörtlich noch im Blut haben. Sie auf eine konkrete Spur anzusetzen, ist die Arbeit für einen Profi. Anfänger haben es da schwer sich durchzusetzen und die Hierarchie zwischen Hund und Hundeführer zu klären.
Stimmt es, dass Rüden besser auf das Mantrailing reagieren als Hündinnen?
Glaubt man den Untersuchungen und Studien zu dieser Frage, wird man herausfinden, dass die Hündinnen einen geringen Vorteil besitzen. Worin dieser besteht, ist allerdings nicht genau herauszukristallisieren. Dieser Vorteil ist allerdings so gering, dass die Fachwelt sich einig ist, dass Rüden wie Hündinnen gleichermaßen gut für diesen Job geeignet sind – ein gutes Training vorausgesetzt.
Verwechslungsgefahr: Fährtenarbeit und Mantrailing
Zugegeben – wenn man sich noch nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt hat, könnte man meinen, dass beides das Gleiche wäre. Ist es aber nicht.
Die Fährtenarbeit
Jede Spur, die über den Boden führt, bringt Veränderungen des Bodens bzw. des Bodenbelages mit sich. Hierzu gehören Gras, Laub oder eben die Erde selbst. An diesen Bodenveränderungen erkennt der Hund beim Fährtenlesen den genauen Weg, den eine Person oder ein Tier zurückgelegt hat. Ein so genannter Geruchsartikel ist nicht notwendig, um dem Tier zum Halten der Spur zu bewegen.
Dabei wird darauf geachtet, dass die Fährte nicht über Steine oder Asphalt führt. Da hier keinerlei Bodenveränderungen möglich sind, kann sich auch keine Fährte ergeben, der der Hund folgen würde. Im Übrigen ist der Beginn der Fährte ganz eindeutig markiert. Der Hund muss sie nicht erst ausmachen.
Das Mantrailing
Sicherlich sind auch hier Bodenveränderungen vorhanden. Sie bleiben nicht aus, wenn jemand über den Boden gegangen ist. Jedoch sind sie nur nebensächlich, also eher als sekundäres Merkmal zu beachten. Bei Mantrailing ist es die Geruchsprobe des Gesuchten, die den Hund dazu bringt, eine Spur am möglichen Anfangspunkt aufzunehmen. Diesen Punkt aber muss er bereits eigenständig, nur anhand des Geruchsmusters, finden.
Durch die Geruchsprobe ist es dem Hund auch möglich, Geruchspartikel des Gesuchten sogar auf Beton, Asphalt und Steinen zu folgen. Warum? Nun, jeder Mensch, jedes Tier hinterlässt in jeder Sekunde Geruchspartikel. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst. Diese Kleinstpartikel bleiben irgendwo haften – auf dem Boden, an einer Wand, an einem Ast oder Blatt. Der Hund folgt also den spezifischen Geruchspartikeln des zu Suchenden. Vielleicht erkennt er zudem, dass die Spur frisch ist, da die Grashalme wie frisch zertreten riechen. Diese Information verarbeitet er allerdings nicht in Bezug auf seine aktuelle Aufgabe.
Es ist für ihn übrigens überhaupt nicht wichtig, dass andere Menschen „seine“ Fährte gekreuzt haben. Er hat eine klare Information erhalten, der er zu folgen hat. Von Geruchspartikeln anderer Menschen und Tiere lässt er sich nicht ablenken.
Wie sieht ein Mantrailing-Training, die Ausbildung aus?
Zunächst einmal muss man sagen, dass stets ein erfahrener Mantrailer-Hundeführer bei den Übungen dabei sein sollte. Es bedarf der Erfahrung, um einen Trail anspruchsvoll zu legen. Zudem kann nur der erfahrene Hundetrainer feststellen, ob der Hund gute Fortschritte macht oder ob er sich vielleicht auch nur mit extrem viel Glück durch die Übungen hindurchmogelt. Denn eines ist sicher: Das Hund- / Mensch-Team ist nur dann überzeugend, wenn beide Fortschritte machen.
