Hundeerziehung ist ein sehr umfangreiches Thema, das immer wieder für eine Menge Diskussionen sorgt. Damit ein Hund sich so benimmt, wie der Halter sich dies wünscht, sind viel Konsequenz, Gefühl und vor allem Geduld notwendig. Hundetrainer, Hundeschulen und jede Menge Ratgeber bieten hier Unterstützung. Daneben sind im Handel zahlreiche Produkte zu finden, die bei der Erziehung eines Hundes hilfreich sein sollen. Einige davon sind sinnvoll, manche völlig unnütz und sehr viele äußerst umstritten. Besonders die Verwendung von Ferntrainern sorgt in der Hundewelt immer wieder für sehr unterschiedliche Meinungen.

Unser Tipp: Persönlich halten wir nicht viel von dem Einsatz von Erziehungshalsbändern durch Anfänger. Wir empfehlen jedem den Besuch einer Hundeschule. Empfehlen können wir zum Beispiel diese günstige Online-Hundeschule.

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Der Ferntrainer als Erziehungshilfe

Ein Ferntrainer ist ein Erziehungshalsband. Diese Halsbänder werden für das Training auf Distanz verwendet und haben unterschiedliche Funktionsweisen. Ferntrainer machen den Hund auf falsches Verhalten aufmerksam und sollen damit dafür sorgen, dass das Tier dieses korrigiert. Der Handel bietet heute zahlreiche Varianten dieser Erziehungsbänder an. Sie werden angewendet, wenn der Hund das Zurückkehren zum Halter lernen soll, wenn er zu viel bellt oder Menschen anspringt. Weitere Möglichkeiten der Verwendung sind etwa, wenn der Hund Autos, Radfahrer oder Jogger jagt oder er im Garten an unerwünschten Stellen buddelt. Kurz kann gesagt werden, dass Ferntrainer immer dann zum Einsatz kommen können, wenn der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt. Wer diese Hilfsmittel zur Hundeerziehung verwendet, muss allerdings Übung darin haben. Sie sollten nur von Profis verwendet werden. Falsche Handhabung kann fatale Folgen haben.

Vorsicht bei Problemhunden

Wenn ein Hund Personen oder andere Hunde anbellt oder Jogger und Radfahrer jagt oder sogar angreift, so muss stets der Grund dafür herausgefunden werden. Für den Laien oder einen unerfahrenen Hundebesitzer ist der Grund des Verhaltens nicht immer eindeutig zu erkennen. Manchmal handelt es sich schlichtweg um Angst. Wird nun bei einem solchen Hund ein Erziehungshalsband verwendet, so kann diese Angst noch deutlich verstärkt werden. Der Hund verliert das Vertrauen in seinen Halter oder baut dieses erst gar nicht auf.

Angsthunde sind eine schlummernde Gefahr für Außenstehende aber auch die eigene Familie. Die Angst kann unvermittelt in Aggression wechseln.

Ein Angsthund ist eine große Aufgabe. Es dauert oft sehr lange und viel Geduld ist erforderlich, bis das Tier endlich wieder Vertrauen fasst. Auch bei Hunden, die zu Aggressionen neigen, ist von einem Ferntrainer absolut abzuraten.

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Erziehung mithilfe von Strom

Der Ferntrainer, der wohl am umstrittensten ist, ist das Teletakt Halsband. Dieses Gerät besteht aus zwei Teilen. Einem Halsband für den Hund und einem Handsender für den Halter. Verhält sich das Tier nun nicht wie gewollt, kann per Knopfdruck ein elektrischer Impuls ausgelöst werden.

Bereits hier beginnen die Diskussionen. Sagen die einen, dass der Hund diesen Impuls nur als unangenehm empfindet, so sagen andere, dass es ihm Schmerzen bereitet. Abhängig ist dies wohl auch von der Impulsstärke, die bei diesen Geräten entsprechend der Größe und des Gewichtes einstellbar ist. Teletakt Halsbänder werden gerne im Bereich der Jagd oder in Hundeschulen verwendet. Sie dienen zumeist dazu den Hund aus größerer Distanz zur Rückkehr zu bewegen oder dem Anti-Jagd-Training.

Gefahren des Teletakt

Bei dieser Art des Trainings handelt es sich um die negative Konditionierung. Der Hund wird für ein falsches Verhalten bestraft. Dabei wird zumeist mit einem leichten Impuls begonnen. Reagiert der Hund nicht, wird die Intensität erhöht. Eine Gefahr sind Ferntrainer, die auf sehr große Distanz funktionieren. Hier können rasch Fehler passieren. Ist der Hund außer Sichtweite, sieht der Halter, nicht ob der Hund auf Ruf direkt reagiert. Hat der Hund bereits den Rückweg angetreten, was der Halter aber nicht sehen kann und wird ein Impuls ausgelöst, so wird das Tier für das Zurückkommen bestraft. Genau dies hätte eine völlig falsche Konditionierung zur Folge. Mehr dazu in unserem Artikel zum Teletakt-Halsband.

