Wahrscheinlich kennen Sie das folgende Szenario nur zu gut: Sie wollen eine neue Lektion mit dem Hund üben und was fehlt? Richtig – die Leckerlis sind wieder einmal alle. Damit dies nicht andauernd passiert, ist es eine Überlegung wert, sich entsprechend auszurüsten und ab sofort die Hundekekse selber zu backen, wenn der Vorrat auf den Rest zugeht.
Im Grunde ist das Backen von Hundekeksen ganz einfach, wenn man passende Rezepte zur Hand hat und sich ein wenig mit Keksebacken auskennt. Doch auch der Anfänger kann explizite Rezepte und Backanleitungen finden. Ein paar Klicks und schon ist der Keksvorrat für den Hund wieder aufgefüllt. Zudem kann man die Inhaltsstoffe selber bestimmen. So hat man immer das Passende da. Immer die Hundekekse, die der Hund auch tatsächlich frisst.
Leckerlis – aber preisgünstig bitte
Seien wir ehrlich: Wer seinem Hund regelmäßig Leckerlis gibt und sie vielleicht zusätzlich zum Erlernen neuer Lektionen nutzt, muss ganz schön tief in die Tasche greifen. Günstig sollte man die Leckerlis nicht nennen. Klar – es kommt auf die Sorte an. Und dennoch kann man alleine für die Leckerchens ein Vermögen im Futtermarkt lassen. Das muss aber nicht sein. Man kann viel Geld einsparen, wenn man die Leckerlis selber bäckt. Zu schwierig? Zu zeitaufwendig? Stimmt ja gar nicht!
Wir kennen es ja auch aus der Küche für uns Menschen: Kochen wir selber mit möglichst frischen Zutaten, werden alle Gerichte automatisch günstiger als würden Fertiggerichte oder solche vom Lieferdienst verwendet. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass eventuell sogar weniger Müll anfällt.
Ebenso wird es Ihnen mit den Hundekeksen ergehen, wenn Sie die erste Phase überstanden haben. Und das Beste: Sie werden für Ihren vierbeinigen Freund immer ausreichend Belohnungsmaterial vorrätig haben, sodass Sie jederzeit mit neuen Lektionen oder einfach einmal einem Leckerchen extra seine Liebe erwidern können.
Große oder kleine Hundekekse?
Wenn man diese Frage doch nur beantworten könnte. Natürlich möchte man seinem Hund ab und an ein richtig tolles Leckerchen für zwischendurch gönnen. Das können dann auch gerne einmal größere Hundekekse sein. Wer die Hundekekse jedoch als Belohnung im Training verwenden will, der benötigt kleine Stückchen.
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Hierfür lässt sich allerdings eine fantastische Lösung finden. Zu diesem Zweck wurden nämlich so genannte Backmatten erfunden. Diese werden aus Silikon gefertigt, sind also langlebig und leicht zu reinigen. Diese Backmatten bringen kleine Kekse hervor, die sich hervorragend zum Belohnen eignen.
Natürlich muss man nicht zwangsläufig mit der Kugelform arbeiten. Sicherlich ist diese Form sehr praktisch. Doch gibt es noch viele andere Formen, die auch das menschliche Auge erfreuen und dem Backen eine spaßige Note geben. Hundeknochen, Herzen, Donutringe, Hundepfoten, Blumen, Tannenbäume, Gugelhupf, Sterne, Quadrate, Vierecke – suchen Sie einfach im Internet nach Backmatten für Hundeleckerli.
Sie werden sehen, die Auswahl ist wirklich riesig. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Kekse in unterschiedlichen Größen gebacken werden wollen. Somit muss man natürlich auch unterschiedliche Backmatten mit unterschiedlich großen Keksen bereithalten. Und das Tolle an einer Backmatte ist, dass sie auch für die „menschlichen“ Kekse genutzt werden können. Dann können Sie gemeinsam mit Ihrem Hund ein wenig knabbern.
Nein, Sie brauchen die Frage gar nicht stellen: Eine Backmatte ist nicht zwingend erforderlich. Viele Rezepte ergeben einen eher „normalen“ Keksteig in Bezug auf die Konsistenz. Somit kann er ganz normal ausgerollt und die Kekse ausgestochen werden. Allerdings sind die meisten Keksformen eher groß, sodass die Keksmatten sich ganz besonders für die kleinen Kekse zum Belohnen empfehlen. Selbstverständlich aber können die festen Keksteige auch in wirklich kleine Kekse zerschnitten werden. Optionen diesbezüglich gibt es viele.