Als nächstes ist es wichtig zu wissen, dass man nicht früh genug mit dem Training zum Mantrailer anfangen kann. Hundeführer, die bereits mit einem oder mehreren Hunden im Mantrailing-Training aktiv sind, sollten den Welpen so früh wie möglich zu den Trainingseinheiten mitnehmen. Wie alle Welpen wird sich auch dieser bei den älteren Hunden so einiges abgucken. Ob dann ein echter Mantrailer aus dem Junghund wird, wird sich herausstellen. Aber der Anfang ist gemacht. Denn in diesem Alter nehmen die Hunde die Lektionen noch leicht und schnell auf. Der Rest wird sich zeigen.
Eine gute Mantrailing-Trainings-Gruppe besteht immer aus mehreren Personen, denn die Hunde benötigen ja auch Personen zum Suchen. Wichtig ist immer, ausreichend Geruchsartikel vorrätig zu haben. Hierbei handelt es sich um ein T-Shirt, einen Lappen oder ähnliches. Wichtig ist, dass es die Geruchspartikel gut aufnehmen kann. Ein Gegenstand aus Kunststoff oder einem anderen glatten Material kann die Geruchspartikel nicht ausreichend halten, sodass sie nicht geeignet sind.
Geduld und niemals verzagen
Sicher, der Hund hat intensiv am Geruchsträger geschnuppert, den Boden abgesucht und sich auf den Weg gemacht. Aber den Gesuchten hat er nicht gefunden. Was kann passiert sein? Vielleicht war der Geruchsträger nicht kräftig genug oder es war eine sehr dünne Spur, sodass er sie verloren hat. Vielleicht ist ihm auch eine interessantere Spur in die Nase gestiegen, die ihm in diesem Augenblick wichtiger erschien.
Man kann sich niemals sicher sein, ob der Hund auf der richtigen Spur ist, bis er das Zielobjekt gefunden hat. Wichtig ist, die Geduld zu behalten und dem Hund die Enttäuschung über einen Fehlschlag nicht spüren zu lassen. Natürlich aber muss man kontrollieren, ob der Hund dem richtigen Geruchsartikel gefolgt ist. Wendet er sich diesem eigenständig zu, um noch ein Mal eine Nase voll von diesem Geruch aufzunehmen, kann man davon ausgehen, dass er der richtigen Spur folgen möchte. Aber bis er so weit ist, gehen so einige Übungseinheiten an Hund und Herren vorbei.
Verschiedene Übungseinheiten sind vorhanden, mit denen der Ausbildungserfolg des Hundes überprüft werden kann:
- Das Splitting: Teilen Sie den Trail auf zwei Hunde auf. Jeder Hund sollte dabei seiner eigenen, aufgenommenen Spur folgen. Folgt Hund Nummer 2 dem ersten, hat sich in die Ausbildung ein Fehler eingeschlichen, der nun ausgebügelt werden muss.
- LineUp: Mehrere Personen stehen in einer Reihe. Der Hund muss nun die gesuchte Person aus dieser Reihe herausfinden.
- Scent Wheel: Auf einer großen Wiese werden mehrere Personen versteckt. Der Hund muss die gewünschte Person finden.
- Ein negativer Geruchsstoff: Hierbei handelt es sich um einen Geruchsstoff, der an der Ziellinie nicht auffindbar sein wird. Macht sich der Hund trotzdem auf den Weg, ohne eine Geruchsspur vor sich zu haben, muss ihm die Aufgabe noch einmal verständlich gemacht werden.
- Die Differenzierung: Diese Aufgabe darf nicht geschwänzt werden, denn sie gehört zu den wichtigsten Übungen des Mantrailing. Bei dieser Übung wird nicht nur auf einer überschaubaren Wiese geübt. Vielmehr wird der Trail munter durch Wiesen, Hauptstraßen, Parks, Haupt-Gassi-Wege und auch Höfe führen. Überall sind ausreichend Gerüche, die ablenken können. Findet der Hund trotz allem die ursprüngliche Fährte immer wieder, hat er das Übungsziel erreicht. Diese Übung muss für einen guten Mantrailer immer und immer wieder auf dem Plan stehen, um ihn stets neu auf die eigentliche Geruchsspur konzentrieren zu können.
