Die Salmonellose ist bis heute eine gefürchtete Erkrankung des Magen-Darm-Traktes beim Menschen. Als Grund für eine Erkrankung gelten ungenügende Küchenhygiene und befallene Lebensmittel. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang Hühnerfleisch und Eier.
In Deutschland ist die Erkrankung des Menschen entsprechend Infektionsschutzgesetztes meldepflichtig, weil eine Ansteckung relativ einfach erfolgen kann. Nachdem es sich bei der Salmonellose um eine Zoonose handelt, kann die Übertragung von Tier zum Menschen und umgekehrt stattfinden. Erkrankt der Vierbeiner an Salmonellose, ist daher große Vorsicht geboten. Die Ansteckungsgefahr des Menschen ist jedoch erfreulicherweise nicht sehr hoch.
Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind stäbchenförmige und gramnegative Bakterien. Sie zählen zu den Enterobakterien und gelten als Verursacher verschiedener Erkrankungen. Damit zählen sie zu den weltweit wichtigsten bakteriellen Krankheitserregern bei Tieren aber auch Menschen. Bei den Tieren können sowohl Säugetiere als auch Reptilien oder Vögel sowie Insekten betroffen sein.
Salmonellen leben im Darm. Sie kommen weltweit vor und können auch außerhalb des tierischen oder menschlichen Körpers wochenlang überleben. Benannt wurden sie von Joseph Lignières. Er gab den von ihm beschriebenen Bakterien den Namen des US-amerikanischen Tierarztes Danial Elmer Salmon.
Salmonellose zählt zu den Zoonosen
Diese Erkrankung zählt zu den Zoonosen (s.a. Leptospirose beim Hund). Das bedeutet, dass sich sowohl der Mensch am Tier als auch das Tier am Menschen anstecken können. Eine Infektion vom Tier zum Menschen ist jedoch erfreulicherweise sehr selten. Dennoch sollte man mit Vorsicht damit umgehen.
Tiefkühlen dagegen tötet Salmonellen nicht ab, die Vermehrung ist allerdings verlangsamt. Sicher und rasch abgetötet werden Salmonellen mit herkömmlichen Desinfektionsmitteln.
Rohes Fleisch als potenzielle Gefahr
Besonders häufig wird eine Infektion durch Lebensmittel beschrieben. Hier sind vor allem Geflügel und Eier von Bedeutung. Früher galt auch Schweinefleisch als potenziell gefährlich. Heute ist es das allerdings nicht mehr. Für eine Infektion des Hundes spielt aber auch Enten- oder Taubenkot eine große Rolle. Daneben sind Salmonellen häufig in Tiermehlen und Schlachtabfällen zu finden. Diese sind häufig fixer Bestandteil von industriell gefertigtem Hundefutter.
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Zu den Übertragungswegen von Salmonellen zählen demnach verseuchte Futtermittel. Bei Hunden und Katze kann eine Salmonellose auch nach der Fütterung von rohem Geflügelfleisch erfolgen. Eine Übertragung kann jedoch auch über verschmutzte Weiden erfolgen. Werden Felder mit Naturdung gedüngt, können Salmonellen durch Feldfrüchte in den Verdauungsapparat gelangen.
Je besser das Immunsystem, desto unwahrscheinlicher eine Erkrankung
Nicht jedes Tier ist gleichermaßen gefährdet, sich an Salmonellose zu infizieren. Je schwächer das Immunsystem, desto eher kommt es zu einer Infektion. Welpen und Junghunde sind eher gefährdet, als ausgewachsene Tiere. Tiere, die an Stress leiden oder nicht artgerecht gehalten werden, werden ebenso eher erkranken als Hunde, die an immunsuppressiven Erkrankungen leiden.
Ein weiterer Risikofaktor kann eine regelmäßige Glukokortikoidgabe oder ähnliche Medikamentengabe sein. Auch Veränderungen der Bakterienflora im Darm begünstigen die Ansiedlung von Salmonellen.
