Die Definition des Kampfhundes
Unter dem Begriff des Kampfhundes ist nicht eine einzige Rasse zu verstehen. Genau genommen handelt es sich um eine Beschreibung, die für Hundekämpfe eingesetzt werden sollen. In diesen Kämpfen treten entweder zwei Hunde gegeneinander an. Manchmal wird auch ein Bär oder ein Wolf gegen den Hund in den Ring gebracht.
Dies ist zumindest die ursprüngliche Definition. Diese Hunde wurden zu diesem Zwecke speziell gezüchtet, ausgebildet und letztlich in den Kampf geschickt. Diese Informationen werden auch in den Zuchtstandards des FCI angesprochen.
Jedoch wird ebenso vermerkt, dass Zuchttiere, die zu einer gewissen Aggression neigen oder entsprechend auffällig geworden sind, aus der Zucht heraus zu nehmen sind. So soll vermieden werden, dass diese genetischen Informationen an die Welpen und somit an die Nachwelt weitergegeben werden.
Nun muss man zugeben, dass heute die meisten Hunde, auch die der genannten Rassen, nicht mehr zu Kampfzwecken gezüchtet werden. Wölfe und Bären stehen nicht mehr zur Verfügung. Kämpfe „Hund gegen Hund“ sind illegal. Leider kommen sie in zwielichtigen Gegenden und Gesellschaften immer noch ab und an vor. Was für die Menschen ein großes Gaudi zu sein scheint, ist für die Tiere einfach nur brutal und grausam.
Die so genannten Kampfhunde und ihre Vorfahren sind seit Jahrhunderten auch als Kriegshunde genutzt. Sie sollten ihrem Herren nicht nur als treuer Freund, sondern auch als Rückendeckung zur Seite stehen. Noch heute werden Hunde von den Militärs für bestimmte Aufgaben eingesetzt.
Was macht einen Kampfhund aus?
Ob ein Hund gefährlich ist, also unter den Begriff des Kampfhundes fällt, ist von unterschiedlichen Kriterien abhängig. So wird automatisch vom Aussehen des Hundes auf die Gefährlichkeit des Tieres geschlossen. Auch verschiedene Rassen werden per se als Kampfhunde bezeichnet, was bedeutet, dass sie auf der so genannten Liste gefährlicher Hunderassen stehen.
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So finden sich auch Hunderassen auf dieser Liste wieder, die aufgrund von Bissattacken in der Öffentlichkeit, entweder gegen andere Hunde oder gar gegen Menschen, aufgefallen sind (mehr dazu auf Listenhunde).
Dies bedeutet natürlich nicht zwangsweise, dass diese Rasse die Einstufung korrekterweise erhalten hat. Vielmehr handelt es sich um Einzeltiere, die entweder schlecht oder falsch erzogen wurden, sodass sie ihren Genen nachgeben und sich ihrer „alten“ Aufgabe erinnert haben – nämlich der bedingungslosen Verteidigung.
Eines gilt es in Deutschland noch zu beachten: Welche Hunderasse zu den Kampfhunden gezählt wird, wird von jedem Bundesland individuell entschieden. So kann es durchaus vorkommen, dass einige Hunde von einigen Bundesländern auf die Liste gesetzt wurden, andere wiederum nicht. Zudem gibt es Kampfhunde Stufe 0 und Stufe 1 sowie Stufe 2.
- Stufe 0 = Diese Rasse ist als Kampfhund geführt. Trotzdem taucht sie in keiner speziell geführten Liste auf.
- Stufe 1 = Diese Hunderassen werden als gefährlich eingestuft. Sie dürfen ausschließlich mit berechtigtem Interesse gehalten werden.
- Stufe 2 = Hunderassen der Stufe 2 dürfen gehalten werden. Allerdings gibt es Auflagen, die es zu erfüllen gilt, um die Haltung genehmigt zu bekommen. Wieder ist es regional unterschiedlich, um welche Auflagen es sich hierbei handelt. Dies kann sogar von Amtsbezirk zu Amtsbezirk variieren. Es ist empfehlenswert, sich über die entsprechenden Anforderungen stets auf dem Laufenden zu halten.
Die Liste der Hunde spricht wohl für sich.
