Die meisten Hundebesitzer kennen das Problem: Die Hundekrallen müssen geschnitten werden. Und die meisten kennen auch diesen gewissen Respekt, da sie genau wissen, dass man nicht zu weit schneiden darf, da die Kralle sonst stark bluten kann. So gehen viele mit dieser Aufgabe zum Tierarzt, in der Hoffnung, dass diesem das Missgeschick nicht passiert.

Klar, er hat die Erfahrung und macht diese Aufgabe jeden Tag, und zwar nicht nur bei Hunden. Trotzdem fragt man sich oftmals, ob man das Geld hierfür nicht sparen und selber Hand anlegen könnte. Mit ein wenig Mut und natürlich Informationen sollte dies durchaus möglich sein. Versuchen wir es, oder?

Müssen Krallen wirklich geschnitten werden?

Diese Frage stellen mehr Hundebesitzer, als man sich vorstellen kann. Denn viele gehen davon aus, dass die Krallen sich von alleine abnutzen, wenn die Hunde ausreichend Auslauf erhalten. Eine Annahme, die zwar gar nicht so verkehrt ist, aber trotzdem einen Fehler in sich birgt.

  • Auch bei regelmäßigem Auslauf auf unterschiedlich hartem Untergrund kann es passieren, dass die Krallen sich nicht gleichmäßig ablaufen und entsprechend nachgebessert werden muss.
  • Gerade im Winter bzw. in den regnerischen Monaten kann es passieren, dass den Krallen aufgrund des aufgeweichten Bodens nicht genug entgegengesetzt wird, sodass sie länger wachsen, als dies normaler Weise der Fall wäre.
  • Ältere Hunde, die nicht mehr so viel laufen, haben dennoch ein normales Krallenwachstum. Damit sie stets optimalen Stand auf dem Boden haben, muss manuell nachgeholfen werden. Nur wenn die Krallenlänge optimiert ist, kann der alte Hund auch so gut laufen, wie es ihm überhaupt noch möglich ist.
  • Selbiges gilt für kranke Hunde. Natürlich brauchen auch ihren Krallen die Pflege, wenn es mit der Genesung ein wenig länger dauert.
  • Grundsätzlich ist Krallenpflege nicht nur als Notwendigkeit, sondern tatsächlich als Beautyprogramm des Hundes zu sehen wie das regelmäßige Bürsten und Kämmen auch. Gepflegte Krallen tragen zum Wohlbefinden des Hundes bei. Auch wenn es dem Tier ansonsten fantastisch geht, kann ein schlechtes Gangbild nicht nur zu Fehlhaltungen, sondern auf Dauer sogar zu ernsthaften Beschwerden führen. Durch eine Fehlstellung der Krallen kann es im ungünstigsten Fall auch zu Fehlbelastungen der Gelenke kommen. Die Folgen davon kennen wir: Frühzeitiger Verschleiß, Arthritis und Arthrose.
  • Da jeder Hund einen anderen Krallenabrieb beim Gassigehen und Spielen erzeugt, sollte man die Krallen einfach regelmäßig überprüfen. Sind sie zu lang, wird geschnitten. Wenn nicht, kontrolliert man einfach eine Woche später erneut.

Wer sollte die Krallen des Hundes schneiden?

Grundsätzlich können die Krallen beim Tierarzt, Tierheilpraktiker sowie im Hundesalon geschnitten werden. Hier finden Sie Fachpersonal vor, das mit der besonderen Problematik des Krallenschneidens bestens vertraut ist. Gehen Sie einfach davon aus, dass man sich dort mittels Fortbildungen unterschiedlicher Art über sämtliche Neuerung und neuen Erkenntnissen auf diesem Gebiet bestens vertraut macht. Somit darf die bestmögliche Versorgung der Hundekrallen erwartet werden.

Sicherlich gilt aber auch für das Krallenschneiden, dass Mund-zu-Mund-Propaganda die beste Empfehlung ist. Denn nicht jeder Tierarzt, der toll operieren kann, ist auch in der Krallenpflege bestens bewandert.

Selbstverständlich kann man sich auch selber an das Krallenschneiden herantrauen. Es ist empfehlenswert, dass Sie sich das Vorgehen vom Tierarzt einmal zeigen lassen, damit Sie nicht nur mit dem richtigen Werkzeug, sondern auch mit der richtigen Technik ans Werk gehen.

UNSER TIPP: ANIFIT Nassfutter
▷ Hoher Fleischanteil
▷ Premium-Qualität der Zutaten
▷ Frei von Tierversuchen

ANIFIT Nassfutter für Hunde ist ein hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil und Zutaten in Premium-Qualität. Es ist frei von künstlichen Zusatzstoffen und wird ohne Tierversuche hergestellt, was es zu einer gesunden und ethischen Wahl für die Ernährung Ihres Hundes macht.

10% FÜR NEUKUNDEN
➥ Gutscheincode: LEX10

MERKSATZ: Berühren die Krallen des Hundes den Fußboden, ist es höchste Zeit, sich die Krallenschere zu greifen und sich ans Werk zu machen!