Symptome der Erkrankung
Von einer Salmonelleninfektion beim Menschen ist bekannt, dass diese mit starkem Durchfall einhergeht. Bei Hunden ist dies sehr ähnlich.
- In erster Linie beginnt der Hund rund drei bis fünf Tage nach der Infektion mit Salmonellen, an starkem Durchfall und Erbrechen zu leiden.
- Dazu können Blutausscheidungen kommen.
- Typisch ist Fieber.
- Der Hund ist sehr matt und extrem schwach und eine Gewebsaustrocknung ist die Folge der Durchfälle.
- Je nach Schwere der Erkrankung kann es zu einer Dehydration und sogar zu einem hypovolämischen Schock kommen.
- Selten werden Koordinationsstörungen, Übererregbarkeit oder Lähmungserscheinungen beobachtet werden.
- Häufiger kommt es zu einer Entzündung des Darms – einer Enteritis.
- Eine schnelle Vermehrung der Bakterien kann eine Septikämie, eine Blutvergiftung nach sich ziehen.
Salmonellose kann gefährlich sein
Unbehandelt führt eine Salmonellose beim Hund zum Tod. Bei einer Behandlung kommt es auf die Schwere der Erkrankung an.
Allerdings kann es auch vorkommen, dass nach einer Infektion die Krankheit erst gar nicht ausbricht. Das wird dann der Fall sein, wenn der Hund über ein sehr gutes und intaktes Immunsystem verfügt. In diesen Fällen lässt sich eine bestehende oder überstandene Salmonellose nur durch eine Blutuntersuchung durch den Tierarzt feststellen.
Die Diagnose finden
Leidet der Hund an starkem Durchfall und kommen eventuell auch noch Symptome wie Erbrechen und Fieber dazu, muss der Hund dringend dem Tierarzt vorgestellt werden. Der Erreger einer Salmonellose kann während der Anfangsphase im Blut nachgewiesen werden. Dazu werden Blutkulturen angelegt. Ein serologischer Nachweis – das bedeutet das Vorhandensein von Antikörpern – kann erst nach rund zwei bis drei Wochen durchgeführt werden. Im Kot können die Erreger nach rund drei Wochen durch entsprechende Kulturen nachgewiesen werden.
Therapie bei einer Salmonelleninfektion
Wie die genaue Behandlung der Salmonellose aussieht, entscheidet der Tierarzt. Dabei wird der Allgemeinzustand des Hundes ebenso mit einbezogen wie das Alter und die Schwere der Infektion.
Generell wird eine Salmonellose mit Antibiotika wie Ampicillin oder Enrofloxacin behandelt. Je nach Schwere der Erkrankung werden diese Mittel in Form von Tabletten oder Kapseln oder aber auch Infusionen verabreicht. Bei starkem Durchfall muss ein Mittel gegeben werden, um den Flüssigkeitsverlust zu stoppen.
Infusionen können hier notwendig sein, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Nicht immer ist allerdings eine derartige Therapie notwendig. Viele Hunde, die über ein gutes Immunsystem verfügen, tragen den Erreger zwar mit sich herum, erkranken jedoch nicht oder zeigen nur sehr geringe Symptome. In einem solchen Fall reicht es aus, den Hund symptomatisch zu behandeln. Das bedeutet, der Tierarzt wird ein Mittel gegen Durchfall und gegebenenfalls Präbiotika verabreichen.
Hygiene ist besonders wichtig
In jedem Fall muss im Falle einer diagnostizierten Salmonellose auf absolute Hygiene geachtet werden. Salmonellose hat als Zoonose eine nicht unerhebliche Bedeutung. Das heißt, Salmonellen können vom Hund auf den Menschen übertragen werden. Besonders gefährlich kann dies werden, wenn Kinder, kranke oder alte Menschen im selben Haushalt leben.