- Alano: Stufe 2 in Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen
- American Bulldog: Stufe 0 in Hessen; Stufe 2 in Bayern und Nordrhein-Westfalen
- American Pitbull Terrier: Stufe 0 in Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt; Stufe 1 in Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen; Stufe 2 in Baden-Württemberg
- American Staffordshire Terrier: Stufe 0 in Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt; Stufe 1 in Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen; Stufe 2 in Baden-Württemberg
- Bangdog: Stufe 1 in Bayern
- Bullmastif: Stufe 0 in Berlin; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Bullterrier: Stufe 0 in Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt; Stufe 1 in Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern
- Cane Corso Italiano: Stufe 2 in Bayern und Brandenburg
- Dobermann: Stufe 2 in Brandenburg
- Dogo Argentino: Stufe 0 in Berlin und Hessen; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Dogo Canario: Stufe 2 in Bayern und Baden-Württemberg
- Dogue de Bordeaux: Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Fila Brasileiro: Stufe 0 in Berlin und Hessen; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Kangal: Stufe 0 in Hessen; Stufe 2 in Hamburg
- Kaukasischer Owtscharka: Stufe 0 in Hessen; Stufe 2 in Hamburg
- Mastiff: Stufe 0 in Berlin; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Mastin Espanol: Stufe 0 in Berlin; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Mastino Napoletano: Stufe 0 in Berlin; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Perro de Presa Mallorquín: Stufe 2 in Bayern und Brandenburg
- Rottweiler: Stufe 0 in Hessen; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen
- Staffordshire Bullterrier: Stufe 0 in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt; Stufe 1 in Bayern, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen; Stufe 2 in Baden-Württemberg
- Tosa Inu: Stufe 0 in Berlin; Stufe 1 in Bayern und Brandenburg; Stufe 2 in Baden-Württemberg, Hamburg oder Nordrhein-Westfalen
Jedes Bundesland erhebt die zu erfüllenden Auflagen in eigener Regie. Daher ist es immer wichtig, sich über die regionalen Anforderungen zu informieren, wenn der Wohnort gewechselt oder in Urlaub gefahren wird.
Wie sind sie denn so, die Kampfhunde?
Wie wir ja schon festgestellt haben, sind nicht alle Hunde, die auf der Liste geführt werden, auch eine der oben aufgeführten „Kampfhunderassen“. So kann ein Schäferhund genauso auffällig werden. Grund dafür kann eine falsche Erziehung, eine misslungene Sozialisierung und ähnliches angeführt werden. Übrigens ist dies auch oftmals der Grund, warum einer der Listenhunde „auf die schiefe Bahn“ gerät. Sicherlich besitzen sie ein höheres Aggressionspotenzial als andere Hunderassen.
Sicherlich sind sie auch körperlich bestens für das Kämpfen und Angreifen ausgeprägt. Doch wissen alle Menschen mit Hundeverstand, dass es die Erziehung und seine Bindung zum Menschen sind, die den Hund ausmacht. Fördern Sie ausschließlich die positiven Eigenschaften. Suchen Sie sich einen Trainer, der sich in der Aggressionsvermeidung auskennt. Nein, nicht jeder Hund benötigt dieses spezielle Training.
Aber es ist als Besitzer sehr beruhigend zu wissen, wie es abläuft und wie man zu reagieren hat. Vielleicht braucht man diese Kenntnisse niemals. Vorbereitet sein schadet aber auch nicht.
Kurzportraits häufiger Vertreter der Liste
Der American Pitbull Terrier
Wie es der Name bereits sagt, ist sein Herkunftsland die USA. Von der FCI wird er in die Gruppe 2 eingestuft. Er gehört zu den Wachhunden und ist ein mittelgroßer Hund. Sein Körperbau ist kräftig, elegant und kompakt. Er besitzt ein kurzes Fell, das in allen Farben erlaubt ist.
Der American Pitbull Terrier weist eine Größe von 45 bis 55 Zentimeter bei einem Gewicht von 20 bis 25 Kilogramm auf. Eine Lebensdauer von bis zu 12 Jahren ist üblich. Auf wenn die Aufnahme auf die Liste das Gegenteil vermuten lässt, ist er ein aufmerksamer, treuer, selbstbewusster und zudem auch gutmütiger Hund.
Dies setzt selbstverständlich einen seriösen Züchter voraus. Die Züchter dieser Hunderasse sind nicht seriös organisiert. Um den American Pitbull Terrier bestmöglich halten zu können, ist es nötig, ihm nicht nur ausreichend Bewegung zu verschaffen, sondern ihm auch eine Aufgabe zu geben, die seinen Wachinstinkt besänftigt bzw. auslastet.