Man sagt, dass minimal ein Blatt Papier zwischen die Kralle des Hundes und den Fußboden passen sollte. Passt es nicht mehr dazwischen, ist die Zeit zum Handeln gekommen.

Hundekrallen werden geschnitten
Hundekrallen werden geschnitten | Foto: Aksakal / Depositphotos.com

Bereiten Sie sich gut vor

Wenn Sie das Krallenschneiden selber übernehmen, ist ein Schlachtplan nicht verkehrt. Vorbereitung ist das A und O der ganzen Angelegenheit. Legen Sie sich die folgenden Dinge zurecht, bevor Sie den Hund zu sich rufen:

  • Krallenschere / Krallenzange / Krallenschleifer
  • Scharfe Hundeschere, um eventuell störende Haare an der Pfote zu entfernen
  • Taschenlampe, um auch bei dunklen Krallen das „Leben“ sehen zu können
  • Pfotenbalsam, wenn erwünscht
  • Blutstillendes Pulver oder Tücher, um Blutungen stillen zu können, wenn man doch zu weit geschnitten hat

Egal, was man Ihnen erzählt hat, die Großpackung Valium ist nicht angesagt. Denn die meisten Hunde vertrauen ihrem Besitzer blind und wissen, dass er ihnen nur etwas Gutes tun möchte. Natürlich wäre es am besten, wenn der Hund vom Welpenalter an an das Krallenschneiden herangeführt worden ist.

Wo um Himmels Willen soll die Kralle abgeschnitten werden?

Fluchen hilft nicht. Ein Stoßgebet zum Himmel ebenso wenig. Machen Sie sich mit der Kralle vertraut. Vergessen Sie niemals, dass nur die Teile der Kralle, die weder vom Blutgefäß noch vom Nerv durchzogen sind, schmerzfrei entfernt werden können. Haben Sie eine helle Kralle vor sich, ist dies eigentlich recht einfach.

Bis zu welcher Stelle können Sie gefahrlos schneiden? Grundsätzlich sollte versucht werden, einen 45° Winkel zu erreichen. Um zu sehen, bis wohin geschnitten werden kann, kann die Kralle mit einer Taschenlampe „durchleuchtet“ werden. Sehen Sie dunklere Linien in der Mitte der Kralle, haben Sie das Blutgefäß und den Nerv gefunden.

  • Die beste Stelle zum Schneiden der Kralle liegt direkt vor den Blutgefäßen.
  • ACHTUNG: Für gewöhnlich sind die Krallen der Vorderpfoten länger als die der Hinterpfoten.
  • Es empfiehlt sich, die Kralle von unten zu schneiden.
  • Nur nicht zögerlich: Haben Sie die korrekte Schnittstelle gefunden, sollten Sie sofort schneiden! Wenn Sie es sich erst noch einmal anders überlegen, besteht die Gefahr, den optimalen Punkt wieder zu verlieren und doch noch auf Blut zu stoßen. Das muss nicht sein!
  • Trotz allem ist es sinnvoll, wenn Sie sich in kleinen Schritten an die letztmögliche Schnittstelle heranwagen. Besser, Sie schneiden jeweils nur kleine Stückchen ab, als dass etwas schief geht und Sie die Blutung stoppen müssen und letztlich in Ihrem eigenen Schweiß gebadet sind.
  • Noch eines: Die meisten Hunde lassen diese Prozedur gelassen über sich ergehen. Kommt man allerdings dem Blut und damit dem Nerv zu nahe, werden sie unruhig und versuchen, die Pfote zurückzuziehen! Nehmen Sie dies als wichtiges Warnzeichen, um aufzuhören.
  • Wenn Sie heute bis zu einem Punkt schneiden konnten, die Kralle allerdings immer noch zu lang ist, warten Sie ein oder zwei Tage. Denn das Blutgefäß und der Nerv ziehen sich zurück, wenn man ihnen zu nahekommt. Das gibt einem die Chance, später am Tage oder in den kommenden Tagen die Kralle weiter zu bearbeiten.
  • Sollten sich nach Benutzung der Krallenschere immer noch Haken an der Kralle befinden, können diese mit einer Krallenfeile glatt gefeilt werden. Aber bitte: Immer nur in eine Richtung, nämlich vom Hund weg, feilen. Die Krallen sind derart aufgebaut, dass mit dem Hin- und Herfeilen, wie wir es bei uns machen, nur noch mehr Haken und Risse entstehen würden.

Niemals vergessen: Hat alles gut geklappt, nichts blutet und der Hund ist förmlich bei der Krallenschneiderei eingeschlafen, dann darf das üppige Leckerchen nicht fehlen! Für den Hundebesitzer gibt es nichts Besseres als einen Hund, der beim Krallenschneiden einschläft! Und das muss natürlich belohnt werden!

