Wer diesen Hund noch nie zuvor gesehen hat, wird vielleicht erst einmal ein wenig schmunzeln. Denn der Picardie Schäferhund hat ein lustiges Erscheinungsbild. Richtig verschmitzt sieht er aus. Dennoch sieht man ihm den Schäferhund sofort an. In Deutschland ist er nicht sonderlich bekannt. Gerade deshalb ist es an der Zeit, diesen Hund einmal vorzustellen und vielleicht bei dem einen oder anderen das tiefgreifende Interesse für diese Hunderasse zu wecken.
Charakter des Picardie Schäferhund
Diese Hunderasse ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Sie geht sehr weit zurück, sodass sich im Laufe der Jahre sehr viele Kompetenzen entwickelt haben. Heute ist er nur noch selten im echten Arbeitsdienst in der Herde zu finden. Vielmehr hat er sich einen sehr guten Namen als Familienhund gemacht.
Der Picardie Schäferhund ist die Ruhe in Person. Unsicherheit, Aggressivität oder Angst sind ihm absolut fremd. Zudem ist er klug und sehr beherzt. Damit besitzt er die besten Voraussetzungen, um die Herde zu behüten, zu bewachen. Selbstverständlich kann er nicht nur die Herde behüten. Auch das Grundstück und seine Menschen hütet er wie seinen Augapfel. Er liebt nicht nur die Gesellschaft der Menschen im Allgemeinen. Im Besonderen liebt er vor allem die Gesellschaft von Kindern.
Prächtige Exemplare, die gehütet werden müssen. Da er ein sehr feinfühliges Wesen hat, benötigt er eine enge Anbindung an seine Menschen. Daher darf er auf keinen Fall in einen Zwinger gesteckt oder stets auf dem Hof gelassen werden.
Fremde werden zurückhaltend aber nicht abweisend beobachtet. Doch schaut er sich jeden Neuzugang lieber erst einmal ganz genau an, bevor er sich zutraulich gibt.
Der Picardie Schäferhund ist ausdauernd, wendig und sehr temperamentvoll, sodass er eine entsprechend aktive Familie finden muss. Denn er braucht Menschen, die mit ihm mithalten können. Gerne wird er seine Menschen beim Joggen oder Fahrradfahren begleiten.
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Allerdings darf man, wenn man sich für ihn interessiert, nicht täuschen. Wie jeder Hütehund ist er kein Hund für einen Anfänger. Es sollte Erfahrung und Hundeverstand vorhanden sein. Jeder Hütehund bringt eine gewisse Eigenständigkeit und Sturheit mit. Das bedeutet, dass man fähig sein muss, Kompromisse einzugehen, ohne die Führung des familiären Rudels abgeben zu müssen.
Der geschichtliche Hintergrund des Picardie Schäferhund
Im Nordwesten Frankreichs gibt es eine Region, die Picardie genannt wird. Sie ist zugleich der Namensgeber dieses Hundes. Genau genommen haben wir es mit einer uralten Hunderasse zu tun. Jedoch ist sie aufgrund ihrer ursprünglichen Aufgabe nicht sehr bekannt gewesen. So ist sie dem Klub für französische Schäferhunde erst um die 1898 ins Auge gefallen, sodass sie endlich im Jahr 1925 die Anerkennung fand. Aber erst im Jahr 1955 erfolgte die offizielle Anerkennung durch den FCI. Der Standard wurde im Laufe der Jahre mehrfach angepasst. Wie bei vielen Schäferhunderassen hat sich auch bei dieser herausgestellt, dass es sich um einen regionalen Schlag handelt.
In Deutschland gibt es nicht viele Exemplare. So ist es nicht verwunderlich, dass pro Jahr nur knapp 50 Welpen dieser Hunderasse auf die Welt kommen.
Die Farben des Picardie Schäferhund
Das Fell des Picardie Schäferhundes ist etwas speziell. Es scheint zu allen Seiten irgendwie in Puscheln abzustehen. Selbst die aufrechtstehenden Ohren, die ebenfalls sofort ins Auge fallen, scheinen verwuschelt zu sein. Das Fell ist mittellang, sodass es einen gewissen Pflegebedarf besitzt. Stellen Sie sich darauf ein, ihn regelmäßig zu bürsten. Hinsichtlich der Farbe stehen folgende Optionen zur Verfügung: Schwarz, rehfarben, grau, blau / silber, orange / mahagoni. Sie können auch kombiniert sein.
Welche Ansprüche stellt der Picardie Schäferhund?
Dieser Hund benötigt Familienanschluss und eine sanfte, aber konsequente Hand. Da er seine Menschen so dermaßen liebt, benötigt er unbedingt ein Domizil im Haus. Trotzdem sollte ein großer Garten zur Verfügung stehen, denn er liebt es, sich täglich eigenständig Bewegung zu verschaffen.
Er ist ein Hütehund und damit besitzt er einen recht hohen Bewegungsbedarf. Nein, er bedarf keine 40 bis 100 Kilometer täglicher Bewegung mehr. Die Zeiten beim Hüten der Herde sind vorbei. Dennoch sollte er mehrmals am Tag einen langen Spaziergang, Radtouren oder die große Joggingrunde für sein körperliches Wohlbefinden erhalten.