Besonders wichtig ist dabei das regelmäßige Händewaschen. Natürlich darf mit dem Tier nach wie vor gekuschelt werden, allerdings sollte auch hier auf die entsprechende Hygiene geachtet werden. Gerade Kinder lassen sich gerne von Hunden ablecken. Dies sollte im Falle einer Erkrankung unbedingt vermieden werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Eine Impfung gegen diese Erkrankung existiert nicht. Aus diesem Grund kommt vorbeugenden Maßnahmen eine besonders große Bedeutung zu.
- Auch hier ist Hygiene das Schlagwort. Diese umfasst alle Tätigkeiten in der Küche bei der Zubereitung der Hundenahrung.
- Wie bereits erwähnt, gilt, dass Salmonellen durch Erhitzen abgetötet werden. Dazu müssen Lebensmittel mindestens zehn Minuten lang auf 75°C erhitzt werden.
- Im Gegensatz zum Erhitzen ist Einfrieren keine geeignete Möglichkeit um Salmonellen abzutöten. Immer wieder hört man, dass es ausreichen würde, Fleisch tiefzufrieren um die Salmonellengefahr zu bannen. Bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius bewegen sich Salmonellen zwar nur mehr sehr langsam oder gar nicht. Allerdings überleben sie sogar Temperaturen bis zu minus 20 Grad. Diese Temperaturen erreicht man allerdings nicht mit einer herkömmlichen Tiefkühltruhe. Hier müssen schon industrielle Geräte herhalten.
- Spricht man von der Hygiene in der Küche, ist eine regelmäßige Reinigung aller Arbeitsgeräte sowie der Arbeitsflächen empfehlenswert. Rohes Fleisch sollte keinesfalls mit Holz wie Brettern in Berührung kommen. Es sei denn, das Brett oder die Arbeitsmaterialien sind nur rohem Fleisch vorbehalten.
BARF und Salmonellen
Für viele Hundehalter stellt sich in puncto Salmonellen sicherlich eine Frage: Wie sieht es mit BARF aus? Wie können Salmonellen bei dieser Ernährungsform vermieden werden? Barf bedeutet ja, dass alle Zutaten roh gefüttert werden. Das heißt sowohl Fleisch als auch Knochen, Gemüse und Kräuter werden in rohem Zustand gemischt und verfüttert.
Der Vorteil dieser Ernährung liegt klar auf der Hand. Es ist die wohl artgerechteste Ernährung für den Fleischfresser Hund. Der Hund als Carnivore benötigt Fleisch in hohen Mengen. Rund 70 bis 80 Prozent der täglichen Mahlzeiten sollten aus Fleisch bestehen. Dabei ist es wichtig, dass dieses gut verdaulich und für den Hund gut verwertbar ist. Diese Voraussetzung ist bei Muskelfleisch gegeben.
Die Zusammensetzung der Mahlzeit
Der Rest der Mahlzeit wird aus Gemüse, Obst und Kräutern zusammengesetzt. Gemüse ist dabei der Vorzug gegenüber Obst zu geben. Obst enthält viel Zucker und ist daher für den Hund nur mäßig geeignet. Auf Getreide sollte auch beim Barfen verzichtet werden.
Gesund und für den Hund erlaubt sind aber Getreidealternativen wie
- Reis,
- Hirse,
- Amaranth oder
- Quinoa.
Bei diesen Zutaten ist jedoch darauf zu achten, dass die Mengen sich in Grenzen halten. Der Grund dafür ist, dass der Hund keinen hohen Bedarf an Kohlenhydraten hat. Er kann diese im Ernstfall sogar selbst aus Eiweiß herstellen. Nachdem dieser Prozess jedoch für den Organismus auf Dauer belastend ist, sollte der Hund einen kleinen Anteil Kohlenhydrate zu sich nehmen. Wird zu viel Reis oder Alternativgetreide gefüttert droht Übergewicht. Die überschüssigen Kohlenhydrate werden im Körper in Fett umgewandelt und gespeichert. Der Hund nimmt zu.