Den Hund in der Nähe halten

Ein Ferntrainer, der dem Teletakt Halsband sehr ähnlich ist, ist der „unsichtbare Zaun“. Auch dieses Gerät arbeitet mit Strom und verfügt über Halsband und Sender. Will man nun den Hund in der Nähe des Hauses halten und ein Weglaufen verhindern, so wird einfach ein Radius eingestellt, in dem sich das Tier bewegen darf. Entfernt sich der Hund nun weiter als dieser Radius es erlaubt, so erhält er besagten Impuls. Der Hund wird nicht weitergehen und lernt, wie weit er sich vom Haus entfernen darf. Auch dieses Gerät wird im freien Gelände verwendet um zu verhindern, dass sich das Tier zu weit vom Halter entfernt.

Die Gesetzeslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Halsbänder mit elektrischen Impulsen sind in Deutschland im Bereich der Hundeerziehung nach wie vor in Verwendung, sind allerdings laut Tierschutzgesetz generell verboten. In Österreich und der Schweiz sind der Erwerb, die Verwendung und das Inverkehrbringen verboten. Auf Antrag kann in der Schweiz eine Verwendung zu therapeutischen Zwecken erlaubt werden. Vereine wie der VDH und der IRJGV setzen bereits seit Jahren lieber auf andere Erziehungsmaßnahmen und verzichten auf die Verwendung von Ferntrainern.

Erziehung mit Sprühstoß

Eine gemäßigte Version des Ferntrainers ist das Sprayhalsband. Diese Geräte funktionieren anstatt mit Strom mit dem Ausstoß eines Sprühnebels. Dabei kann es sich um eine geruchlose oder mit Zitronenduft angereicherte Flüssigkeit handeln. Der Hund hat beim Ausstoß der Flüssigkeit keinerlei Schmerzen aber er erschrickt. Das bedeutet, er wird durch den Schreck bestraft. Gerne wird diese Version des Ferntrainers als harmlose und schmerzfreie Methode propagiert. Der Hund hat zwar keine Schmerzen durch die Flüssigkeit, die in Halsrichtung ausgestoßen wird, jedoch wird er dennoch bestraft.

Bei einem Angsthund oder einem aggressiven Hund kann dies genauso negative Wirkungen haben wie das Teletakt Halsband. Dazu kommt, dass diese Halsbänder häufig viel zu spät auslösen und der Hund sein falsches Verhalten und die Bestrafung nicht miteinander verknüpft. Es kann damit zu einer völlig unerwünschten Verknüpfung kommen, die das Problem noch verstärken können. Gerne werden diese Geräte für ungestüme Hunde verwendet.

Damit der Hund nicht mehr so häufig bellt

Eine ähnliche Variante des Sprayhalsbandes wird für Hunde eingesetzt, die häufig bellen. Viele Hunde bellen im Garten bereits, wenn ein Passant einfach vorbeigeht. Dieses Verhalten kann sich derart steigern, dass der Hund alles und jeden anbellt, der sich nur nähert. Dabei steigert er dieses Verhalten so weit, dass er beinahe ununterbrochen bellt. Dies führt zumeist zu Unstimmigkeiten mit den Nachbarn. Das Verhalten des Hundes soll mit dem sogenannten Anti-Bell-Halsband korrigiert werden. Dieses Halsband besitzt eine Vibrationserkennung sowie ein Mikrofon.

Bellt der Hund, wird dies erkannt und der Hund erhält den Strafreiz. Hier kann es sich um einen Sprühstoß aber auch um einen Signalton handeln. Dies passiert völlig automatisch, ebenso wie die Steigerung der Intensität. Der Hundehalter muss also theoretisch nicht einmal zu Hause sein. Der Nachteil dieser Erziehungshalsbänder ist, dass auch entfernte Geräusche als bellen wahrgenommen werden können. Nun bellt der Nachbarhund und der eigene Hund wird dafür bestraft. Genau dies kann den Hund stark irritieren und verhindert damit auch den erwarteten Erfolg.

Alternative zum Ferntrainer

Auch jene Erziehungshalsbänder, die vom Gesetz erlaubt sind, dürfen nur von geübten Personen verwendet werden. Sie sollten stets den letzten Ausweg bei der Erziehung des Hundes darstellen.

Viele Hundetrainer und Vereine vermeiden heute alle Arten von Erziehungshilfen und setzen stattdessen auf die positive Konditionierung. Bei dieser Methode wird der Hund für sein korrektes Verhalten belohnt. Dies kann mithilfe von Leckerlis oder mit dem Lieblingsspielzeug erfolgen. Der Hund arbeitet gerne mit und ist motiviert. Zeigt der Hund Fehlverhalten, wird dies einfach ignoriert. Er erhält keine Belohnung. Mit der Zeit wird die Belohnung mit dem gewünschten Verhalten verknüpft und der Erfolg ist deutlich zu sehen.

Diese Art der Hundeerziehung erfordert viel Geduld seitens des Halters. Der Hund baut das notwendige Vertrauen zu seinem Halter auf, was für das zukünftige Zusammenleben grundlegend ist.

Frau trainiert Hund ohne Ferntrainer
Viele Hundetrainer und Vereine vermeiden heute alle Arten von Erziehungshilfen und setzen stattdessen auf die positive Konditionierung. | Foto: Amaviael / Depositphotos.com

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Letzte Änderung: 31. Mai 2024