Wie gesagt: Man darf keine Couch-Potato sein, wenn man sich für ihn entscheidet. Leider ist dies nicht ausreichend, um auch seinen Intellekt auszulasten. Intelligenzspielzeug, apportieren oder andere Disziplinen in der Hundeschule, die ihm gefallen,
Der Picardie Schäferhund und seine Gesundheit
Die Grundkonstitution dieser Hunderasse ist recht robust. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es weltweit nur eine relativ geringe Anzahl gibt. Diese geringe Hundezahl birgt ein recht hohes Inzestrisiko, das niemals vollkommen ausgeschlossen werden kann. Dass die vorhandenen Hunde dennoch sehr robust sind, ist ausschließlich den guten Zuchtbemühungen zu verdanken.
Alle Zuchthunde werden unter anderem auf HD (Hüftgelenksdysplasie) geprüft, da große Hunderassen allgemein mit diesem Problem konfrontiert sind. Dadurch hat man auch diese Erkrankung recht gut im Griff.
Vor- und Nachteile des Picardie Schäferhund
Wer einen Picardie Schäferhund sein Eigen nennt, dem wird es an Gesprächspartnern nicht mangeln. Da diese Hunderasse sehr selten ist, möchten Hundefreunde überall mehr über sie in Erfahrung bringen.
Grundsätzlich kann man diesem Hund, der sich sehr gerne in die Familie einbringt, keine Nachteile nachsagen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dieser Hund wirklich viel Bewegung braucht. Man sollte also schauen, ob diese Aufgabe überhaupt in den persönlichen Tagesplan hineinpasst. Aufgrund seines ausgeglichenen Wesens kann man sich, bei guter Grunderziehung und Sozialisierung, nahezu überall mit hin nehmen, wo auch große Hunde willkommen sind.
Der perfekte Mensch für einen Picardie Schäferhund
Der perfekte Mensch für den Picardie Schäferhund ist sportlich aktiv und liebt die Bewegung an der frischen Luft. Das ist perfekt, denn dieser Hund braucht viel Bewegung. Joggen, Radfahren, lange Wanderungen oder Spaziergänge sollten gut mit intellektuellen Aktivitäten kombiniert werden.
Der perfekte Mensch für den Picardie Schäferhund möchte seinen Hund als Mitglied der Familie wissen. Da sich dieser Hund gut einfügen und seine Menschen behüten und bewachen wird, passen beide gut zusammen.
Der perfekte Mensch für den Picardie Schäferhund besitzt ein geräumig geschnittenes Haus / Wohnung mit direkt angrenzendem, großem Garten. Allerdings wird dieser Hund darauf bestehen, im Haus bei den Menschen zu nächtigen.
Die Welpen des Picardie Schäferhund kaufen
Wirklich viele Züchter des Picardie Schäferhundes gibt es nicht. Dies gilt nicht nur für Deutschland. Deshalb sollte man, ist man an dieser fantastischen Hunderasse interessiert, rechtzeitig einen der wenigen Züchter kontaktieren. Nur bei ihnen bekommt man das „Original“.
Die Ausstattung für einen Picardie Schäferhund
Die Grundausstattung, die jeder Hund in seinem neuen Zuhause benötigt kennen Sie sicherlich: Futter- und Wassernapf, Halsband, evtl. Hundegeschirr (gut angepasst), 1 lange und 1 kurz Leine, ein Hundebett oder ähnliches, 1 grobe und 1 weiche Bürste für die Fellpflege, 1 Flohkamm, 1 Zeckenzange, 1 Krallenschere. Eventuell können Sie noch Leckerlis und Spielzeug hinzufügen. Letzteres wird insbesondere zur Ansprache an den Intellekt des Tieres benötigt.
Hundefutter für den Picardie Schäferhund
Obwohl es sich um eine große Hunderasse handelt, frisst der Picardie Schäferhund relativ wenig. Deshalb ist es wichtig, dass Sie darauf achten, ihm nicht einfach zu viel anzubieten. Sie kennen sich bereits gut mit dem BARFEN aus? Dann haben Sie eine wunderbare Option, diesen Hund auf diese Weise zu versorgen.
Wie viel kostet ein Picardie Schäferhund?
Der Picardie Schäferhund gehört in Deutschland zu den seltenen Hunderassen. Dies schlägt sich auch auf den Preis nieder. So muss beim Kauf eines Welpen von einem seriösen Züchter mit einem Preis von EURO 1.500 und mehr gerechnet werden.
Bedenken Sie immer, dass der Preis sich aus vielen Einzelfaktoren zusammensetzt, die in den letzten Jahren ebenfalls eine Preissteigerung erfahren haben. Hierzu gehören unter anderem die vielfältigen Tierarztkosten, die für den Züchter während der Trächtigkeit anfallen.
Woher kommt der Picardie Schäferhund?
