Hunde besitzen eine sogenannte Wolfskralle. Diese wird auch als Afterkralle bezeichnet. Immer wieder kommt es vor, dass Hunde mir ihr irgendwo hängenbleiben und sich dadurch schwer verletzen. Aber was genau hat es mit dieser Kralle auf sich und warum haben Vierbeiner diese überhaupt? In diesem Beitrag erhalten Sie Informationen über die Wolfskralle und erfahren unter anderem, ob man sie entfernen darf oder nicht.
Was ist eine Wolfskralle?
Die Wolfskralle oder auch Afterkralle ist die erste Zehe an der Pfote. Sie kommt bei manchen Hunden an der Innenseite der Hinterläufe vor. Bei manchen Hunden ist sie auch an den Vorderpfoten zu finden. Da sie beim Laufen nicht mit dem Boden in Berührung kommt, kann sie sich nicht abschleifen und braucht ein gewisses Maß an Pflege. Die Wolfskralle ist vergleichbar mit dem großen Zeh des Menschen.
Warum haben Hunde eine Wolfskralle?
Die Wolfskralle war bei den Hunden aus alten Tagen ein Zeh. So wie der Mensch den Blinddarm nicht benötigt, hat die Natur erkannt, dass der Hund diesen „Zeh“ nicht braucht. Durch die Evolution hat er sich also langsam zu einer Kralle entwickelt. Diese hat keinerlei Funktion. Ihr Hund kann jedoch durch sie Verletzungen davontragen. Zum Beispiel dann, wenn er versehentlich mit ihr im eigenen Fell oder woanders hängenbleibt. Diese Verletzungen sind sehr schmerzhaft und enden nicht selten mit einer Blutung. Zudem kann es zu Entzündungen kommen. Aber wenn die Wolfskralle ohnehin keine Funktion aufweist, wäre es dann nicht sinnvoll, diese zu entfernen?
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Ist es sinnvoll, die Wolfskralle zu entfernen?
Nein! Es ist sogar laut dem deutschen Tierschutzgesetz verboten, die Wolfskralle zu entfernen, sofern nicht ein triftiger Grund wie eine Verletzung oder ähnliches vorliegt. In den meisten Fällen empfinden die Hundehalter die Wolfskralle als kosmetisches Problem und würden sie daher gerne entfernen lassen. Dies ist nicht erlaubt! Nur wenn ein medizinischer Grund wie eine schwerwiegende Entzündung, die nicht abheilen will oder eine Verletzung vorliegt, ist es erlaubt, die Wolfskralle durch einen Tierarzt entfernen zu lassen. Schließlich handelt es sich um einen Zeh, also um einen Körperteil, der dann in einer Operation entfernt, also amputiert werden muss. Wenn dieser gesund ist, muss er nicht entfernt werden. Auch ein Blinddarm beim Menschen, der keine Beschwerden verursacht, wird nicht operiert.
Sie darf außerdem bei Hunden, bei denen ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht oder die andere durch die Wolfskralle verletzten könnten oder bei Vierbeinern, die als Jagdhund im Einsatz sind, entfernt werden.
Kann man die Wolfskralle selbst entfernen?
Nein! Unter keinen Umständen sollten Sie versuchen, die Wolfskralle selbst zu entfernen. Dies sollte durch einen Tierarzt geschehen. Schließlich handelt es sich bei diesem Eingriff um eine Operation. Die Wolfskralle wird Ihrem Vierbeiner unter einer Narkose entfernt.
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Wie teuer ist die Entfernung der Wolfskralle?
Zunächst wird Ihr Tierarzt überprüfen, ob sie überhaupt entfernt werden muss oder ob im Falle einer Verletzung gute Heilungschancen bestehen. Falls sie entfernt werden muss, können die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Dies ist unter anderem davon abhängig, ob Ihr Liebling Schmerzmittel braucht oder nicht, wie aufwändig die Operation ist und wie die Nachsorge verläuft. Im Durchschnitt müssen Sie etwa mit 15 bis 100 Euro rechnen.
Der Tierarzt muss sich bei den Kosten nach der sogenannten GOT, der Gebührenverordnung für Tierärzte richten. Die Kosten sind unter anderem davon abhängig ob es sich um ein erwachsenes Tier oder einen Welpen handelt. Es können nicht nur Kosten für die Operation entstehen, sondern auch für die weitere Behandlung wie die Vor- und Nachuntersuchung, Operationsmaterial und für eine eventuell erforderliche Röntgenaufnahme, um zu ermitteln, wie die Wolfskralle verankert ist und ob sie Knochen enthält usw.
Wenn Sie eine Krankenversicherung für Ihren Vierbeiner abgeschlossen haben, übernimmt diese für gewöhnlich die Kosten für die Operation, sofern der Eingriff einen triftigen Grund wie eine Verletzung oder schwerwiegende Entzündung hat.
