Wasserhunde tauchen immer wieder in aller Munde auf. Doch sieht man sie eigentlich nur relativ selten. Kein Wunder, denn die Gemeinde der Züchter dieser Hunderasse ist nicht sonderlich groß. Dies gilt nicht nur für den Spanischen Wasserhund, sondern auch die anderen Wasserhunde. Der spanische Wasserhund wird von Liebhabern übrigens nur „Perro“ genannt, als Abkürzung von Perro de Agua Español.
Dieser schöne und zugleich seltene Hund ist nicht nur ein perfekter Anfängerhund aufgrund seiner Charaktereigenschaften, sondern auch interessant für Allergiker, da er kaum haart. Er ist ein treuer Gefährte, mit dem die ganze Familie viel Spaß haben wird.
Charakter des Spanischen Wasserhundes
Der Spanische Wasserhund ist ein intelligenter Hund, der mit seiner freundlichen und hellwachen Art besticht. Er gilt als freudig, arbeitswillig, gehorsam, treu und extrem ausgeglichen. Aufgrund seiner großen Lernfähigkeit ist er leicht auszubilden. Er möchte seinem Besitzer gefallen, weshalb er alle von ihm geforderten Lektionen dienstbeflissen ausführen möchte und wird.
Innerhalb der Familie wird er sich schnell an den für ihn vorgesehenen Platz gewöhnen. Denn für ihn ist nichts wichtiger, als seinem Herrchen / Frauchen zu gefallen und seine Befehle möglichst fehlerfrei auszuführen. Natürlich ist für seine Grunderziehung dennoch eine Welpenschule und spätere „Fortgeschrittenen“-Gruppe zu empfehlen. Insbesondere sollte dies von Anfängern beachtet werden. Denn auch dieser Hund benötigt eine gewisse Beständigkeit und Konsequenz. Auch er könnte anderenfalls seinen Besitzern auf der Nase herumtanzen.
Der geschichtliche Hintergrund des Spanischen Wasserhundes
Wie der Name es bereits vermuten lässt, kommt der Spanische Wasserhund ursprünglich aus Spanien. Grundsätzlich besteht ein Verwandschaftsverhältnis zu dem Portugiesischen Wasserhund und dem Italienischen Wasserhund, dem Pudel und dem Barbet, der aus Frankreich stammt. Allerdings scheint auch die ungarische Hunderasse „Puli“ mit dem Perro verwandt zu sein. Insbesondere das Fell mit den Zotten und den Schnüren, die bis auf den Boden reichen, spricht dafür. In früheren Zeiten wurde der Spanische Wasserhund auch gerne „Turco Andaluz“ (Türkenhund) genannt. Es wird vermutet, dass der Hund mit den Import von Schafen aus Ungarn in das Land kam. Die Pulis, aber auch die Pumis kamen mit ihnen ins Land. Da Ungarn zu dieser Zeit von den Türken besetzt war, ist es naheliegend, dass die Hunde „Türkenhunde“ genannt wurden.
Früher war der Perro ein Hund, der einfach für alles eingesetzt wurde: Hütehund, Wachhund, Helfer der Fischer, Apportierhund in sumpfigen Gegenden.
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Die konkrete Zucht gemäß FCI-Standard begann in den 1970er Jahren. Dennoch musste die Anerkennung auf der nationalen Ebene bis 1985, auf der internationalen Ebene bis 1999 warten. Auch wenn es nach wie vor nicht sehr viele Züchter gibt, steigt die Zahl der Welpen jährlich. Denn der Hund ist für alle Menschen interessant, die einen vielseitigen Begleit- und Familienhund suchen.
Die Farben des Spanischen Wasserhundes
Das Fell dieser Hunderasse ist mittellang. Ähnlich wie beim Pudel gibt es so gut wie keinen Fellwechsel. Haarausfall ist also fehl am Platze, sodass die Wohnung sauber ist, als würde hier kein Hund leben.