Die Picardie ist ein Landstrich im Nordwesten Frankreichs. Als ursprüngliche Herkunftsregion hat dieser Landstrich dem Hund seinen Namen verliehen.
Wie alt wird der Picardie Schäferhund?
Der Picardie Schäferhund erfreut sich für gewöhnlich guter Gesundheit und kann daher bei guter Haltung problemlos ein Alter von 12 Jahren und mehr erreichen.
Wie groß und schwer wird der Picardie Schäferhund?
In Bezug auf die Größe und das Gewicht müssen wir zwischen Rüden und Hündinnen unterscheiden. Während die Rüden eine Widerristhöhe von 60 bis 65 Zentimetern aufweisen, sind die Hündinnen im Durchschnitt 5 Zentimeter kleiner.
Hinsichtlich des Gewichts allerdings lassen sich keine Unterschiede feststellen. Diese Hunde weisen ein Gewicht von 23 bis 32 Kilogramm auf.
Wie viele Welpen bekommt der Picardie Schäferhund?
Der Picardie Schäferhund gehört zu den großen Hunderassen. Große Hunderassen sind dafür bekannt, dass sie größere Würfe hervorbringen. So liegt die durchschnittliche Wurfgröße beim Picardie Schäferhund zwischen 5 und 8 Welpen.
Ist der Picardie Schäferhund ein Jagdhund?
Bei dieser Hunderasse handelt es sich um einen typischen Schäferhund. Damit ist er bestens zum Hüten und Bewachen einer Herde geeignet. Ebenso eignet er sich als Wach- und Familienhund. Ein Jagdtrieb ist aufgrund dieser Veranlagung nicht vorhanden.
Ist der Picardie Schäferhund ein Familienhund?
Wird dem Picardie Schäferhund ausreichend Bewegung und geistiger Anreiz gegeben, wird er sich zu einem fantastischen Familienhund entwickeln. Er liebt es, mit Kindern zusammen zu sein und diese gleichermaßen als Kameraden anzusehen und zu behüten. In dieser Disziplin besitzt er großes Geschick und eine bemerkenswerte Sanftmut. Davon sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend, hält sie aber auch auf Abstand, wenn er dies für richtig hält. Dies macht er allerdings auf eine angenehme Art und Weise.
Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass es sich bei dem Picardie Schäferhund nicht um einen Anfängerhund handelt. Ausreichende Hundeerfahrung und Sachverstand sind notwendig, um ihn zu erziehen und souverän zu führen.
Kann der Picardie Schäferhund in einer (Stadt-)wohnung gehalten werden?
Nein, der Picardie Schäferhund ist genau genommen viel zu groß, um in einer Wohnung gehalten zu werden. Er braucht einfach ein wenig mehr Platz, auch wenn er sich bei Bedarf recht klein machen kann. Allerdings kann eine großzügig geschnittene Wohnung mit Gartenzugang eventuell ausreichend sein. Die Stadt soll man ihm ersparen.
Sicherlich hat er ausreichend innere Ruhe, dass er sich an den Trubel in der Stadt gewöhnen könnte. Jedoch ist er durch und durch ein Hüte- und Wachhund. So könnten sich unangenehme Situationen ergeben, die sowohl der Hund als auch Sie nicht brauchen. Der Picardie Schäferhund ist auf dem Lande am besten aufgehoben.
FAQ
🐶 Ist der Picardie Schäferhund ein guter Wachhund?
Seine ursprüngliche Aufgabe beinhaltete das Bewachen der Herde, die ihm anvertraut wurde. So bewacht er in der heutigen Zeit seine Familienmitglieder und seinen Garten. Fremde werden nicht ohne weiteres von ihm durchgelassen. Auf ihn ist Verlass.
🐶 Ist der Picardie Schäferhund ein guter Familienhund?
Der Picardie Schäferhund sucht unbedingt den Familienanschluss. Dabei sollte er aber eindeutig die Rollenverteilung kennen. Für die Kinder kann er sich als wunderbarer Kamerad entpuppen, mit dem sie durch dick und dünn gehen können. Aber er braucht eine aktive Familie aufgrund seines großen Bewegungsdrangs.
🐶 Wie groß ist der Bewegungsdrang des Picardie Schäferhundes?
Diese Hunderasse besitzt einen großen Bewegungsdrang, da sie in ihrer ursprünglichen Aufgabe täglich zwischen 40 und 100 Kilometer zurücklegen mussten. Heute sind sie in ihrer Funktion als Familien- oder Begleithund bereits mit mehreren langen Spaziergängen oder als Begleitung bei Joggen oder Radfahren zufrieden.
🐶 Handelt es sich bei dem Picardie Schäferhund um eine gesunde, robuste Hunderasse?
Grundsätzlich handelt es sich um sehr robuste Tiere. Voraussetzung hierfür ist die Herkunft aus einer seriösen Zucht, in der darauf geachtet wird, dem Inzest keine Chance zu geben. Aufgrund der wenigen Zuchttiere weltweit ist dies eine Herausforderung, die von den Züchtern allerdings sehr gut gemeistert wird.