Wie kann man Verletzungen an der Wolfskralle vermeiden?
Die beste Lösung, um Verletzungen an der Wolfskralle möglichst zu vermeiden ist, das regelmäßige Kürzen der selbigen. Zwar kann es auch bei kürzeren Wolfskrallen immer noch zu einer Verletzung kommen, aber das Risiko dafür sinkt deutlich. Für Ihren Liebling wird es schwieriger, mit einer kurzen Kralle irgendwo hängen zu bleiben als mit einer langen Kralle.
Wie hoch ist das Verletzungsrisiko an der Wolfskralle?
Wie hoch das Verletzungsrisiko an der Wolfskralle ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem von der Krallenlänge. Beim Gehen berührt die Wolfskralle den Boden nicht. Das heißt, sie schleift sich nicht auf natürliche Weise ab und wächst immer weiter. Wenn Sie nicht regelmäßig geschnitten wird, kann die Kralle wie ein Ring zusammenwachsen. Dies wiederum kann zu Entzündungen führen. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, ist es also wichtig, dass die Kralle regelmäßig von Ihnen oder Ihrem Tierarzt gekürzt wird. Dadurch wird gleichzeitig auch das Risiko gesenkt, dass der Hund mit der Wolfskralle irgendwo hängenbleibt, sich verletzt, andere verletzt oder sich die Kralle sogar ausreißt oder sie bricht. Dies sind für Ihren Vierbeiner sehr schmerzhafte Verletzungen.
Bei der Wolfskralle muss zwischen zwei verschiedenen Varianten differenziert werden. Bei manchen Tieren ist sie fest mit dem Knochen und den Sehnen verankert, sodass sie nur wenig beweglich ist. Bei anderen wiederum, sitzt die Wolfskralle verhältnismäßig lose in der Haut. Dennoch sollten Sie nicht versuchen, die Kralle zu ziehen, um das Verletzungsrisiko für Ihren Hund zu senken.
Es handelt sich um eine Operation, genau genommen um die Amputation des „großen Zehs“. Die Operation wäre ohne Narkose viel zu schmerzhaft für Ihren Hund. Zudem kann es dabei zu starken Blutungen kommen, die fachgerecht versorgt werden müssen. Aus diesem Grund darf nur der Tierarzt die Wolfskralle entfernen und das auch nur, wenn ein medizinisches Problem besteht, wie ein Tumor, Entzündungen oder Verletzungen.
Wenn es sich um eine sehr bewegliche Wolfskralle handelt, besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Dadurch das die Kralle beweglich ist, kann es vorkommen, dass der Hund leichter irgendwo hängen bleibt. Dies gilt vor allem für längere Wolfskrallen. Ihr Liebling kann dann beispielsweise wenn er sich kratzt mit der Kralle im Fell hängenbleiben oder aber er verletzt sich unter Umständen während des Spielens und Tobens. Das Risiko können Sie eindämmen, wenn Sie Ihrem Vierbeiner regelmäßig die Krallen kürzen. Hierzu zählt auch die Pflege der Wolfskralle.
Häufige Verletzungen der Wolfskralle sind das Abbrechen oder gar Ausreißen der Wolfskralle. In diesem Fall sollten Sie Ihren Hund sofort zum Tierarzt bringen, damit die Wunde versorgt werden kann. Nur dadurch lassen sich weitere Komplikationen wie Entzündungen verhindern.
Das Kürzen der Wolfskralle hat zudem einen weiteren Vorteil. Sie verhindern, dass sie ins Gewebe einwächst, was sehr schmerzhaft für Ihren Hund ist und starke Entzündungen hervorrufen kann. Überprüfen Sie die Kralle am besten regelmäßig. Sie sollte etwa alle 6 Wochen gekürzt werden. Die Wolfskralle können Sie wie die übrigen Krallen des Hundes mit einer Krallenzange kürzen. Achten Sie dabei stets darauf, diese nicht zu stark zu kürzen, da Sie sonst das Leben in der Kralle durchtrennen. Dies ist für Ihren Liebling sehr schmerzhaft. Es kommt zu starken Blutungen, wodurch wiederum Entzündungen entstehen können, wenn die Wunde nicht richtig versorgt wird. Sollten Sie sich diese Aufgabe nicht selbst zutrauen, kann Ihr Tierarzt die Krallenpflege für Sie übernehmen.
Haben alle Hunde Wolfskrallen?
Viele Hunde verfügen an der Vorderpfote über eine Wolfskralle während andere Hunde diese auch an den Hinterpfoten aufweisen. Bei einigen Tieren hängt diese relativ lose an der Haut. Bei anderen wiederum ist sie fest an den Sehnen und Knochen verankert. Auch viele Katzen besitzen eine solche Kralle.