Backen – Mehl – aber für den Hund?
Diese Frage wird die Gemeinde der Hundebesitzer sicherlich spalten. Denn nach wie vor ist Getreide in sehr vielen Hundefuttersorten zu finden. Doch ist der Zusammenhang zwischen verschiedenen Erkrankungen und dem Getreide nachgewiesen worden. Somit sollte man natürlich bei Hunden, die empfindlich auf Getreide reagieren, auf getreidefreie Rezepte zurückgreifen. Glücklicherweise gibt es ausreichend Rezepte, sodass man sich diesbezüglich frei entscheiden kann.
Achtung, Achtung – nicht am Tisch
So sehr das Backen mit den Backmatten für den Hund auch Spaß macht, so sorgfältig sollte man mit dem Verteilen sein. So sollten niemals Leckerli verteilt werden, wenn die Menschen zum Essen am Tisch sitzen. Wir Hundehalter wissen ja, dass die Fütterungszeit vom Hund von der des Menschen getrennt sein sollte. Wer also vom Essenstisch aus Leckerli an den Hund verteilt, sollte sich nicht wundern, wenn diese eine neue Marotte ausbildet – nämlich das Lungern bei Tisch.
Natürlich sagt man sich immer wieder, dass man ihm nichts geben darf. Aber die Inkonsequenz kennen wir doch irgendwie alle, oder zumindest viele von uns. Hunde sind diesbezüglich allerdings sehr eigen. Hat man ihnen diese Türe erst einmal geöffnet, verlangen sie bald ihren eigenen Teller bei Tisch. Ein absolutes No-Go. Diese falsche Verbindung zwischen Tisch und Leckerchen sollte man gar nicht erst aufbauen. Man kann sie nämlich nur schwer wieder kappen.
Aber auch im Training wird nur für eine korrekt abgelieferte Aufgabe belohnt! Auch wenn Sie das Leckerli bereits in der Hand haben, wird es bei unvollständiger Erledigung oder Verweigerung natürlich nicht gegeben. Dies sind die Grundlagen eines erfolgreichen Trainingsablaufs. Vergessen Sie dies nicht, nur weil Sie sich in einem Backrausch befinden.
Zurück zu den Zutaten und was alles erlaubt ist
Der große Vorteil des Selberbackens der Hundekekse ist natürlich, dass man alle Zutaten, die dem Hund nicht guttun oder die er ablehnt, einfach nicht verwendet. Das Thema „Getreide“ sollte jeder individuell entscheiden. Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe oder ähnliches werden bei der Eigenproduktion natürlich vollständig weggelassen.
Dies ist übrigens einer der Gründe, aus denen Hundehalter mit dem Hundekeksbacken beginnen. Sie wollen ihren Hunden, vielleicht weil sie empfindsam darauf reagieren, vielleicht weil sie einfach von gesundem, möglichst natürlichem Futter für Hunde überzeugt sind, nur das bestmögliche Futter, diesmal in Form eines Leckerchens, anbieten.
Auch Hunde, die aus gesundheitlichen Gründen verschiedene Nahrungsmittel meiden müssen, können individuell mit Hundekeksen versorgt werden, da die Zusammenstellung ja variiert werden kann. Somit kann auch der Hund, der niemals die Leckerlis von der Hundekeks-Theke im Futtermarkt fressen durfte, endlich mit seinen Lieblings-Schmankerln versorgt werden.
Mögliche Zutaten einmal kurz aufgelistet – denn die Liste kann eigentlich niemals lang genug sein, um Abwechslung zu schaffen:
- Fisch, natürlich grätenlos
- Fleisch
- Gemüse (gerne auch individuell auf den Hund oder die eigenen Vorlieben, sowie regional und überregional / international getrennt)
- Obst
- Eier
- Milchprodukte – Joghurt, Quark, Frischkäse, Schmand, Sahne, Milch
- Nüsse und Sämereien (eventuell gehackt, geschrotet oder gemahlen)
- Getreide, genau gesagt Mehl sollte ausschließlich als Bindemittel verwendet werden (mehr dazu hier). Dies gilt ebenso für Reis. Ist eine Glutenunverträglichkeit, die es auch bei Hunden geben kann, vorhanden, sollte auf Mais- oder Buchweizenmehl ausgewichen werden. Grundsätzlich ist das Buchweizenmehl sehr empfehlenswert, da es weniger Allergene beinhaltet als andere Getreidesorten.