Nicht ohne meinen Krallenschleifer

Viele Hundebesitzer haben einen gehörigen Respekt vor dem Krallenschneiden mit der Krallenschere. Sie trauen es sich schlicht nicht zu, korrekt zu schneiden. Das ist aber nicht schlimm. Denn zum einen könnten sie auf den Fachmann ausweichen. Zum anderen gibt es ja noch die Möglichkeit, die Krallen mit dem Krallenschleifer zu bearbeiten.

Dieses Gerät funktioniert wie unser elektrisches Manikürgerät. Es ist ähnlich aufgebaut, hat allerdings weniger Aufsätze. Doch ist es sehr sinnvoll, da man sich mit ihm wirklich Millimeter für Millimeter vorarbeiten kann. Es besteht kaum eine Chance, tatsächlich die Blutgefäße zu verletzen.

Verschiedene Modelle sind auf dem Markt, die alle ihre Berechtigung haben. Welches man nun kaufen soll, ist eine Frage des Hundes und der eigenen Fertigkeiten. Die meisten gängigen Geräte sind für die Krallen kleiner Hunde bestens geeignet. Besitzt man jedoch einen großen Hund mit entsprechend starken und harten Krallen, können einige Geräte schon an ihre Grenzen stoßen. Deshalb bieten einige Hersteller das Geräte für kleine und als zweites Modell eines für große Hunde an.

Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass die Geräuschkulisse des Schleifgerätes so niedrig wie möglich ausfällt. Je lauter es ist, desto nervöser könnte es den Hund machen. Auch ist zu beachten, dass die Geschwindigkeit mehrfach zu verstellen ist. Nicht immer muss mit voller Geschwindigkeit geschliffen werden.

Einige Modelle verfügen über eine Öffnung, wie bei einem Bleistiftanspitzer, in die die Kralle hineingesteckt wird. Darunter wird dann geschliffen. Andere bevorzugen das freihändige Schleifen. Hier liegt es an Ihnen, welche Variante Sie bevorzugen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass nicht jeder Hund mitspielt, wenn die Kralle in die Öffnung soll.

Wie gewöhne ich meinen Hund an das Krallenschneiden?

Wie so viele Lektionen des Hundes gehört auch diese zu den grundlegenden, die der Hund bereits im Welpenalter lernen bzw. an sie herangeführt werden sollte. Natürlich ist es unsinnig, einem Welpen die Krallen zu schneiden. Aber man kann sich regelmäßig, die Pfote geben lassen – das Loben und Belohnen natürlich nicht vergessen, nicht wahr?

Hat der erwachsene Hund das Krallenschneiden noch nicht gelernt, ist Geduld gefragt. Denn viele Hunde mögen es überhaupt nicht, wenn man ihre Pfote anfassen möchte. Versuchen Sie also zunächst einmal, scheinbar unbeabsichtigt, die Pfote zu berühren, vielleicht mit dem Arm oder dem Handrücken. Auch ist es möglich, nicht direkt die Pfote, sondern etwa den Unterarm zu berühren. Wenn das gut geht, kann man den Unterarm vielleicht auch mit der ganzen Hand umfassen.

Lässt der Hund sich dies gefallen, ist dies schon ein wunderbares Zeichen des Vertrauens. Dafür wird der Hund natürlich gelobt – indem Sie ganz sanft mit der Hand am Vorderbein herunterfahren und ihm über die Pfote und die Krallen streicheln. Auf diese Weise lernt er, dass die Berührung der Pfote etwas Gutes ist und mit Lob zu tun hat.

Es wird ihm daher bei der nächsten Pfotenberührung leichter fallen, dies zu zulassen, diese zu akzeptieren und vielleicht sogar zu genießen. Je öfter Sie diese Übung durchführen können, desto leichter wird es dem Hund fallen, das Krallenschneiden eines Tages über sich ergehen zu lassen.

Große Hunde, harte Krallen

Nein, es betrifft nicht nur die großen Hunde. Auch verschiedene kleinere Rassen können mit extrem harten Krallen zum Schneiden antreten. Und schon steht man vor der nächsten Herausforderung. Die Krallenzangen und Krallenscheren sind hiermit oftmals überfordert. Auch das Schleifgerät kann hier seine Grenzen finden. Zum Glück gibt es einige Tricks, mit denen es dann noch möglich wird.

  • Schneiden Sie die Krallen nach dem Gassigehen an Regentagen. Sie haben dann viel Wasser aufgenommen und sind somit weicher. Damit lassen sie sich einfacher schneiden.
  • Ist keine Chance auf Regen, kann man vielleicht zuvor den Hund im See oder im Fluss baden lassen. Ist auch dies nicht möglich, macht man ihm die Krallen einfach mit einem Schwamm nass. Je mehr Feuchtigkeit sie aufnehmen können, desto leichter wird das Schneiden. Vielleicht hat der Hund sogar seinen Spaß an diesem Gepütscher, wer weiß?

FAQ

Kategorisiert als:

Ratgeber,

Letzte Änderung: 31. Mai 2024