American Staffordshire Bullterrier
Die Hund gehört laut Einordnung der FCI in die Gruppe 3, zu den Familienhunden. Er ist ein mittelgroßer Hund mit einem durchschnittlichen Gewicht von 20 bis 30 Kilogramm und einer Größe von 43 bis 48 Zentimeter Schulterhöhe. Optisch schwankt der American Staffordshire Bullterrier zwischen einem Clown, aufgrund seines Gesichtes, und einem elegangen, kompakten Kraftpaket.
Wer sich für diesen Hund entscheidet, wird feststellen, dass er einen ganz schön auf Trab gehalten wird. Auch dieser Hund ist einfach zu handeln, solange er sowohl eine Aufgabe, als auch ausreichend Alltagsbeschäftigung durch seine Besitzer erhält. Leider neigt diese Hunderasse zu Hüftgelenksdysplasie wie auch Ellenbogendysplasie.
Der Bullterrier
Der Bullterrier wird den Wachhunden zugeordnet. Der FCI hat ihn in die Gruppe 3, die Gruppe der Terrier eingestuft. Bei einer Größe von knapp 50 Zentimeter weist er ein Gewicht von 26 bis 30 Kilogramm auf. Dieser Hund ist sehr imposant, was durch seinen stark untersetzten Körperbau nur unterstrichen wird. Ohne sein so genanntes „Downface“ oder den prägnanten „Eierkopf wäre er nicht so eindeutig erkennbar.
Der Bullterrier besitzt ein kurzes Fell. Er trägt traditionell die Farben schwarz, weiß oder gescheckt. Er kann das stolze Alter von 12 Jahren erreichen.
Trotz seiner Einstufung als Familienhund ist der Bullterrier in diversen Bundesländern auf der Liste erschienen. Er ist anhänglich, wachsam und treu. Seine Agilität hat schon so manchen Besitzer fit gemacht, denn lange Spaziergänge oder regelmäßiger Auslauf bzw. Training auf dem Hundeplatz sind sein Liebstes. Für ein problemloses Zusammenleben mit seinen Menschen und der Nachbarschaft ist eine konsequente Erziehung ein absolutes Muss. In den Händen von Anfänger oder bei inkonsequenten Besitzern hat er nichts verloren.
Der Dobermann
Der Dobermann ist ein kurzhaariger, großer Wachhund, der vom FCI in die Gruppe 2 eingestuft wurde. Er trägt die Farben braun und schwarz. Sicherlich ist er seinem Besitzer gegenüber treu ergeben und sehr anhänglich. Wer denkt, seine Couch für sich behalten zu können, der irrt. Man darf sich aber nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass er sehr misstrauische sein kann.
Zudem ist er noch sehr mutig und äußerst agil. Als Couch-Potato ist er absolut nicht geeignet. Neben langen Spaziergängen oder Wanderungen eignet er sich besonders für eine Ausbildung zum Wach- oder Schutzhund. Dies ist sowohl im privaten Bereich als auch bei der Polizei oder dem Zoll möglich.
Selbstverständlich können Schutzhunde wie der Dobermann auch Wachleuten von Security-Unternehmen bei der Bewachung von gewerblichen Objekten zur Seite stehen. Allerdings ist er keineswegs aggressiv. Diese Agilität ist es auch der Grund für ein gut ausgearbeitetes Arbeits- und Trainingsprogramm für den Dobermann. Am besten ist eine Kombination verschiedener Hundesportarten, sodass körperliche und geistige Anstrengungen auf dem Plan stehen.
Der Hund, der bis zu 70 Zentimeter groß und 45 Kilogramm schwer werden kann, hat eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren.
Kaukasischer Owtscharka
Seine Heimat liegt in Russland. Er wurde den Wachhunden zugeteilt, während der FCI ihn in Gruppe 2 eingegliedert hat. Damit gehört er zu den großen Hunderassen. Dies zeigt sich auch in seiner Schulterhöhe von 65 Zentimetern.
Der Owtscharka gehört zu den ursprünglichen Hirtenschutzhunden, die im russischen Einzugsbereich zu finden waren und es auch heute noch sind. Das macht sie zu sehr selbstständigen Tieren, die in jedem Augenblick wissen, was sie zu tun haben. Damit wird ihnen eine gewisse Aggressivität zugeschrieben, die sich aber eigentlich mehr in ihrer ursprünglichen Aufgabe zeigt. Ihren Ursprung finden sie gut vor 10.000 Jahren bei den urtypischen Hunden.