Die Zutaten sollten von guter Qualität sein
Nachdem beim Barfen alle Zutaten roh verfüttert werden, ist die Frage nach der Salmonellengefahr in jedem Fall berechtigt. Doch man muss keinesfalls auf diese gesunde Ernährung für den Hund verzichten. Es gibt lediglich einige Punkte, auf die Hundehalter beim Barfen unbedingt achten sollten.
Ideal ist es, das Fleisch direkt frisch beim Fleischer zu kaufen. Eine Alternative ist ein guter BARF-Shop. Hier bekommt man die einzelnen Fleischsorten portionsweise abgepackt und bereits tiefgekühlt. Wie bereits erwähnt, ist einfrieren nicht hilfreich. Das Fleisch zu garen ist aber beim Barfen auch nicht sinnvoll. Dennoch gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die man als Hundehalter ergreifen kann.
Richtig kühlen und auftauen
Wichtig ist es, Fleisch richtig zu lagern.
- Es sollte nie zu lange Zimmertemperatur oder höheren Temperaturen ausgesetzt sein. Wird frisches Fleisch nicht sofort verfüttert, muss es gekühlt werden.
- Für einen Tag reicht hier der Kühlschrank völlig aus. Will man es länger aufbewahren, muss es unbedingt tiefgekühlt werden.
- Wird dieses Fleisch dann aufgetaut, sollte das möglichst schonend passieren. Am besten lässt man das tiefgekühlte Fleisch langsam über Nacht im Kühlschrank auftauen.
Verwendet man qualitativ einwandfreies Fleisch, wird das Tauwasser kein Gesundheitsrisiko für den Hund darstellen und kann entsprechend verfüttert werden.
Mit der richtigen Handhabung haben Salmonellen keine Chance
Wer seinen Hund barft, sollte auch darauf achten, dass das Tiefkühlgerät auf mindestens minus 18 Grad Celsius kühlt. Nur so ist ein gesundes Tiefkühlen gewährleistet. Bei der Fütterung sollte auf absolute Hygiene geachtet werden. Alle Oberflächen, Küchenbretter, Messer oder Schüsseln sollten gut gereinigt werden.
Desinfektionsmittel können hier hilfreich sein. Die benutzten Schwämme sollten so oft wie möglich getauscht werden und der Hundenapf sollte nach jeder Mahlzeit gründlich gereinigt werden. Ein bereits gefüllter Futternapf sollte nie länger als eine Stunde stehen bleiben. Bei Zimmertemperatur bilden sich rasch Keime, die der Gesundheit des Tieres schaden können.
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Wann sollte der Tierarzt aufgesucht werden?
Hunde haben schon mal rasch Durchfall. Gelegentlich kann dazu auch Erbrechen kommen. Meist ist der Spuk schon nach ein paar Stunden wieder vorbei. Sollten die Symptome jedoch anhalten und noch weitere Symptome dazukommen muss der Tierarzt zurate gezogen werden. Er kann die Ursache abklären.
Wichtig für die genaue Diagnose sind Verdachtsmomente, die auf eine Salmonellenerkrankung hindeuten. So kann der Tierarzt rasch und gezielt der Ursache auf den Grund gehen. Ist der Hund nachweislich an Salmonellen erkrankt, sollten Hundehalter unbedingt auf besondere Hygiene achten.
Typhus beim Menschen
Das Gleiche gilt für eine Ansteckung zwischen Hunden und für jene von Mensch zu Mensch. Erkrankt der Mensch an Salmonellose, ist dies meist auf falsche Zubereitung von Fleisch oder mangelnde Hygiene in der Küche zurückzuführen. Mögliche und nicht seltene Krankheitsüberträger sind Reptilien. Übertragungen von Hund auf Mensch sind dagegen kaum bekannt.
Für den Menschen ist vorwiegend der Typ Salmonella typhi von Bedeutung. Dieses Bakterium verursacht Thyphus und hat sich speziell an den menschlichen Körper angepasst. Für diese Erkrankung sind vor allem Reisende in exotische Länder gefährdet. In manchen Regionen werden menschliche Exkremente zum Düngen der Felder verwendet und genau das begünstigt Typhus.