Sollten Sie von Unverträglichkeiten wissen, sind diese Nahrungsmittel von der Liste zu streichen. Verwenden Sie neue Nahrungsmittel, achten Sie darauf, wie der Hund darauf reagiert. Fällt die Reaktion negativ aus, sollten auch diese von der Liste der möglichen Inhaltsstoffe verschwinden.
NO-GO’s der Zutaten
Es gibt diverse Nahrungsmittel, die nicht für Hunde geeignet sind. Sei es, dass sie zu gesundheitlichen Problemen führen, sei es, weil sie den Geruchs- und Geschmackssinn negativ beeinflussen. Sie sollten bekannt sein, damit man gar nicht erst in Versuchung gerät, sie zu verwenden:
- Zucker
- Alle Zuckerersatzstoffe, allen voran Xylit – ACHTUNG, Xylit ist tödlich für Hunde!!! Selbst kleinste Dosen können zum Tode führen. Lassen Sie es also gar nicht erst so weit kommen und verbannen Xylit aus einem Hundehaushalt!
- Schokolade
- Kakaopulver
- Backpulver
- Die meisten schmackhaften Gewürze (sie werden in den Hundekeksen nicht benötigt.)
- Knoblauch, auch Knoblauchpulver / -granulat
- Zwiebeln
- Tomaten
- Auberginen
- Hülsenfrüchte aller Art
- Weintrauben sowie auch Rosinen
- Avocado
- Rohe Kartoffeln (gekochte Kartoffeln ohne Schale wie auch Kartoffelmehl können in kleinen Mengen verarbeitet werden)
Sie sehen, diese Liste ist gar nicht einmal so klein. Halten Sie sie stets bereit, damit nicht aus Versehen zur falschen Zutat gegriffen wird.
Wie würden sich Unverträglichkeiten in Bezug auf die Zutaten bemerkbar machen?
Die häufigsten Symptome sind Erbrechen, Durchfall sowie eine Schleimhautentzündung. Oftmals geht diesen Symptomen ein allgemeines Unwohlsein voraus. In schweren Fällen kommt es sofort zu den genannten Symptomen.
Mitunter zeigt sich eine Affinität zu einer Zutat aber auch in Hautreaktionen wie Juckreiz oder Rötung. Sie kennen Ihren Hund am besten. Dies gilt auch für seine Futtergewohnheiten. So wird es Ihnen vermutlich leichtfallen, den Übeltäter, also die betreffende Zutat, zu erkennen und beim nächsten Backen nicht mehr einzusetzen.
Wie werden die Hundekekse am besten aufbewahrt?
Es kommt auf die Inhaltsstoffe an, wie die Aufbewahrung vorgenommen werden muss. So können Vollkornkekse, also alle Leckerlis ohne Fleischzusatz, problemlos trocken und kühl in einer Blechdose oder aber einem Pappkarton bis zu 3 Wochen aufbewahrt werden, ohne Schaden zu nehmen.
Wer in großen Mengen gebacken hat, kann sich des Einweck-Tricks bemühen. Richtig – füllen Sie die Kekse in Gläser mit funktionierenden Twist-Off-Deckeln und kochen Sie sie ein. So sind sie luftdicht verschlossen und eventuelle Keime wurden beim Einkochen vernichtet. So können sie sich bis zu einem halben Jahr im Glas halten. Sollten Sie auf diese Option zurückgreifen wollen, lassen sich Bücher mit entsprechenden „Einweck-Rezepten für Hunde“ empfehlen. Sie sind ihr Geld auf jeden Fall wert!
Die Lagerung der „Fleisch-Leckerli“ ist nur im Kühlschrank möglich. Auch dort halten sie sich nur wenige Tage. Allerdings könnte man sie portionsweise einfrieren, um sie bei Bedarf aufzutauen. Auch für die fleischige Variante gibt es Möglichkeiten des Einkochens. Doch auch hier wird auf die entsprechende Literatur zum korrekten Konservieren verwiesen, um die wertvollen Produkte durch falsche Handhabung nicht zu schädigen.
Einige Rezepte gefällig?
Richtig – ein solcher Beitrag kann nicht ohne einige Rezepte beende werden. Mal mit, mal ohne Fleisch, okay?