Als Familien- und Begleithund sind sie daher nur bedingt fähig. Dafür ist sein Verständnis seiner Aufgabe als Schutz- und Wachhund viel zu groß. So ruhig und ausgeglichen er auch ist, so misstrauisch ist er jedem gegenüber, der nicht zu seiner Familie, zu seiner Herde gehört. Dies ist sogar schon der Postbote, der täglich an der Tür steht.
Denken Sie immer daran, egal wie gut Sie den Kaukasen ausgebildet haben: ER IST VON NATUR AUS SCHARF! Und leider ist er, von anderen Kaukasen abgesehen, recht unverträglich mit anderen Hunden. Eine gute Einfriedung von 2,0 bis 2,5 Metern Höhe ist vermutlich überall notwendig. Hier sind Menschen mit echtem Hundeverstand gefragt.
Der Mastiff
Der Mastiff stammt ursprünglich aus Großbritannien und kann mit einer Lebenserwartung von 7 bis 9 Jahren. Knappe 71 Zentimeter Widerristhöhe und ein maximales Gewicht von 75 Kilogramm lassen ihn zu einem riesigen Kraftberg werden. Dieser aber ist voller Energie und Tatendrang. Vermutlich hat er seine Wurzeln in der Antike bei den Babyloniern.
In den letzten Jahrzehnten wurde er nur noch als Begleithund gezüchtet, sodass die ehemals angezüchtete Gefährlichkeit mehr und mehr nachließ, die Gelassenheit und Fähigkeit, kontrolliert werden zu können, jedoch immer stärker wurde.
Ja, er ist manchmal dickköpfig. Ja, unerwünschte Menschen können einfach „an die Wand gestellt werden“. Aber er würde niemals beißen. Trotz seines Ursprungs meistert er die Wesensprüfung wie auch die Begleithundeprüfung, als täte er nie etwas anderes.
Hundeverstand, ein ruhiges Gemüt und ein gutes Durchsetzungsvermögen sind für diesen Hund notwendig. Aufgrund der momentanen Züchtungen hin zu immer mehr Größe und damit auch mehr Gewicht führen dazu, dass er vermehrt zu Gelenksproblemen, Herz- und Augenerkrankungen neigt. Auch die recht kurze Lebenserwartung wird vom Gigantismus ausgelöst.
Der Rottweiler
Von der FCI in Gruppe 2 eingestuft, gehört der Rottweiler zu den Hunden, die unter anderem als Polizeihunde ihr Aufgabengebiet finden. Daneben kann er aber auch als Blindenhund, Diensthund, Wachhund, Familienhund eingesetzt werden. Er trägt kurze, schwarzes Fell mit braunen Abzeichen.
Der Rottweiler bedarf einer sehr guten und soliden Grundausbildung, bevor man ihn mit speziellem Training in die letztliche Ausbildung gibt. Denn Ausbildung ist für den Rottweiler noch wichtiger als für andere Hunderassen. Dass er so vielfältig eingesetzt werden kann, liegt an seinem einzigartigen Charakter. Denn er ist nicht nur gehorsam und selbstbewusst. Er ist auch sehr anhänglich, gutmütig, kinderlieb und freundlich. Bei ihm ist es wichtig, mit den richtigen Signalen zu arbeiten, um das korrekte Ergebnis zu erhalten.
Der Rottweiler sieht nicht nur massig aus, er weiß diese Masse auch bestmöglich einzusetzen. Dem kann kaum ein Angreifer etwas entgegensetzen. Für Anfänger ist der Rottweiler nicht geeignet. Denn auch wenn er lernfähig und gehorsam ist, sollte er von versierten Hundebesitzern betreut werden. Zudem sollte ein entsprechender Hundetrainer konsultiert werden, um die richtigen Signale, die für diesen Hund notwendigen Kommandos zu erarbeiten.
Für den Anfänger wären diese Aufgaben zu komplex, sodass der Hund sich dazu berufen fühlen würde, das Kommando zu übernehmen. Zu Kindern hingegen für gewöhnlich außergewöhnlich freundlich und lässt sie gewähren. Leider haben sich im Laufe der Zuchtjahre Probleme mit Hüfte, Ellenbogen, Gelenken und Herz ergeben.