Wo kann geübt werden?
Die anfänglichen Übungen sollten auf einer Wiese mit wenig Ablenkungsmöglichkeiten stattfinden, damit der Hund die grundsätzliche Aufgabe verstehen kann. Je besser er sich in diesen Aufgaben zeigt, desto öfter kann die Fährte einen weiteren Umkreis erhalten. Nutzen Sie auch Parks, Einkaufsstraßen, die üblichen Gassi-Wege der Gemeinde und so weiter, damit der Hund immer wieder konzentriert auf den Ursprungstrail zurückgelangen kann und lernt, andere Gerüche, die nicht abgefragt wurden, auszublenden. Nur Übung macht den Meister.
Ein guter Tipp
Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, die Übung wie ein Ritual durchzuführen. Ein Beispiel:
- Nehmen Sie beide die Ruheposition ein.
- Legen Sie das Geschirr an.
- Rollen Sie die Schleppleine auf.
- Klinken Sie die kurze Führleine aus.
- Sie setzen sich den Rucksack auf.
- Klinken Sie nun die Schleppleine im Geschirr ein.
- Geben Sie dem Hund den Geruchsartikel.
- Geben Sie nun das Startkommando, um den Trail zu beginnen.
Gehen Sie auf diese Weise vor, weiß der Hund nach kurzer Zeit, was von ihm erwartet wird und versetzt sich selber in die Verfassung, mit dem Trail zu beginnen. Er weiß nun genau, worauf es ankommt.
Ein langer Weg
Vom Anfänger bis zum Profi gibt es viele kleine Zwischenschritte, sowohl auf Seiten des Hundes wie auch auf Seiten des Hundeführers. Seien Sie geduldig mit sich und dem Hund. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Erfahrene Mantrailer an seiner Seite zu wissen, ist Gold wert. Deshalb schließen Sie sich am besten einer bestehenden Gruppe an. Sie werden sehen – dieser Schritt lohnt sich.
FAQ
🐶 Kann jeder Hund zum Mantrailer werden?
Die Voraussetzung, einen guten Geruchssinn, bringt jeder Hund mit. Doch sind unter anderem noch Mut, eine gewisse Eigenständigkeit sowie der Wille zum Arbeiten und Abliefern notwendig, um ein guter Mantrailer zu werden. Aggressionen oder Angst sowie ein ausgebildeter Jagdtrieb dürfen nicht vorhanden sein.
🐶 Gibt es Rassen, die besser geeignet sind als andere, um das Mantrailing zu beherrschen?
Sicherlich sind die Fährtenhunde, die von Jägern eingesetzt werden, durchaus im Vorteil. Jedoch sind sie sehr oft zu groß und schwer, um wirklich in diesem „Job“ zu arbeiten. Es sollte bei jedem Hund individuell geprüft werden, ob er geeignet ist oder nicht. Pauschalisieren sollte man diese Aussage nicht. Hunderassen, die von vornherein keinen Hang zum „Schnüffeln“ und Spurenfolgen zeigen, gibt es eigentlich nicht. Denn Hunde kommunizieren über ihren Geruchssinn. Inwieweit dieser trainiert werden kann, muss sich zeigen.
🐶 Kann man alleine die Mantrainling-Übungen durcharbeiten?
Natürlich muss immer wieder, auch außerhalb des Trainings, geübt werden. Allerdings ist es schwer, alles alleine zu machen. Einige Personen, die zur Unterstützung und als „Suchperson“ dabei sind, sollten sich immer finden lassen, um die Arbeit für Hund und Hundeführer so angenehm wie möglich zu gestalten.
🐶 Woher weiß ich, ob der Hund der echten Spur folgt?
Findet er sein Ziel? Kommt er nicht bei der Zielperson an, ist es eindeutig, dass er die Spur verloren hat. Was ist passiert? Versuchen Sie herauszufinden, was ihn abgelenkt hat. Nur wenn man die Ursache kennt, kann man daran arbeiten, sie zu vermeiden.