Der mittelgroße Hund wird vielfach als rustikal beschrieben. Das Fell ist lockig und wollig. Besitzer, die ihrem Hund das Fell lang wachsen lassen, werden mit ziemlichen starken Zotteln, ähnlich den Dreadlocks, belohnt. Aber dieser Anblick gefällt nicht jedermann. Glücklicherweise ist es gemäß Standard erlaubt, die Tiere zu scheren, solange es nicht zur ästhetischen Aufmachung wird. Jeder Welpe erblickt das Licht der Welt mit kurzem, gelocktem Haar.
Pflege im klassischen Sinne benötigt der Spanische Wasserhund nicht. Sind die Zotteln zu lang geworden, wird einfach auf eine einheitliche Länge geschoren. Wenn das nicht einfach ist?
Folgende Farben sind beim Spanischen Wasserhund zugelassen: einfarbig in den Farben Weiß, Schwarz, Zimt sowie Braun. Alle Farben können auch zweifarbig auftreten.
Welche Ansprüche stellt der Spanische Wasserhund?
Der Spanische Wasserhund benötigt Auslastung in allen Bereichen: Intelligenz, körperliche Betätigung, verantwortungsvolle Aufgaben. Mit letzteren sind die Hütefähigkeiten in Bezug auf seine Familie gemeint. Von Natur aus ist er dem Menschen gegenüber freundlich gesonnen. Doch gibt es natürlich immer einmal Menschen, die er nicht mag. Doch anstatt ihnen grummelig, feindlich gegenüber zu stehen, wird er sich zurück nehmen und den Rat bzw. den Befehl seines Herrchens / Frauchens abwarten. Dieser wird ihm sicherlich sagen können, welches Verhalten in dieser Situation angebracht ist. Diese Symbiose mit seinem Herrchen / Frauchen ist es, was für ihn die Lebensgrundlage bedeutet.
Andere Haustiere sind kein Problem. Mit anderen Hunden versteht er sich für gewöhnlich bestens. An andere Tierarten kann er schnell gewöhnt werden, sodass er sie als Familienmitglieder akzeptiert.
Der Spanische Wasserhund und seine Gesundheit
Grundsätzlich ist dieser Hund mit einer sehr robusten Gesundheit behaftet. Leider jedoch haben sich einige vererbbare Probleme durch Inzucht ergeben. Diese sind durch die kleine Population der Tiere entstanden. So können die folgenden Erbkrankheiten zum Vorschein kommen: PRA, NAD, Boniodysplasie. Die Veranlagung zu diesen Erkrankungen kann per Gentest festgestellt werden.
Wer sich einem seriösen Züchter anvertraut, wird feststellen, dass diese ihre Hunde grundsätzlich darauf testen lassen und zudem diese Ergebnisse ungefragt und vollständig auf den Tisch legen werden.
Vor- und Nachteile des Spanischen Wasserhundes
Der Spanische Wasserhund ist ein fantastischer Hund für Anfänger. Aufgrund seiner Intelligenz können Anfängerfehler von ihm leicht verziehen und später ausgemerzt werden. Er bedarf kaum der Fellpflege, was es auch dem Allergiker ermöglichen würde, diesen Hund zu halten.
Wie viele größere Hunde bedarf er ausreichender Ansprache, psychischer und physischer Natur. Insbesondere mag er feuchte Regionen, wie Sumpfwiesen, Flussläufe oder Seen. Glücklicherweise trocknet sein Fell relativ schnell wieder.
Aufgrund der relativ geringen Welpenzahl pro Jahr ist es notwendig, sich rechtzeitig mit einem Züchter in Verbindung setzen. Ansonsten könnte die Wartezeit recht lang werden.
Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass die kleine Zahl Zuchthunde leider zur Inzucht geführt haben. Dadurch sind einige Probleme entstanden, die zurzeit noch wieder zurück gezüchtet werden sollen. Mittels Test kann diesen Problemen jedoch auf die Spur gekommen werden. Letztlich ist die Gesundheit des Hundes nämlich hervorragend.