Staffordshire Bullterrier
Der Staffordshire Bullterrier wird in seinem Herkunftsland auch „Nanny Dog“ genannt. Komisch, dass er in Deutschland trotzdem weitläufig auf der Kampfhundeliste gelandet ist. Denn eigentlich ist er extrem kinderlieb, sodass er in England ein beliebter Familienhund ist. Entstanden ist diese Hunderasse aus der Kreuzung unterschiedlicher Terrierarten. Er gehört zu den mittelgroßen Hunden und besitzt eine stämmig-bullige Figur. Sein Merkmal sind die hochangesetzten Ohren. Sie geben ihm ein lustiges Aussehen, da sie schnell nach vornüberkippen.
Er erreicht eine Schulterhöhe von 40,5 Zentimetern und ein Gewicht von 17 Kilogramm. Sein Fell ist kurz, glatt und in den meisten Fällen einfarbig. Schwarz, weiß, falb, rot, blau, aber auf gestromt kann die Färbung auftreten.
So gutmütig der Staffordshire Bullterrier auch ist, so dominant und eigenmächtig kann er auch sein. Deshalb ist nicht nur eine konsequente, sondern sogar eine strenge und trotzdem liebevolle Erziehung und Haltung des Tieres notwendig. Solange er weiß, wer das Alpha-Tier ist und dieser den Respekt auch einfordert, sollte es keinerlei Probleme mit dem Hund geben. Dieser Hund benötigt Aufgaben und Verantwortung, damit er sich in der Familie problemlos einfügt.
Fazit
Nicht die Rasse, sondern die Erziehung und die Fähigkeit, korrekt mit dem Hund umzugehen, die aus einem vermeintlich gefährlichen Hund, einen „normalen“ Hund macht. Theoretisch kann jeder Hund gefährlich werden, wenn er die falsche Erziehung, die falsche Haltung durchleben muss – sogar die kleinsten Hunde.
Dies gilt natürlich auch für die großen Hunde und natürlich auch für die, die in ihrer Genetik eine gewisse Kampflust übernommen haben. Je besser ein Welpe sozialisiert wird, desto besser kann er mit anderen Hunden zusammengebracht werden. Je konsequenter (und dabei auch liebevoll) er seine Ausbildung und auch das tägliche Miteinander mit den Menschen erfährt, desto leichter fällt das Zusammenleben, auch für die Menschen, und desto angepasster wird dieser Hund sich zeigen.
Also: Respekt vor diesen Hunderassen – ja! Angst vor diesen Hunderassen – nein!
FAQ
🐶 Wer entscheidet, welcher Hund auf die Kampfhundeliste gesetzt wird?
Eine einheitliche Kampfhundeliste gibt es in Deutschland leider nicht. Es sind die Bundesländer, die festsetzen, welcher Hund in ihrem Einzugsbereich auf die Liste gesetzt wird. Grundsätzlich kann aber auch jedes Ortsamt, jede Gemeinde eine entsprechende Entscheidung fällen.
🐶 Wo erfahre ich, welche Anforderungen regional an Besitzer von Kampfhunden gestellt werden?
Das zuständige Ortsamt erteilt Auskunft über die Anforderungen, die gestellt werden. Da Hunde amtlich zu melden sind, wird man automatisch die entsprechenden Merkzettel erhalten.
🐶 Welche Merkmale zeigt ein Kampfhund?
Gemäß geschichtlicher Überlieferung sind diese Hunderasse für Hundekämpfe oder als Kriegshunde gezüchtet worden. Somit zeigen sie einen Hang zu Aggressionen und neigen zu Angriffen auf andere Hunde, Tiere und auch Menschen. So zumindest lautet die theoretische Definition.
🐶 Sind tatsächlich alle Hunderassen der Liste gefährlich und deshalb zu meiden?
Dem ist nicht so. Denn jeder Hund ist das Produkt seines Potenzials und dessen Nutzung / Anwendung. Somit besitzen diese Hunde ein Potenzial, das seit Jahrzehnten / Jahrhunderten genetisch weitergereicht wird. Wird nun bei der Erziehung und Sozialisierung des Tieres das negative Potenzial links liegen gelassen und nicht gefördert, besteht eine Konzentration auf das positive Potenzial des Hundes mit einer entsprechenden positiven Verstärkung, so besteht eine sehr große Chance, dass das negative Potenzial sich niemals zeigen wird. Da es dafür aber keine Garantie gibt, ist stets eine gewisse Achtsamkeit zu halten.
🐶 Ist es möglich, alle Kampfhunde in Deutschland zu züchten?
Verschiedene Hunderassen der Liste dürfen hier in Deutschland gezüchtet werden. Bei anderen sind verschiedene Genehmigungen von den zuständigen Ämtern einzuholen. Kein leichtes Unterfangen, aber durchaus möglich.