Mittlerweile gibt es aber immer mehr Hunderassen, die überhaupt keine Wolfskralle mehr haben. Durch Züchtungen wird versucht, sie wegzuzüchten. Während manche Hundebesitzer sich dies aus kosmetischen Gründen wünschen, wünschen es sich meisten Hundeliebhaber wohl eher, weil sie in vielen Fällen ein erhöhtes Verletzungsrisiko darstellt.
Insbesondere große Hunderassen besitzen meistens noch eine Wolfskralle wie zum Beispiel die Folgenden:
- Afghane
- Beauceron
- Berger de Brie
- Berner Sennenhund
- Bracco Italiano
- Briard
- Deutsche Dogge
- Golden Retriever
- Labradore
Aber auch kleine Hunderassen können eine Wolfskralle haben, wie zum Beispiel der Yorkshire Terrier. Beim Chihuahua tritt sie eher selten auf.
Die Wolfskralle ist abgebrochen – was nun?
Es kann immer mal passieren, dass sich Ihr Hund verletzt. Aus diesem Grund sollten Sie nicht nur für Ihre Familie und sich Materialien für die Erstversorgung im Haus haben, sondern auch für Ihren Hund stets Verbände und Jodsalbe. Der Gang zum Tierarzt ist dennoch in den meisten Fällen erforderlich!
Geringe Verletzungen an der Wolfskralle behandeln
Wenn es sich lediglich um eine geringe Verletzung handelt, schauen Sie sich an, an welcher Stelle die Kralle gebrochen ist. Sollte die Verletzung nicht bluten, können Sie Ihrem Hund einen Salbenverband anlegen. Tragen Sie die Jodsalbe auf den Bruch auf. Durch den Verband wird verhindert, dass Keime und Schmutz in die Wunde eindringen und es zu einer Entzündung kommt.
Lösen Sie den Verband einen Tag später und schauen Sie, ob Sie die Wolfskralle nun kürzen können. Wenn dies möglich ist und die Stelle nicht blutet, tragen Sie Jodsalbe auf die Kralle auf. Sie wird nun ganz normal wieder nachwachsen. Kürzen Sie die Wolfskralle regelmäßig, um weitere Verletzungen möglichst zu vermeiden.
Eine blutige Wolfskralle behandeln
Falls Ihr Hund an der Wolfskralle verletzt ist und diese blutet, schauen Sie zunächst nach, ob sie nur abgebrochen ist oder ob eine Verletzung am Krallenbett vorliegt. Bei einer Verletzung des Krallenbettes verbinden Sie die Wunde und bringen Sie Ihren Vierbeiner sofort zum Tierarzt. Dieser wird dann entscheiden, ob die Wolfskralle operativ entfernt werden muss oder ob eine andere Art der Versorgung in Frage kommt.
FAQ
🐶 Was ist eine Wolfskralle?
Bei der Wolfskralle, auch Afterkralle genannt, handelt es sich um die erste Zehe an der Pfote. Bei manchen Hunden ist diese auf der Innenseite der Hinterläufe zu sehen. Sie ist vergleichbar mit dem großen Zeh eines Menschen.
🐶 Hat jeder Hund eine Wolfskralle?
Nicht jeder Hund hat eine Wolfskralle. Immer mehr Züchter versuchen, die Wolfskralle wegzuzüchten, weil sie für den Hund keine Funktion besitzt und sie ein erhöhtes Verletzungsrisiko mit sich bringt.
🐶 Welche Hunde haben eine Wolfskralle?
Hunderassen, bei denen die Wolfskralle besonders häufig vorkommt sind vor allem große Hunderassen wie der Afghane, Beauceron, Berger de Brie, Berner Sennenhund, Bracco Italiano, Briard, Deutsche Dogge, Golden Retriever und Labradore. Auch bei kleinen Hunderassen wie dem Yorkshire Terrier kann eine Wolfskralle vorkommen. Bei einem Chihuahua kommt sie nur noch selten vor.
🐶 Kann ich die Wolfskralle selbst entfernen?
Grundsätzlich ist es vom Tierschutzgesetz verboten, die Wolfskralle zu entfernen, wenn dazu kein triftiger Grund wie eine Verletzung oder Entzündung besteht. Aber auch, wenn Ihr Hund an der Wolfskralle verletzt ist, können Sie diese nicht einfach ziehen. Ihr Hund würde dann unnötig starke Schmerzen erleiden und die dabei entstehende Wunde kann sich entzünden. Wenn die Wolfskralle entfernt wird, kommt es zu einer starken Blutung. Nur ein Tierarzt kann und darf sie entfernen. In den meisten Fällen ist die Entfernung ein operativer Eingriff unter Vollnarkose.