Der perfekte Mensch für einen Spanischen Wasserhund ist
- ein Familienmensch, der für sich und seine Familie einen treuen Begleiter sucht
- jemand, der seine Familie gerne von diesem Hund bewachen lässt
- jemand, der gerne mit seinem Hund arbeitet und die Zeit verbringt
- jemand, der Wasser und Feuchtgebiete genauso gerne mag wie dieser Hund
- jemand, der sich nicht gerne mit der Fellpflege des Hundes übermäßig beschäftigen muss
- jemand, der sich einen guten Freund und gleichzeitigen Aufpasser für seine Kinder wünscht
- jemand, der sich nicht darum schert, dass es nur recht wenige Spanische Wasserhunde in Deutschland gibt
Die Welpen des Spanischen Wasserhundes kaufen
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig umzuschauen, denn die Spanischen Wasserhunde werden nicht mehr allzu häufig gezüchtet. Der frühzeitige Kontakt zu einem seriösen Züchter und eine eventuelle Reservierung bei ernsthaftem Interesse sind wichtig, wenn man diesen Hund in seine Familie integrieren möchte.
Wichtig ist jedoch die Wahl eines seriösen Züchters, der am besten dem VDH angeschlossen ist. Welpen aus so genannten Puppy Mills scheiden für den ernsthaft Interessierten grundsätzlich aus.
Egal, welche Informationen der Interessent über sein zukünftiges Familienmitglied benötigt, er wird sie von dem Züchter seiner Wahl erhalten. Dabei ist es egal, ob es Informationen zur Aufzucht und Ausbildung eines Welpen, deren Fütterung oder die bestmögliche Hundsportart für diesen Hund handelt. Für gewöhnlich sind die Züchter so stolz auf ihre Züchtung, dass sie alle Informationen freiwillig hergeben, damit es „ihren“ Welpen immer gut gehen wird. Für die meisten ist ein „lebenslanger“ Kontakt eine Selbstverständlichkeit.
Erste Ausstattung für den Spanischen Wasserhund
- Hundehalsband
- Hundegeschirr
- Hundeleine, zusätzlich eventuelle eine Schleppleine
- Wasser- und Futternapf, möglichst leicht zu reinigen wie der Keramik-Hundenapf
- Hundebett / Decke für den Liegeplatz
- Langhaarbürste
- Unterwolle-Bürste
- Hundekamm / Läusekamm
- eventuell Schermaschine (Diese sollte aber nur zum Einsatz kommen, wenn man sie auch wirklich beherrscht.)
- Hundefutter
- eventuell Spielzeug
- eventuell Leckerlis
Hundefutter für den Spanischen Wasserhund
Glücklicherweise hat der Spanische Wasserhund keinerlei Vorlieben oder Allergien in Bezug auf das Futter. Dennoch sollte man ihm die Freude machen, hochwertiges Futter zu verwenden. Es ist vorteilhaft für seine Fitness, für seine Gesundheit. Aber natürlich weiß er es auch zu schätzen. Welcher Hund würde qualitativ gutes Futter stehenlassen?
Fazit
Der Spanische Wasserhund ist ein fantastischer Begleiter für den Menschen. Intelligent, freundlich, bewegungsfreudig und gleichzeitig seinem Herrchen / Frauchen treu ergeben ist der Spanische Wasserhund der perfekte Familienhund. Er liebt es, seine Familie zu bewachen und zu beschützen. Ein weiterer Grund, ihn in die Familie aufzunehmen. Pflegeleicht wie er aufgrund seiner Fellstruktur ist, merkt man gar nicht, dass ein Hund im Haushalt lebt.
Der Spanische Wasserhund ist eine große Bereicherung für jede Familie. Natürlich kann man ihn aber auch als Einzelperson halten. Allerdings sollte man ihn nicht zu lange allein lassen. Sicher, man könnte es ihm beibringen und er würde sich fügen. Aber gefallen würde es ihm nicht.
FAQ