Die Leberwurstschmanker
- Je 200 g grobe und feine Haferflocken
- 200 g Leberwurst (feine oder grobe, je nach Wunsch oder Vorhandensein im Kühlschrank)
- 300 g Hüttenkäse
- 1 ½ EL Olivenöl
- 1 kleines Ei
Vermengen Sie diese Zutaten zu einem geschmeidigen Keksteig, der sich leicht ausrollen lässt. Stechen Sie die Kekse in der gewünschten Größe aus und legen Sie sie auf ein Backblech mit Backpapier. Bei 180°C werden die Kekse im nicht vorgeheizten Backofen für 30 Minuten gebacken. Lassen Sie sie gut auskühlen, bevor Sie sie zum Lagern in den Kühlschrank geben bzw. sie portionsweise einfrieren.
Leckerlis mit Quark und Hack vom Rind
- 100 g – 200 g Hack vom Rind
- 150 g Quark
- 6 EL Milch
- 6 EL Sonnenblumenöl
- 200 g Vollkornmehl (alternativ Buchweizenmehl)
- 1 Eigelb
Heizen Sie zunächst den Backofen auf 200°C vor.
Vermischen Sie die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig, der sich gut ausrollen lässt. Bei Bedarf geben Sie noch ein wenig Mehl hinzu. Die Kekse werden ausgestochen.
Platzieren Sie die Kekse auf dem mit Backpapier ausgelegtem Backblech und backen Sie sie für 30 Minuten.
Gut ausgekühlt werden sie nun portionsweise verpackt oder in einer Blechdose verwahrt. Kühlschrankverwahrung ist notwendig.
Obst-Kekse
Sie werden auch gerne als „Zahnputzkekse“ bezeichnet, da sie sehr hart sind und der Hund beim Zerbeißen gleichzeitig Plaque beseitigen kann.
- 120 g Haferflocken
- 300 g Weizenvollkornmehl (alternativ Buchweizen- oder Maismehl)
- 1 EL Olivenöl
- 1 Ei
- 100 g Apfelmus, alternativ Birnen- oder Bananenmus
Es wird ein geschmeidiger Teig erstellt, der ausgerollt wird. Stechen Sie die Plätzchen aus und legen Sie sie auf ein mit einer Dauerbackfolie ausgelegtes Backblech.
Sie werden bei 150°C für gut 40 Minuten gebacken und anschließend ausgekühlt. Da diese Kekse kein Fleisch enthalten, können sie in einer Blechdose oder einem Pappkarton aufbewahrt werden.
Rezepte gibt es unendlich viele. Machen Sie sich auf die Suche. Sie werden sehen, der Hund wird sich nie wieder über „immer die gleichen Leckerli“ beschweren können (wenn er sprechen könnte).
FAQ
🐶 Warum sollte ich die Hundekekse selber backen?
Wer die Leckerli für seinen Hund selber bäckt, hat die Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Somit können solche vermieden werden, auf die es eine allergische Reaktion gibt oder die dem Hund auf andere Weise nicht guttun. SIE bestimmen, welche Zutaten verarbeitet werden.
🐶 Braucht man denn wirklich Hundekekse für die Bindung zum Hund?
An diesem Punkt scheiden sich die Gemüter. Natürlich ist das Training mit Hilfe der Leckerli einfacher. Andererseits kann man auch schnell zu viele Belohnungen verteilen oder auch zwischendurch einmal etwas fallen lassen. Nein, wirklich brauchen tut man sie nicht. Aber sie erleichtern das Leben, das Arbeiten mit dem Hund. Es braucht allerdings auch Konsequenz.
🐶 Wie groß sollten Hundekekse sein?
Sollen Sie im Training zum Belohnen eingesetzt werden, sollten die Kekse sehr klein sein, kleine Kugeln oder wie es so schön heißt, circa Daumnagel groß. Als kleiner Imbiss für zwischendurch darf so ein Keks auch gerne etwas größer sein. Das Gute am selbstgebackenen Keks ist, dass Sie selber bestimmen, wie groß er werden soll. Dem Hund ist es nämlich egal.
🐶 Wie lange sind selbstgebackene Hundekekse haltbar?
Es muss unterschieden werden zwischen „mit Fleisch“ und „ohne Fleisch“. Ohne Fleisch handelt es sich um Vollkornkekse, die problemlos für bis zu 3 Wochen in der Metalldose oder dem Pappkarton aufbewahrt werden können. Alle Kekssorten mit Fleisch sollten im Kühlschrank, alternativ im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Es empfiehlt sich, sie sofort portionsweise zu verpacken. So behält man auch besser den Überblick.